lost°

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Jede Minute, die verging, sorgte dafür, dass meine Nervosität stieg und stieg. Das Ticken der Uhr wurde in meinen Ohren immer schneller, die Bestellung der Kunden nahm ich mit stotternder Stimme an und suchte in den letzten Minuten, die ich noch arbeitete nach einer Kleinigkeit für Jungkook. Ein Keks vielleicht..

"Jimin?" hörte ich plötzlich Jungkooks Stimme sagen und war kurz davor den Keks zu zerbrechen. "Ich mach mich sofort fertig, Moment!" sagte ich schnell und ging meine Schürze ablegen. Gleich danach wusch ich mir die Hände, schnappte mir meinen schwarzen Wintermantel und flitzte fast schon wieder zurück zu ihm. "Wir können los." sagte ich und, wenn ich mich nicht komplett täuschte, sah man Jungkooks kleines Grinsen auf den Lippen. Wir verließen das Café und die Kälte des Winters kam in Kontakt mit meinem Körper. Jedoch war sie sehr angenehm..

"Wenn du magst können wir uns in mein Auto setzen und einwenig um den Block fahren. Es ist schon ziemlich kalt, nicht wahr?" sagte Jungkook und wärmte seine Hände auf. "Aber wäre das nicht komisch für dich? Ich meine.. momentan bin ich für dich nur-"
"Ein Fremder. Ich weiß, Jimin."
Eine Sache, die mir direkt auffiel war, dass Jungkook sich an meinen Namen und an unser Treffen erinnerte. Dies jedoch sorgte bei mir für mehr Verwirrung. Doch heute würde ich Antworten bekommen..

"Doch ich vertraue dir." fügte Jungkook hinzu und sah mich so an, als würde uns schon eine jahrelange Freundschaft verbinden. Sein Blick war so warm, dass ich für einen kurzen Moment wie hypnotisiert war. "Also, wollen wir?" fragte er lieb und ging vor zu seinem Wagen, woraufhin ich ihm noch etwas unsicher folgte. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz, Jungkook sich logischerweise auf den Fahrersitz. Er startete den Motor und fuhr auch schon los. Die ersten Minuten verliefen echt ruhig, doch für mich war das ganz und gar nicht unangenehm, da ich nur auf die leise Radiomusik hörte und den Schnee überall in der Gegend betrachtete. Ich grinste etwas und lehnte mich etwas ans Fenster, bis wir an einer Ampel stoppten. Solange überlegte ich im Unterbewusstsein, was ich Jungkook fragen konnte..

Ich blinzelte etwas verträumt von der Umgebung, bis plötzlich ein lautes Hupen zu hören war, was mich zum Zusammenzucken brachte. Mein Blick landete kurze Zeit später auf Jungkook, der sich kurz räusperte und das Gaspedal betätigte. Ich sah noch immer etwas perplex von der Situation nach hinten und wieder zu Jungkook. "Du siehst nervös aus." sagte ich etwas besorgt, doch er schüttelte nur den Kopf und räusperte sich ein weiteres Mal. Schon seltam..

Irgendwann parkte Jungkook sein Auto und zog den Schlüssel aus dem Schlüsselloch. Er lehnte sich nach hinten und atmete tief aus. Seiner Mimik war der Stress deutlich anzusehen, doch ob dies stimmte, wusste ich nicht. "Es war bestimmt sehr komisch für dich." fing er an und starrte auf sein Lenkrad. "Du wusstest nicht, was los ist. Oder konntest dir nicht erklären, weshalb ich dich nicht erkannt habe. Und um ehrlich zu sein, Jimin" er macht eine kurze Pause und sein Blick landete auf mir "weiß ich selber nicht was los mit mir ist. Es könnte sein, dass ich ein Kurzzeitgedächnis habe oder, viel schlimmer, Alzheimer. Doch die Ärzte fanden nichts Verdächtiges in meinem Gehirn oder Körper, was für mich eine Zeit lang echt blöd war. So war es auch eine Zeit lang mit Hoseok. Ich konnte ihn die ersten drei Wochen nicht erkennen, doch er war jeden Tag an meiner Seite, wie ein großer Bruder. Dadurch konnte ich mir von Mal zu Mal sein Gesicht einprägen. Ich weiß noch nicht mal wie wir uns kennen gelernt haben." sagte er zum Ende hin schmunzelnd und sah wieder auf's Lenkrad. Das musste schon hart sein..

"Hey.." sagte ich und legte meine Hand auf seine Schulter. "Eines Tages wirst du lernen diesen Teil deines Lebens zu akzeptieren. Vielleicht wirst du dieses Etwas auch los! Nur darfst du nicht allzu traurig darüber sein. Jeder Mensch trägt etwas in sich, was er nicht leiden kann, was vollkommen normal ist. Doch wenn man lernt damit umzugehen und sich daran vielleicht auch gewöhnt, ist es nicht allzu hart für dich und deine Mitmenschen. Doch das wichstigste ist noch immer, dass es dir gut geht, Jungkook." Meine Augen verließen für nichteinmal eine Sekunden sein Gesicht, er schaute ab und an kurz weg, doch traf mit den Augen meine. Wieder Stille.. doch diese war komisch.

Wonderful Winter (BTS | Jikook OS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt