Florian gewöhnte sich immer mehr an Max’ Nähe und das war auch gut so.
Denn im Gegensatz zu Max’, war Felix’ Anwesenheit kaum noch
vorhanden.
Florian verkroch sich aber immer mehr in sich selbst.
Er fand keine Motivation für die Arbeit und auch nicht für sonstige Aktivitäten.
Jeden Tag erhaschte er mindestens einen traurigen und nachdenklichen Blick von Max.
Aber er sprach ihn nicht darauf an.
Auch zu den zufälligen Berührungen, die er Florian zuteil werden ließ, sagte er nichts.
Eigentlich begann er sie sogar zu genießen. Sie halfen ihm die Einsamkeit, die an ihm nagte zu überstehen.
Ab und zu kam Felix vorbei und schloss sich mit Florian im Schlafzimmer ein.
Hielt ihn sanft im Arm und redete ihm gut zu.
//Florian? … Es ist richtig, Ich mach dir keinen Vorwurf und Max ist immer für dich da. Du solltest selbst mit den Zweifeln aufhören.//
“Aber es ist falsch. Ich gehöre doch zu dir. Ich liebe dich. Und … und ich will nur mit dir zusammensein.”, nuschelte er unter Tränen.
//Kannst du dich an den Schwan erinnern?//
“Den, den wir letztes Jahr unter der Brücke gesehen haben?”, fragte Florian nach.
//Ja, genau den. Er ist seit etlichen Jahren alleine und findet keinen neuen Partner. Vor ein paar Wochen ist er gestorben. …. Und Florian … sieh mich bitte an.//
Er legte eine Hand an Florians Kinn und zwang ihn in seine Augen zu schauen.
//Ich will nicht, dass es dir genauso geht. Ich will, dass du glücklich bist. … und … dass du einen neuen Partner findest.//
Florian sah Felix entsetzt an.
“Aber ich hab doch dich, ich will niemanden anders. .. Ich … Felix … nein … ich … ich … will nur dich …”, schniefte Florian aufgeregt.
//Glaub mir, irgendwann kommt der Tag, da verstehst du es. … Bitte versprich mir, dass du es wenigstens versuchst. … //
Behutsam legte er eine Hand direkt über Florians Brust.
//Ich bleib hier, versprochen.//
Florian nickte und kuschelte sich an Felix an.
Niemals würde er jemanden anderen wollen.
Niemals.
Niemals würde er jemanden so lieben können.
//Man kann mehr als nur eine Liebe haben. … Es ist nicht dieselbe, wie die davor. Aber es ist machbar. Vergiss das nicht.//
Florian nickte und weinte leise an Felix’ Seite.
Zumindest so lange, bis er vor Erschöpfung einschlief.
Als er wieder wach wurde, war nur Max an seiner Seite und streichelte sanft eine Strähne aus Florians Gesicht.
Keine Spur von Felix und trotzdem, Florian wurde ganz warm ums Herz bei dieser Geste.
Momentmal, bei Berührungen von Max?
Nein, das war falsch.
Das durfte nicht sein.
Panisch versuchte er sich aufzusetzen.
“Ähm … Max ich .. ich … “
“Alles gut, Flo. Hast du Lust ein wenig frische Luft zu schnappen? Ich könnte ein wenig Bewegung gebrauchen.”
Florian nickte bestätigend und krabbelte langsam aus dem Bett, zog sich an und folgte seinem besten Freund aus der Wohnung.
Wie selbstverständlich ergriff er Max’ Hand und lief stumm neben ihm her.
Die Ruhe störte sie aber nicht. Im Gegenteil, sie war angenehm und Florian konnte seinen Gedanken nachhängen.
Er mochte Max.
Er mochte ihn auch mehr als nur als Freund.
Vielleicht auch mehr als nur Brüder, aber war das auch Liebe?
Liebte er Max so wie Felix?
Nein.
Und Ja.
Beides.
Es war nicht dasselbe, aber doch auf eine Art und Weise vielleicht schon. Es war ein tiefes Gefühl, dass er für Max empfand. Er war gerade im Begriff dabei sich …
“Ey, na wen haben wir denn da?”, riss ein schmieriger Typ ihn aus seinen Gedanken.
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Shadow of myself
FanfictionWas wäre wenn du dich in einem Gefängnis wiederfindest und dich nicht erinnern kannst, wieso du da gelandet bist? Alles andere ist da, aber nicht warum du im Gefängnis bist und noch dazu in einem eher deprimierten Zustand. Tja, genau das ist Florian...