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Florian wollte nicht, dass Felix wieder eingeschnappt war und verschwand, also ignorierte er den Typ einfach und hoffte, dass das genügte.

Tat es aber leider nicht.

Er packte Florian am Kragen und zog ihn von seinem Stuhl.

Er schrie ihn an, aber Florian nahm es nicht wahr.

Sein Blick heftete sich nur auf Felix.

//Halte durch, Florian. Da kommt schon Hilfe.//, murmelte Felix leise direkt neben ihm.

Aber warum half er Florian nicht?

Jeder Faustschlag in den Magen oder ins Gesicht, ließ Florian aufstöhnen.

Zur Wehr setzte er sich aber nicht. Konnte aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht die Fäuste gegen diesen Schrank erheben.

Ein Schlag saß so ordentlich, dass bei Florian alle Lichter ausgingen.

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Erst ein paar Stunden später öffnete er stöhnend seine Augen.

Felix stand neben ihm.

Sonst war niemand ihm Raum.

Sich zu bewegen, traute sich Florian aber nicht.

Er spürte die Schmerzen auch so schon in seinem Körper.

"Warum hast du mir nicht geholfen?", flüsterte er Felix zu.

Sein Lebensgefährte schaute ihn nur traurig an.

//Das weißt du, Florian. Und langsam musst du dich auch wieder daran erinnern. Du kannst das nicht für immer verdrängen.//

Florian seufzte langsam und Felix drehte sich um und ging.

"Nein, bleib ... bitte:"

Aber Felix ging.

"Warte."

Aber es half nichts. Florian wusste auch nicht, was Felix meinte. Woran sollte er sich erinnern?

Er seufzte schwer und warf sich auf die Seite.

Ein stechender Schmerz fuhr durch seinen Körper und er krümmte sich zusammen.

Felix kam nicht zurück, auch nicht in den nächsten Tagen.

Vermutlich war es ihm verboten worden.

Nach drei Tagen durfte auch Florian wieder auf sein Zimmer.

Peter beäugte ihn misstrauisch.

"Mensch, Grünschnabel, du solltest dich von dem Schrank fernhalten. Mit Günni legt man sich nicht an.", versuchte er Florian zu warnen.

Aber Florian registrierte es gar nicht richtig.

Auch die Sorge und das Mitleid seines Zimmergenossen, nahm er nicht wahr.

Er suchte den winzigen Raum nur nach einer Person ab, aber die war nicht hier.

Die Ruhe, die nach erfolgloser Suche nun zu hoffen wagte, wurde aber jeher von einer Person vor der Tür gestört.

Es klopfte und kurze Zeit später, wurde Florian in den Besucherraum eskortiert.

Max saß auf einen dieser unbequemen Plastikstühlen und begutachtete Florian von oben bis unten, als er zu ihm gebracht wurde.

Florian schaute abwesend hin und her, suchte den ganzen Raum nach Felix ab, aber Felix war nicht da.

Er seufzte leise und hatte gar nicht mitbekommen, dass Max mit ihm redete.

"Flo? Hallo? Erde an LeFloid, bitte kommen?"

Florian schaute Max überrascht an.

Er konnte sich kaum auf etwas konzentrieren.

"Flo? Was ist in den letzten Tagen da drin passiert? Ich durfte dich nicht besuchen."

Florian schwieg einfach und starrte Max an, als wäre er ein Alien.

Wieso nochmal, durfte er keinen Besuch empfangen?

Sein Gedächtnis war seit er hier war nicht mehr so zuverlässig .

Dann fiel es ihm aber doch ein.

"Ich wurde zusammengeschlagen.", antwortete er Max trocken und starrte dann auf seine Hände.

Shadow of myselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt