Kapitel 2

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Warum war sie nicht Zuhause geblieben, indem sie einen Ausschlag oder Übelkeit vorgetäuscht hätte ? Sie konnte sich schon in dem Moment vorstellen was ihre Mutter vorhatte, als sie das weinrote Kleid sah

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Warum war sie nicht Zuhause geblieben, indem sie einen Ausschlag oder Übelkeit vorgetäuscht hätte ? Sie konnte sich schon in dem Moment vorstellen was ihre Mutter vorhatte, als sie das weinrote Kleid sah. Nach dem sie ein Bad genommen hatte, hing es in ihrem Ankleidezimmer. Der Stoff war aus Samt- eigentlich waren Seide, Musselin oder Taft zur Zeit in Mode- und fiel ab der Hüfte ausladend ab. Am Rücken wurde es geschnürt und vorne auf dem Rock befand sich eine Schicht weiße Spitze, sowie ein Band an der Taille. Margreth konnte nur ahnen wie viele Unterröcke das Kleid besaß und wie anstrengend es werden würde, den ganzen Abend darin zu verbringen. Wenigstens war das Kleid nicht schulterfrei, sondern hatte lange Ärmel, welche bis etwa zum Ellenbogen anlagen und sich dann weiteten. Sie hatten erst April und das Wetter in New York war zur  dieser Jahreszeit noch recht frisch. Ihre Mutter hatte wieder mit einem Lächeln im Gesicht daneben gestanden und strahlend verkündigt, dass sie den Ball der Elliots besuchen werden. Die Saison hatte noch nicht angefangen, weswegen der Ball kurzfristig und in einem recht kleinen Kreis stattfinden sollte, was in etwa bedeutete, dass um die 150 Leute da sein werden.  Margreth wollte ihre Mutter nicht noch mehr Sorgen bereiten, weswegen sie sich ohne Widerwort in das Kleid mit dem dazu gehörigen Korsett hatte kleiden lassen und ihre Zofe Mary hatte ihr langes dunkelblondes Haar mit der Brennschere in viele kleine Löckchen gelegt, so wie ihre Mutter es angeordnet hatte. Sie wusste das sie etwas im Schilde führte, wenn sie Maggs ein neues Kleid von Alberst&Petersons anziehen ließ und sie hatte gehofft, dass es nicht mit einem erneuten Kuppelversuch zu tun hatte.                                                                                                                                  Doch sobald sie von den Elliots empfangen und in den Ballsaal geführt wurden, steuerte ihre Mutter eine kleine Gruppe an. Margreth unterdrückte ein Stöhnen als sie sah wen ihre Mutter da aufzusuchen gedachte. Sie erkannte die McFisters an ihren roten Haaren welche sie alle von ihrer Mutter geerbt hatten. Die Familie bestand aus zwei Söhnen und einer Tochter, welche ungefähr in ihrem Alter war.

 Elinor McFister war eine zierliche Frau Ende fünfzig und ihre Tochter sah ihr zum Verwechseln ähnlich. Beide waren nicht sonderlich groß, hatten blaue Augen und nahmen kein Blatt vor dem Mund. Mit Tracie hatte sie bisher nur ein paar Worte in der Kirche gewechselt oder bei den Wohltätigkeitsveranstaltungen, die es hin und wieder gab.  Margreth hatte gehofft, dass sich das bald ändern würde und vielleicht war das ihre Chance  eine Freundin zu finden. Doch ihre Mutter steuerte nicht deswegen auf die kleine Ansammlung zu, sondern wegen der zwei Männer, welche neben Tracie standen. Ihre Brüder waren mehr nach Mister McFister geraten, weswegen sie trotz meiner 1.70m und den Absätzen, beide um einen Kopf überragten. Wir waren bei der Gruppe angekommen und meine Mutter begrüßte alle mit einem überschwenglichen ,, Guten Abend , wie geht es ihnen ?". Bisher hatte ich gehofft irgendwie entkommen zu können, doch meine Mutter hielt mich an meinem Arm fest und stellte mich den McFisters vor. ,,Darf ich ihnen meine älteste Tochter Margreth vorstellen? Wir haben uns schon ein paarmal in der Kirche getroffen, können sie sich noch an mich erinnern", wandte sich Mutter an Elinor McFister. Ihr war es schon immer unangenehm so vorgestellt zu werden und zu ihrem Entsetzen konnte sie ein kurzes verdächtiges Aufflackern in Mrs.McFisters Augen sehen als sie Maggs betrachtete und sich dann an ihre Söhne wandte. ,, Dies sind meine Söhne Lukas und Patrick. Sie waren bis vor kurzem auf Barbados zusammen mit Sir Caleb Alexander Scott", stellte sie jene vor, nicht ohne einen kurzen Seitenblick zu mir zu werfen. Ihre Mutter hatte das selbe Funkeln in ihren Augen, wenn sie über potenzielle Verehrer sprach. ,, Möchten sie auch eine kleine Erfrischung?", fragte Mrs.McFister. ,,Aber ja doch, hier drinnen ist es so schrecklich heiß." Mit diesem Worten verschwanden Ihre Mutter und McFister in Richtung des Buffets. Komisch ansonsten trank Henrietta Addison nie vor dem Tanzen etwas, da sie behauptete, es würde ihr Magenschmerzen verursachen. ,, Miss Margreth wie kommt es, dass ich sie bisher auf keinem Ball traf?" Diese Frage kam von einem der Brüder; sie vermutete es war Lukas, doch sie war sich nicht sicher. ,,Im vorherigen Jahr ging es meiner Mutter gesundheitlich nicht gut, weswegen wir uns auf unser Landhaus in Hamilton zurückzogen", antwortete sie mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht. In Wahrheit war ihre Mutter kerngesund gewesen, doch in diesem Jahr wurde Lucetta Gorden in die Gesellschaft eingeführt und ihre Mutter war schon seit Jahren mit deren Mutter verfeindet. Margreth war damals etwas gekränkt gewesen, da Henrietta Addison nicht wollte, das sie Kontakt mit Lucetta knüpfte, obwohl diese ziemlich nett war. Und als dann die Einladung zu Lucettas und William Terris Hochzeit kam, war ihre Mutter so eingeschnappt gewesen, dass sie das ganze Jahr auf dem Land geblieben waren. Ihr war dies Recht gewesen, da sie nie gerne auf Bälle gegangen war und auch nicht vorhatte demnächst zu heiraten und so eine Figur in dem Schachspiel zwischen ihrer Mutter und Mrs.Gorden zu werden. Ihre Schlacht bestand darin, die jeweils andere zu überbieten und da Margreth mit ihren zwanzig Jahren noch immer Zuhause wohnte, war ihre Mutter momentan die Verliererin.                                                                                                     

Tracie verzog ihr Gesicht als ihr Bruder erwiederte: ,,so eine hübsche Dame wie sie wäre mir schon früher aufgefallen" und Maggs war erleichtert, als diese sie am Arm packte und hinter sich her, in Richtung Terrasse führte.

A twisted MatchWhere stories live. Discover now