01. Gebt diesem Mann einen Schild

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Spoiler Gefahr 👇🏻
Nach den Ereignissen von Civil War siehst du dich einer neuen, stärkeren Bedrohung konfrontiert. Du triffst auf alte und neue Bekannte. Alles scheint in bester Ordnung. Du suchst ein Team zusammen und trittst den bösen Jungs in den Hintern. Doch ausgerechnet dann taucht der verschollen geglaubte Captain wieder auf und dreht deine Welt erneut auf den Kopf.

Das Radio spielte im Hintergrund und gab dir ein angenehmes, atmosphärisches Gefühl der Gelassenheit. Die gedämmten Lichter der Kerzen und der dazugehörige Duft ließen dich wohlig aufseufzen. Entspannt sankst du ein Stück tiefer in das warme Badewasser, sodass du bis zu deiner Nase darin lagst. Automatisch schlossen sich deine Augen und du lehntest deinen Kopf anschließend zurück. So viel Ruhe und Frieden hattest du die letzten Jahre nicht mehr genießen können.

Ständig warst du auf den Beinen gewesen und musstest für Shield irgendwohin hetzen. Für deinen Job opfertest du viel. In manchen Episoden deines Lebens warst du der Meinung, dass er zu viel verlangte. Nicht, dass du deine Arbeit verabscheutest. Leben retten und die Ordnung bewahren. Das war es, für das du einstandest. Es gab nämlich keinen schöneren im Moment, als einer sorgenvollen Mutter ihr geliebtes Kind wieder in ihre schützenden Arme zu geben.

Sie wirft dir einen Blick zu und sie weiß, dass sie dir diese Erleichterung und jenes Glücksgefühl niemals zurück zahlen kann. Aber das ist ok für dich. Es war dein verdammter Job. Doch manchmal fragtest du dich durchaus, für wen du denn eigentlich lebtest, wenn nicht für dich selbst. Für die Allgemeinheit?

Die Antwort darauf blieb aus und du verbanntest sie in eine hintere Ecke deines Hirns, wo so leicht keine Sonnenstrahlen hinkamen.
Winzige Mengen Wasser tropften von der Brause über dir auf deinen Schopf, welcher ohnehin schon nass war. Du massiertest sie mit Shampoo ein, während du die Melodie zu dem derzeitigen Lied summtest. Es stammte aus dem kleinen Kasten neben dir am Wannenrand.

Er war schön breit und diente daher gut als stabile Plattform, worauf sich unter anderem ein Glas Wein und dein Smartphone befanden. Ein kurzer Blick auf den Bildschirm verriet dir, dass es schon 22 Uhr war. Du hörtest, wie auch die letzten Nachbarn nach Hause fanden und stelltest dir den angenehmen Straßenverkehr draußen vor. Nicht so wie am frühen Morgen, wo die pure Hektik herrschte.

Der Gedanke daran schon brachte dich zu einem entnervten Augenrollen. Allerdings arbeitetest du zum Glück zu ganz unterschiedlichen Zeiten, weshalb dieses Gehetze nicht immer so war.
Nach einer Weile, in der du lediglich an die Decke gestarrt hattest und den Schaum vor deiner Nase wegpustetest wuschst du dir die Haare endlich aus.

Zu deiner Linken an einem Ständer hing ein Handtuch. Jenes fand auch sogleich seinen Weg an deinen Körper und trocknete dich ordnungsgemäß ab.

Nun im Spiegel betrachtetest du dich und du merktest, dass man deinen Schlafmangel der letzten Wochen dir eindeutig ansah. Und selbst wenn du dann völlig erschöpft in deinem Bett gelandet warst, konntest du trotzdem nicht ins Land der Träume wandern. Sollte es jedoch geschehen, waren es meist bizarre Träume oder welche die dich mitten in der Nacht schweißgebadet hochschrecken ließen.

An manchen Abenden war es nicht weiter schlimm, andere wiederum nahmen dir förmlich die Luft zum Atmen. Verflucht sei es!

Du kralltest dir deine bequemen Klamotten, die du schon extra bereit gelegt hattest und begannst sie nacheinander anzuziehen. Doch als der letzte Socke schließlich über dein Fuß gestülpt war, vibrierte plötzlich dein Handy und ließ dich überraschend eine Augenbraue heben. Wer wollte denn jetzt etwas von dir?

Deine Schicht war beendet. Du konntest dir also nicht vorstellen, wer dort auf der anderen Leitung mit dir sprechen wollte. Zumal die Nummer auch unterdrückt war. Zögerlich nahmst du ab.
„Ja?", brummtest du unzufrieden und klemmtest das Telefon anschließend zwischen deine Schultern. Indessen rubbeltest du mit einem weiteren trockenem Handtuch über deine feuchte Frisur.

Steve Rogers- One Shots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt