Fight for it

3

„O mein Gott, dass ich dich Wiedesehe sehe hätte ich nie erwartet. Was tust du denn hier.", rief ich freudig und umarmte den Jungen.

„Was zum Geier soll das? Wer .....?,
Kurz stockte er, bevor er mich nochmal musterte.

„Ach du Scheisse, bist du das Ev?", fragte Bryson," du hast dich ja total verändert."
„Natürlich bin ich das, Yoda", erwiderte ich darauf hin grinsend.
Darüber verdrehte er gespielt zickig mit den Augen.
Als wir klein waren habe ich ihn mal mit grüner Farbe angemalt.
Eigentlich waren die Stifte extra für die Haut, aber diese eine wunderschöne grüne ist dann wohl seltsamerweise dazwischen gekommen. Jedenfalls erinnerte er mich damals an Meister Yoda.
Seitdem nenne ich ihn so.
„ Jetzt weis ich wieder wieso ich dich nicht vermisst habe."
Beleidigt schlug ich ihn mit meinem unverletztem Arm auf die Schulter.
Nachdem der Lachflash vorbei war fragte Bryson:" Jetzt mal im Ernst.
Was machst du hier?"

Ich erzählte ihm knapp, dass ich wieder rausgeschmissen wurde. Auch wenn er mein bester Freund war, wollte ich nicht, dass er alles wusste.
Ich wollte nicht riskieren, dass er alles weitererzählt oder sich verplappert.

Immer noch schmunzelnd berichtete er mir, dass er mit seiner Familie umgezogen ist und dass er hier in der Nähe wohnt.
„ Wohnst du auch in diesem Gebiet?"
„ Äh, nein. Was soll ich sagen. Hab mich wieder mal verlaufen", gab ich verlegen von mir.

„ Komm ich fahr dich zu dir, wenn du überhaupt noch weisst wie deine Strasse heisst."
Empört schnappte ich nach Luft.
„ Aber sicher doch!"

Schliesslich waren wir angekommen.
Aus der Garage hörte man dumpfe Schläge und lautes Gebrüll.
Fragend sah ich Bryson an.
Was geht denn hier ab.

„ Die Jungs sind wieder am Boxen.", erwiderte er schulterzuckend.
„Sie Boxen also auch?"
„Ja, dass heisst wohl du boxt immer noch, oder?
Wo trainierst du?"
Jetzt sollte ich aufpassen, was ich sage.
Immerhin sind nicht alle fights legal, die ich mache.
Aber hey es gibt ja auch legale.
„ Ich nehme an Turnieren teil."
Was ja eigentlich nicht gelogen ist.
Es ist nur die halbe Warheit.
„ Aha und hast du auch einen Übernamen?"
„ Ja, aber den verrate ich dir nicht", grinste ich.
Während Bryson den Motor, des matt schwarzen Range Rovers startete schmollte er.
„ Ach komm schon! Wahrscheinlich kenne ich dich eh nicht", lächelte er fies, zufrieden mit sich selbst.

Wenn du nur wüsstest.
Schnell teilte ich ihm noch die Adresse mit.
Nach einer fünfminütiger Fahrt sind wir schon da.
„ Treffen wir uns heute in der Schule?"
„ Geht klar", sagte ich.

Zügig sprang ich aus dem Wagen und winkte ihn noch zu.
Bevor ich nach oben ging holte ich mir in der Küche ein Apfel.
Marie, meine Adoptivmutter schlürfte gerade ihren Kaffee, als ich eintrat.
„ Wer war das?", wollte Marie wissen.
„ Ein alter Freund", erwiderte ich.
Interessiert nickte sie.
„ Du solltest dich beeilen, du hast nur noch zwanzig Minuten, bis die Schule anfängt.
Mist, ich hab die Zeit ganz vergessen.

Blitzschnell rannte ich in mein Zimmer und holte meine Kleider.
Ein weinroter AdidasPulli und eine schwarze Jeans, welche an den Knien Löcher hatte.
Es ist zwar schon Frühling, aber was tat man nicht alles, das die Leute nichts sehen.

Nachdem ich frisch geduscht und angezogen aus dem Bad kam, schnappte ich mir den Apfel und ass ich in Rekordzeit auf dem Weg zum Motorrad.
Den Führerschein für ein Auto hätte ich, aber letzteres fehlte, dann doch der Wagen.
Ausserdem fuhr ich eh lieber Motorrad, als Auto.

Ich schnappte mir noch kurz die Lederjacke, Tasche, Handy und zog dieSchuhe, bevor ich mein Helm aufsetzte und Aufstieg.

Anschliessend fuhr ich los und seufzte, als ich spürte wie der Wind mir entgegen peitschte.
Ich liebte dieses Gefühl.

Da John, mein Adoptiv Vater, mir gestern noch erklärte, wo die Schule war, war ich schon nach fünf Minuten da.
Ich parkte hinter der Schule, da ich nicht wollte,dass alle mich angafften.
War schon auffällig genug, dass ich hier die neue war.

Toll, jetzt war schon fünf vor acht