Es war eine warme, trockene Nacht auf Gallifrey. Die Leute waren in ihren Häusern und ließen Fenster und Türen geschlossen. Eine Gestalt streifte durch die leeren Straßen der Stadt Arcadia.
Sie trug einen Mantel aus dunkelbraunem Stoff und schwarze, längliche Schuhe. Sie hob nur selten den Kopf. Wer auch immer dieser jemand war, er wusste genau wo er hinwollte und er kannte den Weg gut.
Von dem was man von ihm sah ausgehend war er schlank und hochgewachsen. Seine Füße trugen ihn leicht und wirbelten bei jedem Schritt Staub auf. Man bekam das Gefühl, dass er es gewohnt war zu laufen. Ein plötzlicher Windstoß wehte seine Kapuze zurück und entblößte ein schmales, knochiges Gesicht, umrahmt von dunklen Locken. Seine Wangen waren gerötet und Schweiß lief ihm in dünnen Streifen über die Stirn und tropfte von seiner Nasenspitze. Er blieb kurz stehen um seine Kapuze wieder überzuziehen, hielt inne und schaute sich um. Es war sehr leise. Über ihm beschienen drei Monde den Weg.
Er lief weiter bis zu einem großen Holztor, welches ihm den Weg versperrte. Der Jüngling zog einen länglichen Gegenstand aus seiner Tasche und streckte in Richtung Tor, wie als würde er eine Pistole feuern. Das Ding gab merkwürdige, surrende Geräusche von sich, es tat sich jedoch nichts. Er murmelte etwas vor sich hin wie, "Verdammt" und "Er sagte doch alles!". Er steckte das Gerät, welches bei genauerem Betrachten einem Schraubenzieher ähnelte wieder weg und klopfte stattdessen ans Tor. Viermal musste er klopfen, bevor jemand kam und es einen Spaltbreit öffnete. "Wer da?" fragte eine alte, staubige Stimme.
"Sag Pehome ich wäre wieder da und müsste mit ihr sprechen. Sag ihr es ist dringend. Sag ihr der verlorene Sohn ist wieder da."
Hastig schloss sich das Tor wieder. Der Junge wartete und dankte leise dem Universum für die stille Nacht. In letzter Zeit hatte es viele Stürme um Arcadia gegeben. Das letzte was er jetzt gebrauchen konnte war ein Sandsturm. Nach einer Weile hörte er jemanden am Tor und es öffnete sich ihm nun vollständig. Er rannte ohne sich umzusehen bis zu einem niedrigen Holzhaus. Seine Hand zitterte als sie gegen die Tür schlug. Bevor er seine Hand wegziehen konnte wurde die Tür auch schon aufgerissen und er wurde hineingezogen.
"Caros!"
Bevor er wusste wie ihm geschah, wurde er von einer kleinen Frau an sich gedrückt. Sie trug eine rote Kutte mit feinen goldenen Verzierungen und ihre silbernen Haare waren in einen Knoten zusammengebunden. Nachdem der Schreck vorbei war, legte er seine Arme um sie.
"Wir dachten dir wäre etwas passiert." sagte die Frau, nachdem sie sich getrennt hatten. Sie behielt ihre Hände auf seinen Armen, wie um sicherzustellen, dass er echt war und nicht mehr verschwinden konnte. "Wir hörten nichts mehr von dir, keiner wusste etwas. Caros, sie suchen dich."
"Mir geht es gut, Pehome, aber ich kann nicht lange bleiben." Pehomes Blick wurde ernster und sie nickte traurig, aber gefasst. "Ja, das dachte ich. Aber nun setz dich. Ich werde sehen was ich dir zu essen machen kann und dann erzählst du mir alles!"
Sie drückte Caros kurz noch einmal an sich und verschwand im Nebenzimmer. Caros setzte sich an einen Tisch in der Mitte des Raums und fing an seine Taschen zu leeren.
"Caros!" rief eine kleine Stimme hinter ihm, grade als er den vermaledeiten Schraubenzieher auf den Tisch legte und mit einem bitteren Blick bedachte. Ein Mädchen, kaum älter als Acht, sprang ihm auf den Schoß und schlang seine kleinen Arme um seinen Hals. "Misma. Solltest du nicht schlafen?"
"Habe ich, aber dann habe ich eure Stimmen gehört und ich wusste sofort, dass du es bist! Die einzigen anderen Stimmen die ich in den letzten Wochen gehört habe waren die, der Männer in den Rüstungen." Das Mädchen löste sich aus der Umarmung und nahm Beasl's Gesicht in ihre Hände. "Sie haben dir nicht wehgetan, oder?" Caros lachte und es flutete den Raum wie ein Scheinwerfer mit warmen, orangenem Licht.
"Nein, dafür bin ich zu schnell für sie." Doch Misma hatte ihre Aufmerksamkeit bereits auf etwas anderes gerichtet. "Was ist das?" fragte sie und nahm den Schraubenzieher. "Ein Schallschraubenzieher." antwortete Caros stolz, doch sofort verdüsterte sich seine Miene wieder, als er an seine Fehlfunktion dachte. "Was kann er?"
"Naja, er kann Sachen... beschallen. Er macht lustige Geräusche, hör." Caros nahm den Schallschraubenzieher und betätigte einen kleinen Hebel. "Es kitzelt in den Ohren." kicherte Misma. "Du kannst ihn haben, wenn du willst. Ich habe noch einen für mich." sagte Caros und zog einen weiteren aus seiner Tasche. "Hier, stell ihn so ein..." Er drehte die Spitze von Mismas Schallschraubenzieher leicht "und meiner wird es merken." Caros' Schallschraubenzieher summte leise und ein Licht an der Spitze blinkte. "Wenn ich weg bin und du mal an mich denkst, schalt einfach deinen Schallschraubenzieher ein." Misma lächelte zufrieden und legte sich auf Caros' Schulter. "Dann wird er nie etwas anderes tun als zu summen und zu blinken." sagte sie schläfrig. Als Pehome mit Essen hereinkam, waren Caros und Misma längst eingeschlafen.
DU LIEST GERADE
Der Held der Vergangenheit - Die Retterin der Zukunft
Science FictionDie Geschichte eines jungen Timelords und seiner Schwester - in einer mehr oder wenigen richtigen Reihenfolge.