☞︎𝘾𝙝𝙖𝙥𝙩𝙚𝙧 𝙄𝙑 ☜︎

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Es vergingen mehrere Wochen gar Monate in den meine Mutter mich im glauben ließ, mich immer weniger zu lieben.

Es ist für jedes Kind ein Albtraum, ein Trauma, wenn es nicht mehr an die Mutter rankommt, die Verbindung verschwindet und man merkt plötzlich allein zu sein. Niemanden zu haben, der einem zuhört oder hilft.

Und so vergingen mehrere Monate in denen sie sich distanzierte, für sich alleine lebte und sich nicht mehr wie eine Mutter verhielt. Sie schien eine völlig Fremde Person zu sein, mit der ich einfach zusammen lebte.

Ihre Freude verschwand, kein Lächeln auf den Lippen, keine Tränen, die sich die Wangen runter schlichen, keine Emotionen regten sich in ihrem Gesicht. Leere! Dunkle und schwere Leere.

Jedoch schlich sich eine Emotion in ihren Körper zurück. Wut! Und mit ihr die Aggressivität.

Zum Glück zeigte sie keinerlei Gewaltbereitschaft, zumindest noch nicht. Irgendwann wird die Zeit kommen, in der die Nachbarn das Jugendamt einschalten und mich in ein Kinderheim schicken werden.

Ich fühlte mich im Stich gelassen. Alleine, gefangen in meiner eigenen Welt, ohne Entkommen.

Als urplötzlich ein kurzes aufblitzen eines Lichtes in meinem Augenwinkel erschien, verschwanden all die negativen Gedanken und die der Neugierde erschienen ebenso wie das grüne Licht.

Was war das? Ich schenkte meine volle Aufmerksamkeit dem Geschehen, das sich vor meinem Fenster abspielte. Es war ein langanhaltendes, grünes Licht.

Ich zögerte keine Sekunde, nahm meine Strickjacke zur Hand und eilte leise das Treppenhaus hinunter in den Garten.

Sofort bekam ich durch den starken Wind Gänsehaut und so zog ich meine Jacke an. Ich verschränkte meine Arme, so wie meine Lehrerin Frau Weiß jetzt sagen würde, zu einer Brezel.

Vorsichtig spähte ich um die Ecke, um sichergehen zu können, dass ich nicht gleich von etwas oder jemanden angegriffen werde.

Als ich sah, dass vermutlich nichts geschehen würde, ging ich locker easy zu dem grünen Portal und beugte mich diesem hinüber. Doch ich merkte schnell das dies ein Fehler war. Und zwar ein großer, sehr großer Fehler.

Ich wurde durch einen Sog direkt in das Portal hineingezogen. Es dauerte wenige Augenblicke, bis der Sog verschwand und ich nur noch merkte, wie ich mit meinem Kopf auf dem Boden aufschlug und bewusstlos wurde.

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Als ich aufwachte, merkte ich wie sich mein Körper an den weichen Untergrund schmiegte. Ich hielt meine Augen aus Angst der Ungewissheit geschlossen. Doch dem Geruch zu urteilen, konnte ich nur erahnen, dass ich mich in einem Wald befinde.

Es sind wahrscheinlich Minuten vergangen. Still und starr lag ich da. Jeder Fremde würde denken ich hätte hier an Ort und Stelle mein Leben gelassen.

"Sieh einer an, ein kleines, verängstigtes Mädchen in Nerverland!" Sagte eine jüngere, männliche Stimme.

Durch den Schreck wurde ich nun gezwungen meine Augen zu öffnen und welcher Blick sich bot, führte zu dem Drang meine Augen wieder ganz schnell schließen zu wollen.

Ein Junge ungefähr meines Alters, schlank aber doch sehr groß stand vor mir. Er schaute mich mit einem schelmischen Grinsen an, welches mich innerlich meine Augen verdrehen ließ.

„Neverland?" ich zog eine Augenbraue hoch. Neverland war nur eine erfundene Geschichte, eine Welt die nie existieren könnte.

Der Junge merkte schnell meine Verwirrung, so dass sein Grinsen nur noch größer wurde.

𝙊𝙣 𝙢𝙮 𝙬𝙖𝙮Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt