Kapitel XXXII: Ein Tiger im Anmarsch

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„Ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee war Taiga herzurufen...", seufzte ich.
„Warum nicht?", fragte Momoi überrascht.
„Naja, ehrlich gesagt, was Verletzungen angeht, steht es um ihn sehr viel schlimmer als um mich... Einen Tag nach der Prügelei hatte unser Basketballteam nämlich ein Trainingsspiel gegen die Fukuda Sogo und dummerweise ist das auch die Mannschaft von Haizaki..."
„Oh...", war alles, was die Anwesenden dazu beitrugen.
„Ich glaube, er kommt trotzdem, nanodayo", sagte Midorima auf einmal und wir blickten uns um, um jemanden in einem Affenzahn auf das Streetballfeld zulaufen zu sehen.
„Satsuki, was hast du ihm geschrieben, dass er sich so beeilt...?", wollte Aomine wissen, doch Momoi grinste nur.
„Wer von uns hat jetzt eigentlich das Spiel gewonnen?", fragte Kise in die Runde.
„Ist das jetzt echt so wichtig?", brummte Aomine.
„Wir haben natürlich gewonnen, nanodayo!"
„Hä, warum das?! Wir haben doch beide einen Korb geworfen?!" Anscheinend fühlte Aomine sich doch angegriffen...
„Es ist doch offensichtlich! Ich habe einen Dreier geworfen und du hast nur gedunkt", erklärte Midorima mit seiner Besserwisserstimme.
„Ja und?! Es geht um die Körbe, nicht um die Punkte!!!"
„Da wir beide nun mal einen Korb gemacht haben, hätten nach logischem Verfahren-..."
„(Y/n)-CHAAAAAN!!!"
Ah... Der Tiger war also angekommen.
Keuchend kam er vor uns zum Stehen. Dann blickte er sich verwirrt um.
„Hä, Momoi hat mir von 'nem Riesenunfall erzählt..."
Das rosahaarige Mädchen lachte unschuldig.
„Ich wollte die Sache nur spannender machen...", sagte sie zu ihrer Verteidigung.
„Auf jeden Fall..." Kagami bemerkte erst jetzt die vielen Leute.
„Was macht ihr alle hier?!", rief er.
„Zufällig vorbeigekommen...", antwortete Midorima.
„Oi, Bakagami, gibst du (y/n)-chan jetzt ein Pflaster, oder nicht?", fragte Aomine. Als Kagami meine erneut blutende Wunde sah, wühlte er sofort in dem Beutel herum, den er mitgebracht hatte.
„Was hast du da, Verbandszeug?!", prustete Kise.
„Klappe... Momoi hat mir die Situation falsch beschrieben...", grummelte der Rotschopf und hatte endlich ein Pflaster herausgefischt. Gleich darauf kniete er sich neben mich und klebte es mir auf die Wunde.
„Oh Mann, meine Eltern fragen sich schon, warum ich immer mit 'nem fetten Pflaster nach Hause komme...", seufzte ich.
„Vielleicht denken sie dann ja, du wärst ein schlechter Umgang für sie, Kagami!", grinste Aomine gehässig.
„Ha, ha...", war die genervte Antwort.
„Hast du wirklich Haizaki eins aufs Maul gegeben?", fragte er dann.
„Jup", antwortete Kagami.
„Good Job!" Aomine streckte die Hand aus und der Rotschopf schlug ein.
Jungs...
„Nicht das er ohne mich einen perfekten Schlag gelandet hätte...", hüstelte ich, wurde jedoch übergangen.
„Was meinst du, wollen wir uns auch mal prügeln?", fragte Aomine Kagami als wäre es das Normalste der Welt.
„Warum nicht?", nahm der Trottel auch noch grinsend die Herausforderung an.
„Nein, das können wir jetzt echt nicht gebrauchen!", rief ich und schob die beiden auseinander.
„Außerdem sind deine Wunden noch nicht verheilt!", rief ich Kagami zu.
„Ach ja...", sagte er, als würde es ihm gerade wieder einfallen.
„Tut mir wirklich leid, dass ich dich vorhin so umgerannt habe, (y/n)cchi!", entschuldigte sich Kise noch einmal, kam auf mich zu und drückte mich fest an sich. Vor Überraschung wurde ich rot. Diesen plötzlichen Körperkontakt hatte ich keinesfalls erwartet. Vorsichtig blickte ich zu Kagami.
...
Kise sollte mich schnellstmöglich wieder loslassen, wenn er nicht als Tigerfutter enden wollte...
„Kiseeee...", zischte Kagami und alle sahen ihn aufgrund der Änderung des Tonfalls an.
„S-stimmt etwas nicht?", fragte Kise halbwegs eingeschüchtert.
Kagami hatte anscheinend keine Lust mehr sich in Worten auszudrücken, sondern ging einfach auf Kise zu, packte ihn am Kragen und zerrte ihn von mir weg.
„Falls du es noch nicht weißt..., was ich jetzt für dich hoffe...", knurrte der Rotschopf.
„(Y/n) ist meine Freundin! Und falls du es nochmal wagst sie anzufassen, töte ich dich!"
Kise sah aus wie ein verschrecktes Rehkitz.
„Das war mal 'ne Ansage...", lachte Aomine.
„Das gilt auch für dich...", merkte Kagami finster an.
„Oho, du bist wohl eher von der protektiven Sorte, was?"
„K-kagamicchi, lass mich bitte los und benimm dich wieder normal, du bist ja noch gruseliger als Akashicchi...", stotterte Kise. Mein Rotschopf sah ihn noch einmal drohend an, dann ließ er den Blonden los, welcher sich sofort zu entspannen schien.
„War ja klar, dass ihr zusammenkommt!", rief er lächelnd.
„Ich hätte auch gerne eine so süße Freundin wie (y/n)cchi!"
Ich war mir sicher, dass wenn Kise so weiterredete, Kagami sich mit ausgebreiteten Armen vor mich stellen würde und jeden anfauchen würde, der es wagte, sich mir auf drei Meter zu nähern.
„Könnt ihr euch küssen?", fragte Momoi auf einmal mit großen Augen.
...
„NEIN!", riefen alle Anwesenden.
„Och biiitteeee....!!", bettelte sie.
„Nicht vor diesen Kerlen da!", rief Kagami mit rotem Gesicht und deutete auf Midorima und co.
„He, Bakagami!", grinste Aomine.
„Habt ihr eigentlich schon..." Er machte eine vielsagende Pause.
„W-was?! N-nein!!!" Kagamis Kopf war dabei zu explodieren.
„Soll ich dir ein paar Tipps geben?"
„V-vergiss es!!"
Naja, allerdings würden Kagami ein paar Tipps nicht schaden... so unschuldig wie er war...
„Was mache ich eigentlich hier...", murmelte Midorima und wollte sich heimlich zum Gehen wenden, allerdings wurde er von Kise aufgehalten.
„Hey, hey, ich will gegen Kagamicchi spielen! Los, zwei gegen zwei!"
„Keine Lust...", war die Antwort aller drei. Allerdings wollte das Model nicht aufgeben.
„Na los, kommt schon. Oder habt ihr Schiss, dass ihr Midorimacchi und mich nicht besiegen könnt?!"
Oh, oh, diese Methode wirkte immer...
„Was hast du gesagt, Barbie?! Wir zerquetschen euch sowas von!", rief Kagami.
„Dann beweist es...", grinste Kise.
„Ähm...und wir dürfen jetzt zugucken, oder was?", mischte Momoi sich ein.
„Ja, fühlt euch geehrt...", antwortete Aomine.
„Als ob!" Momoi verschränkte beleidigt die Arme.
„Komm (y/n)! Lassen wir die Typen ihren blöden Machtkampf ausführen und setzen uns währenddessen in ein schönes Café! Viel Spaß euch noch!" Damit nahm sie meine Hand und zog mich vom Spielfeld runter. Die Jungs starrten uns verdattert hinterher.
„Ich glaube zugucken ist doch nicht immer so spannend, wie ich mir das vorgestellt habe...", meinte Kagami.

Anata No Tame Ni! - (Kagami x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt