Prolog

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Der Mond schien auf eine kleine Lichtung, wo einige Katzen saßen. Eine weiße Kätzin trat vor und schaute in den kleinen Teich in der Mitte. Das Wasser kräuselte sich und zeigte einen großen See. Ein großer, roter Kater trat hinter sie und blickte ihr über die Schulter. Auch die anderen Katzen, die da waren, traten vor. Nach langem Schweigen ergriff eine hübsche, silberne Kätzin das Wort. ,,Und du bist dir sicher, dass das passiert, Gelbzahn?" Eine graue Kätzin mit breitem Gesicht funkelte sie an. ,,Willst du damit sagen, dass ich mich irre, Silberfluss?", knurrte sie. Als die silberne Kätzin verneinte, entspannte sie sich. ,,Der See wird wieder von Zweibeinern zerstört werden, ich weiß es einfach." Alle anwesenden Katzen schnappten nach Luft. Silberfluss war entsetzt. ,,Zweibeiner?! Schon wieder Zweibeiner?! Du hast doch gesagt, dass es ,nur' Füchse sind!" Auch die anderen Katzen schienen verwundert zu sein. Gelbzahn sah zu Boden. ,,Das sollte ein Geheimnis bleiben, bis ich mir ganz sicher war.", murmelte sie. ,,Nun, jetzt ist es wohl soweit." Die weiße Kätzin trat vor. ,,Wir machen es jetzt genauso wie letztes Mal. Jeder wählt eine Katze pro Clan aus, die ein neues Zuhause suchen soll. Ich fange an." Die Kätzin trat zum Ufer des Teiches. ,,Ich, Schneepelz, suche nun die auserwählte Katze des Donner-Clans aus." Im Teich erschien das Bild einer grau getigerten Kätzin. ,,Blütenmond wird den Donner-Clan vertreten. Hat irgendeine Katze etwas dagegen?" Sie sah sich um. Der rote Kater trat zu ihr. ,,Das sit eine großartige Wahl." Gelbzahn schnaubte. ,,Hast du sie ausgewählt, weil sie es schaffen kann, oder weil sie das Junge deiner Schwester Blaustern ist? Und Abendstern, dass du sie unterstützt, wundert mich nicht, sie ist ja das Junge deiner Schülerin." Schneepelz wirbelte zu ihr herum. ,,Sag das nochmal!", fauchte sie. Als Gelbzahn den Mund aufmachen wollte, zog Abendstern Schneepelz schnell wieder nach hinten in die Katzenreihe.,,Wir können jetzt keinen Streit gebrauchen." Nun trat die silberne Kätzin vor den Teich. ,,Ich, Silberfluss, suche nun die Katze aus, die den Fluss-Clan vertreten wird." Auf dem Wasser erschien das Bild einer grauen Kätzin. ,,Teichmond wird auf die Reise gehen. Gibt es Einsprüche?" Ein blaugrauer Kater protestierte. ,,Silberfluss, kann der Fluss-Clan wirklich auf seine Heilerkatze verzichten?" Silberfluss sah ihn an. ,,Steinfell, ich verstehe deinen Einwand, aber Teichmond ist die Katze des Clans, die am besten für diese Mission geeignet. Und der Fluss-Clan hat eine fähige Heilerschülerin, die schon alle Kräuter kennt. Er wird nicht ohne Schutz sein." Steinfell nickte nachdenklich. Also kam Gelbzahn zu dem Teich. ,,Da keine ehemalige Schatten-Clan-Katze mutig genug ist, um eine Katze auszuwählen, muss ich es wohl tun. Ich, Gelbzahn, suche nun die Katze aus, die den Schatten-Clan vertreten soll." Im Wasser sah man nun die Gestalt einer schwarz-weiß gefleckten Katze mit einem sehr kurzem Schwanz. ,,Dachsfuß wird den Schatten-Clan vertreten." In den Katzenreihen war erschrockenes Gemurmel zu hören. Eine Katze rief: ,,Gelbzahn, du kannst doch keinen Ältesten auf die Reise schicken!" Die alte Heilerin warf den Katzen einen giftigen Blick zu. ,,Er ist der einzige fähige Krieger des Schatten-Clan! Wagt es eine Katze, Einspruch zu erheben?" Die Katzen schwiegen, wohl eher aus Angst vor Gelbzahn, als wegen Einverständnis mit ihrer Wahl, aber sie schwiegen. Zum Schluss stellte sich ein schwarz-weißer Kater mit einem langen Schwanz vor den Teich. ,,Ich, Riesenstern, suche nun die Katze aus, die den Wind-Clan vertreten wird." Auch diesmal erschien wieder eine Katze im Wasser. Es war ein schwarzer Kater mit einem weißen Brustfleck. ,,Rabenschweif wird den Wind-Clan vertreten. Hat eine Katze etwas dagegen?" Schneepelz überlegte. Er war eigentlich ein Donner-Clan-Kater, doch er hatte sich dem Wind-Clan angeschlossem. Wem würde wohl seine Treue gelten? Doch dann fiel ihr ein, dass jetzt nicht unbedingt Treue zum eigenen Clan gebraucht wurde. Die Clans mussten nun zusammen halten und eine Katze wie Rabenschweif wusste wohl am besten, wie das ging. Also nickte sie, genau wie alle anderen Katzen. Abendstern trat vor. ,,Dann sit es entschieden, wir müssen ihnen Bescheid sagen. Ehe es zu spät ist...." Alle Katzen blickten zum Himmel auf, wo gerade die Sterne von einer dicken Wolke verdeckt wurden...

Warrior Cats: Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt