❤️

2.5K 161 56
                                    

Guess what.

It's back.

OS wird zur Story.

I'm not ready.

Mal sehen wie schlimm es dieses Mal eskaliert. Ich hab so ein paar Ideen.

Noch bevor es zur Pause klingelt, packe ich meine Brotdose aus und gebe Nate ein Zeichen und will wissen, ob er ein Feuerzeug parat hat. Miss Lawyer räuspert sich.

„Ich tue mal so, als hätte ich das nicht gesehen, Mr. Tomlinson."

Mit zusammengezogenen Augenbrauen sehe ich zu ihr.

„Und warum?"

Jetzt hört und die ganze Klasse zu.

„Weil du noch nicht befugt bist zu rauchen!", meckert sie und verschränkt die Arme. Diese Frau sollte dringend anfangen BHs zu tragen.

Zum Glück wird diese unnötige Unterhaltung von der Pause unterbrochen und ich Stürme vor allen anderen heraus.

Nate klopft mir auf die Schulter.

„Nur, weil du schon alleine wohnst, kannst du dir sowas nicht erlauben.", macht er mir klar. Ich greife in seine Hosentaschen und ziehe ihn das Feuerzeug ab.

„Die kann mich mal. Bevor die mir sagt, was ich zu tun und zu lassen habe, sollte sie dringend anfangen vernünftig zu unterrichten."

Nate seufzt und sieht sich um. Gleichzeitig treffen unsere Augen rüber zu den Bänken, auf denen Ian mit seiner Gang sitzt. Und mit ihm.

"Sieh ihn dir an. Mit dem Ding um den Hals sieht er aus wie ein Hund.", murmelt mein Kumpel.

"Er ist ja auch sowas wie sein Hund."

"Das stimmt. Warum lässt er sich nur so behandeln? Ian weiß aber schon, dass wir die blauen Flecken bemerken, die er Harry zufügt, oder? Die ganze Highschool sieht das."

Seufzend kaue ich auf meiner Wange und Nicke zustimmend, während ich diesen wunderschönen, unschuldigen jungen beobachte.

„Glaubst du, er kommt auf die Party?", frage ich verträumt und verschränke die Arme.

„Ian wird ihn wieder vorführen wollen. Sieh ihn dir an ...", meint mein Kumpel und schüttelt den Kopf.

Seufzend drehe ich mein Gesicht in die Mittagssonne und lasse meine Beine von der Mauer baumeln. Dann werde ich auch zur Party gehen.

Persönlich kennen Harry und ich uns nicht wirklich. Niemand kennt ihn wirklich. Aber es gibt nur eines, was ich im letzten Jahr auf der Highschool erreichen will. Und das ist, Harry von dem Idioten zu befreien.

Es ist 22:18 Uhr, als ich aus meinem kleinen Auto steige und die Straße hinab laufe, rüber zum riesen Anwesen von dem Wixxer, der Harry so heftig unter Kontrolle hat. Es ist extrem offensichtlich und ein großes Geheimnis zugleich. Ian hat viel zu viele Freunde, aber niemand weiß, was dahinter steckt. Hinter dieser ... Beziehung. Er behandelt Harry wie einen Hund.

„Louis! Du hier? Seit wann kommst du zu Ian's Parties?"

Jenna winkt mich zu sich und legt einen Arm um mich. Sie riecht extrem nach Gras.

„Ich hole nur jemanden ab.", murmle ich und versuche nicht allzu abweisend zu wirken.

„Ach wirklich? Wen holst du denn ab?", will sie wissen und bleibt mit mir vor der geöffneten Haustür stehen.

„Ihn."

Verwirrt sieht sie mir nach.

So schnell ich kann schiebe ich mich durch die tanzenden und grölende Menge. Jetzt muss ich ihn nur noch finden. Das ist aber gar nicht schwer, denn mir ist klar, wo er ist.

„Ian, noch einen!"

Ich sehe durch das große Wohnzimmer und entdecke den Gastgeber mit ein paar anderen auf einem Sofa. Sie geben sich einen Schot nach dem anderen. Und neben dem Sofa, auf dem Boden, sitzt Harry. Den Blick gesengt, tiefe Ränder, die Hände gefaltet ...

Plötzlich nimmt Ian eine halbleere Wodkaflasche und kippt sie einfach über Harry's Haare. Geschockt mache ich einen Satz nach hinten. Aber anstatt selbst erschrocken zu sein, aufzustehen, oder irgendwie etwas dazu zu sagen, zuckt Harry bloß zusammen und ballt die Hände zu Fäusten.

Alle lachen. Ian wirft die Flasche auf das Sofa und holt sein Feuerzeug raus.

„Na, wollen wir dich endlich mal heiß machen?"

Provozierend zündet er das Feuerzeug an und hält die Flamme viel zu dicht an sein Gesicht. Plötzlich wird es um ihn herum still. Harry beginnt zu weinen und hält die Hände vor sein Gesicht. Der Alkohol riecht bis hier rüber und tropft von seinem Haarspizten hinab auf seinen ganzen Körper.

„Ian, Bro, lass den Scheiß. Das geht zu weit.", wirft eine fremde Stimme aus der Menge ein.

Ian lässt das Feuerzeug fallen und sieht in die Runde. Dann wieder hinab auf Harry.

„Aufstehen.", knurrt er und tritt gegen sein Knie.

Mit wackeligen Beinen hievt er sich auf und wischt sich die nassen Haare aus der Stirn. Sein Blick bleibt gesenkt. Ian, der ein Stück größer ist als Harry, kommt ihm bedrohlich nahe. „Du wirst jetzt nach oben gehen und dich dafür bestrafen, sieh was du getan hast."

Harry nickt schnell und will gehen. Ian hält ihn auf, legt seine Hand um seinen Hals und küsst den kleineren ekelhaft innig. Vor versammelter Mannschaft. Dann rückt er den Choker zurecht und lässt Harry gehen. Unauffällig folge ich ihm in den ersten Stock.

Er verzieht sich in eines der Zimmer. Ich bleibe vor der Tür stehen, die er nicht geschlossen, sondern nur angelehnt hat und horche einen Moment. Als ich ihn dann leise Stöhnen höre, überkommt es mich einfach. Ian meinte, er solle  sich bestrafen. Und das ist vollkommener quatscht.

Als ich hinein platze, reißt er den Kopf hoch und sieht mich erschrocken an. Wutentbrannt stürme ich auf ihn zu und reiße ihm das Jägermesser aus der Hand. Harry schließt die eine Hand um seinen Arm, um die Blutung zu stoppen und beobachtet mich, während ich mir mit dem Messer einen Fetzen aus meinem Shirt schneide.

Dann setze ich mich neben ihn und binde es um seine noch harmlose Wunde. Die anderen Narben zeigen mir jedoch, wie hoch seine Lebensqualität ist. Geschämt zieht er sie weg.

„Harry.", flüstere ich und präge mir jedes Detail an ihm genau ein.

Langsam sieht er wieder auf und entspannt sich etwas. Er bemerkt, dass ich auf der guten Seite stehe und hält die Luft an, als weitere Tränen laufen wollen.

„Hilf mir ..."

Es klingt so gebrochen, so schwach, dass ich die gefährlichste Entscheidung meines Lebens treffe.

Ich hole ihn hier raus.

The Way I Make Love To YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt