Bodyguard Love

7. Kapitel

Mit einem finsteren Blick sehe ich auf die Uhr neben dem Kleiderschrank und stehe dann grummelnd auf. Also gehe ich duschen und komme fertig angezogen und geschminkt wieder aus dem Badezimmer. Nun bin ich extrem motiviert und warte lächelnd auf meine Mitbewohner, bis mir auffällt, dass ich vergessen habe, meinen Freunden über den Tag zu reden. Also ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und rufe Tristan an.
,,Hey Tris", meine ich grinsend.
,,Na Süße, was hast du heute so gemacht?"
Ich kann mir bildlich sein Schmunzeln vorstellen und lächele nun leicht. Irgendwie vermisse ich die Anderen.
,,Wir haben gelernt, wie man die Schutzperson zum Auto bringt und so. Und du?"
,,Ich war mit Jeremy im Kasino."
,,Cool."
Kurz ist Stille und niemand sagt etwas, bis wir beide gleichzeitig anfangen zu sprechen.
,,Wir müssen uns treffen."
Sofort fangen wir an zu lachen.
,,Ja Tristan. Ich muss nur mal nachsehen, wann ich Zeit habe. Den halben Tag haben wir nämlich Training. Wenn es Prüfungen gibt, manchmal sogar den ganzen Tag. Es kann auch sein, dass wir mal nachts eine Aufgabe bekommen, wie ich erfahren habe. Ist also alles etwas stressig..."
Ein leiser, frustrierter Seufzer kommt über meine Lippen.
,,Das ist kein Problem. Wir schaffen das. Aber Ave, ich muss jetzt leider auflegen. Tut mir echt leid."
,,Passt schon. Ich muss eh gleich weg. Bye"
,,Ciao"
Und sofort legt er auf. Noch kurze Zeit sehe ich auf mein Handy, bis ich es wieder in meine Hosentasche schiebe.

Ein Räuspern reißt mich aus meinen Gedanken und ich hebe meinen Blick. Und wer ist es? Natürlich John.

,,Was?", fahre ich ihn an.
,,War das dein Freund?", fragt er mitfühlend. Warte was?! Mitfühlend? Okay...
,,Nein, war es nicht."
,,Ach stimmt, ich habe ganz vergessen, dass du gar kein Potential für einen Partner hast.", erwiedert er grinsend.
,,Halt doch einfach mal deine dämliche Fresse! Ist es wirklich so schwer, mich einfach in Ruhe zu lassen?!"
,,Hm weißt du, du hast so eine Ausstrahlung, die einen einfach so provoziert, dass man drauf anspringt."
Während ich die Augen verdrehe, rufe ich in die Wohnung, dass ich schon mal vorgehe und stampfte energisch aus dem Haus, bis zu unserem Treffpunkt, dem Gemeinschaftsraum. Dort lasse ich mich auf eine Eckbank fallen.

Nach ein paar Minuten erscheinen auch schon Josh, Lukas, Kilian und Lillian, wobei sich zuletzt genannte neben mich setzt.
,,Hey Avery"
,,Hey, wie geht's?"
,,Gut und dir?"
,,Auch gut. Danke der Nachfrage."
Grinsend sehen wir uns an, bis wir uns den Anderen wieder zuwenden und mit ihnen quatschen, bis auch der Rest kommt.

,,45 Minuten zu spät, aber herzlich willkommen.", meint Kilian leicht anklagend, schmunzelt aber dabei.
Jason beachtet ihn aber nicht, sondern lächelt mich an und drängelt sich an Lukas, Josh und Kilian vorbei, um neben mir zu sitzen. Auch ich lächele ihn an.

Bald haben sich schon alle gesetzt und so lange geredet, bis Lukas Magenknurren das Gespräch unterbricht.
,,Ich hole mir was zu essen. Wer kommt mit?"
,,ICH!", sage ich laut und stehe sofort auf. Schmunzelnd schließen sich auch alle anderen an und wir gehen zur Theke, hinter der eine freundlich aussehende Dame steht und lächelt. Wir holen uns also etwas zu essen. Wir setzen uns und beginnen zu essen. Nachdem der größte Hunger gestillt ist, albern wir rum. Josh, der sich auch noch eine Flasche Wasser gekauft hatte, hatte plötzlich einen richtigen Lachanfall. Vorerst war ich glücklich, dass er den Schluck, den er im Mund hatte, geschluckt hat.
Aber dann kommt es. Danger erzählt, wie ich ihn damals im Winter in den Pool unserer Tante geschubst habe und dass ich manchmal mit ihm rede, wie mit einem Hund, da der Hund unserer Nachbarin auch Danger heißt.
Mit einem großen Schluck Wasser im Mund prustet Josh los und versucht mühevoll das Wasser zu schlucken. Angstvoll klammere ich mich am Tisch fest. Dadurch lacht er nurnoch mehr und spuckt das Wasser über den Tisch. Mein T-Shirt ist nass und ich atme tief durch, bis auch ich anfange zu lachen, wodurch die anderen angesteckt werden.

Irgendwann ist es dann sehr spät und wir werden aus dem Gemeinschaftsraum raus geschmissen, da wir morgen wieder früh aufstehen müssen und bald Nachtruhe ist. Also verabschieden wir uns voneinander und gehen jeweils in unsere Zimmer. Dieser Tag war wieder ein Erlebnis.

Nach einer halben Stunde liege ich in meinem Bett und starre an die Decke. Anschließend fallen mir die Augen zu und ich schlafe ein.

Am nächsten Morgen werde ich sanft von Logan geweckt, der sich neben mich setzt und mir eine Strähne aus dem Gesicht streicht.
,,Guten Morgen Schwesterchen. Wir müssen uns langsam fertig machen."
,,Mhm"
,,Komm, steh auf."
,,Mhm"
Ein leises Seufzen erklingt und Logan zieht mir die Decke weg.
,,Nein, Decke", murmele ich und kauer mich etwas enger zusammen.
Kurz höre ich nichts, doch dann spricht Logan wieder.
,,Oh-oh. John hat deinen Süßigkeitenvorrat gefunden!"
Sofort stehe ich auf und renne in die Küche, doch dort sitzen alle am Tisch und essen Brötchen. Verwirrt mustere ich John, bis ich realisiere, dass Logan mich verarscht hat.
,,Logan.", knurre ich.
,,Logan, renn!", ruft Danger und lacht danach. Doch zur Überraschung der Anderen gehe ich in mein Zimmer, ziehe mich an und komme zurück, um zu essen. Dabei erdolche ich Logan mit meinen Blicken.
Natürlich darf ein unnötiges Kommentar von John nicht fehlen. ,,Kätzchen fährt die Krallen aus.", meint dieser schmunzelnd.
,,Und wenn du nicht aufpasst, fährt das Kätzchen auch eine Pfote aus. Krallen und Schlag ist doppelt schmerzhaft.", kontere ich und stehe auf. Ich habe echt keinen Hunger mehr. Deshalb gehe ich nochmal in mein Zimmer und rufe diesmal Jeremy an.
,,Oh, hey Avery."
,,Hey, wie geht's?"
,,Gut und dir?"
,,Auch gut, danke."
Es herrscht kurze Stille, bis er mich zögerlich drauf anspricht, dass er letztens ein Mädchen kennengelernt hat, aber nicht weiß, wie er ein Date mit ihr bekommen kann. Also gebe ich ihm ein paar Ratschläge, bis er dankend auflegt und ich meine Mitbewohner hole, um mit ihnen zum Training zu gehen. Doch diese stehen bereits vor der Tür, weshalb ich schulterzuckend aus der Wohnung und letztendlich aus dem Haus gehe.