Als ich aufwachte, machte mein Herz einen kleinen Satz, als ich merkte, wie dicht Kagami und ich nebeneinander lagen. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber meine Eltern waren anscheinend immer noch nicht da, denn sonst hätten sie mich und den Rotschopf bestimmt zur Rede gestellt.
Irgendwie hatte Kagami sich im Schlaf umhergewälzt, denn ich lag wieder neben ihm, statt auf ihm und unsere Beine hatten sich verhakelt. Mein Rücken war der Sofakante wieder gefährlich nahe...
Ich begutachtete Kagamis Gesicht, das sich so nahe vor meinem befand. Unsere Nasenspitzen berührten sich, als ich mich einen Millimiter weiter vorbeugte.
Er war so hübsch! Seine Haare fielen ihm über die Augen und verfingen sich in seinen Wimpern. Seine Wangen waren ein wenig gerötet und sein Mund stand leicht offen. Ich sah hinunter auf seine Lippen. Sie sahen so weich aus...
Vorsichtig, damit ich Kagami nicht aufweckte, hob ich meine Hand und strich ihm mit einem Finger über die Lippen. Ich fragte mich, wie sich wohl auf meinen anfühlen würden. Der Rotschopf schien tatsächlich tief und fest zu schlafen, also näherte ich mich langsam noch mehr und legte meine Lippen auf seine.
Realisierend, was ich da gerade tat, wurde ich knallrot und rückte ein Stück zurück. Mein Herz sprang wie verrückt in meiner Brust.
Hatte ich gerade wirklich Kagami geküsst?! Zum Glück hatte dieser nichts bemerkt, denn er schlummerte immer noch friedlich vor sich hin. Aber es hatte sich gut angefühlt. Ich überlegte, ob ich es nochmal tun sollte, als der Rotschopf sich auf einmal regte. Langsam öffnete er leise stöhnend die Augen und sah mich an. Dann wurde er auf einmal rot und blinzelte.
„(Y/n)-chan, wie spät ist es?“, fragte er.
„I-ich guck nach!!“, antwortete ich, richtete mich auf und holte mein Handy aus der Tasche. Ich zuckte zusammen.
„SCHON FÜNF?!?“, rief ich. Auch Kagami hatte sich aufgesetzt.
Fünf Uhr.... Das heißt, meine Eltern hätten schon längst hier sein müssen. Mir lief kalter Schweiß über den Rücken.
„Du, (y/n)-chan, wo kommt eigentlich die Decke her?“, fragte Kagami ratlos und deutete auf eine Decke, die noch vor kurzem über uns gelegen hatte.
„Aarrghh, das darf nicht wahr sein!“ Ich raufte mir die Haare.
Meine Eltern waren hier gewesen. Jetzt sah ich auch einen kleinen Zettel auf dem Couchtisch liegen. Zitternd begann ich ihn zu lesen.Na, ihr Süßen? :)
Wir haben es nicht über's Herz gebracht euch aufzuwecken, also macht es euch noch ein wenig gemütlich! Dein Vater und ich sind noch auf einer Feier eingeladen, also pass bitte auf (y/n) auf, Kagami!
Viele Grüße, deine liebe Mutter! ;)Meine Eltern waren ja sooooo peinlich! Obwohl es wahrscheinlich noch peinlicher gewesen wäre, wenn sie Kagami und mich aufgeweckt hätten und wir die Situation hätten erklären müssen...
„Ich mag deine Eltern...“, sagte erwähnter Rotschopf.
„Irgendwie sind sie sehr verständnisvoll...“
„Aha...“, war meine Antwort.
„D-du (y/n)....?“, meinte Kagami auf einmal.
„Ja?“, ich drehte mich um. Er stand ein wenig unsicher da und blickte verlegen in der Gegend umher.
„D-das vorhin... W-war das g-gerade eigentlich e-ein.... K-kuss....?“ Er wurde zum Ende des Satzes hin immer leiser. Ich wurde rot wie eine überreife Tomate.
„W-was?! Das hast du mitbekommen?!?“ Hoppla... Schnell versuchte ich meinen Fehler zu korrigieren.
„Äähää-äh, s-so ein Blödsinn, a-also das musst d-du geträu-“ Ich wurde unterbrochen. Allerdings nicht durch Worte. Kagami hatte mich in einer Bewegung zu sich hingezogen und presste seinen Mund auf meinen.
Einen Moment lang war ich so baff, dass ich mich nicht bewegen konnte.
Passierte das gerade wirklich?!?
Merkend, dass ich nicht reagierte, ließ Kagami mich schnell los und ging ein paar Schritte zurück.
„D-d-das tut mir u-unglaublich leid, (y/n)!!! W-wirklich! Ich konnte nichts m-machen! Habe ich mir das vorhin w-wirklich nur eingebildet?!?“ Er hielt sich die Hände vor das Gesicht.
Ich war immer noch in Schockstarre.
Kagami hatte mich gerade geküsst!!! In mir fand ein Feuerwerk statt!
Langsam ging ich auf den Rotschopf zu und nahm ihm seine Hände vom Gesicht. Dann zog ich ihn am Hemd zu mir herunter und küsste ihn erneut. Diesmal war er überrascht. Allerdings drückte er mich kurz darauf an sich und ließ seine Hände immer wieder durch meine Haare gleiten, während ich meine Arme um seinen Nacken geschlungen hatte.
Der Kuss fühlte sich so gut an, obwohl wir beide bestimmt aussahen, wie zwei Volltrottel, die sich ihre Spucke teilten.... Aber wenn mir jemand erzählt hätte, das küssen sich so anfühlen würde, hätte ich ihm nicht geglaubt. Außerdem machte Kagami das gar nicht mal so schlecht, wie ich erwartet hatte. Zögerlich begann er seine Lippen zu bewegen und als er merkte, dass ich es ihm gleich tat, wurde er immer zuversichtlicher.
Doch was beendet einen Kuss immer? Na klar, der Sauerstoffmangel!
Keuchend ließ Kagami von mir ab. So rot hatte ich ihn noch nie gesehen, aber bei mir war es wahrscheinlich nicht anders. Mein Herz klopfte so schnell wie noch nie.
„(Y/n)... I-ich m-mag dich richtig g-gerne... A-also m-mehr als gerne, i-ich meine...ähm...“ Kagami verhaspelte sich so extrem, dass ich irgendwann nicht mehr verstand, was er sagte, weswegen ich ihn einfach nur anlächelte.
„U-und...“, fing er erneut an.
„D-darf ich dich n-nochmal küssen?“
„K-klar...“, stotterte ich. Langsam kam Kagamis Gesicht meinem wieder näher und er lächelte kurz, bevor er mein Gesicht in seine Hände nahm und sich zu mir herunterbeugte. Allerdings wurde es für mich irgendwann ziemlich anstrengend auf den Zehenspitzen zu stehen und für Kagami sich so krumm zu machen. Also hob er mich einfach auf seine Höhe und setzte mich auf den Tisch. Ich schlang meine Beine um seine Hüften und spielte mit seinen Haaren, während er mit dem Daumen über meine Wange strich. Dieser Kuss war noch besser als der vorherige, denn es schien so, als würde Kagami sich immer mehr zutrauen, was mein kleines Herz alles gar nicht verarbeiten konnte.
Als sich unsere Lippen wieder voneinander entfernten, grinste er mich mit geröteten Wangen an. Dann beugte er sich wieder über mich.
„(Y/n)-chan...“, flüsterte er mir ins Ohr.„Ich liebe dich.“
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Anata No Tame Ni! - (Kagami x Reader)
FanfictionKagami Taiga, das Ass des Seirin-Basketballteams, hat ein Problem. Und das wäre seine Basketballfähigkeit mit der linken Hand, die er jedoch benutzen muss, um noch höher springen zu können. In seinem Team kann ihm leider niemand weiterhelfen; alles...