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Langsam öffneten sich meine Augen. Ich rieb mir diese und suchte mein Handy.
Langsam stand ich auf und kramte in meiner Schultasche herum, wo ich dann mein Handy auch fand. Es war genau 17:18 Uhr. Meine Eltern würden in ungefähr 42 Minuten nach Hause kommen.
Ich legte das Handy auf meinen Schreibtisch und schlurfte ins Bad. Ich blieb allerdings stehen, als ich die roten Flecke auf dem Boden sah. "Fuck", war meine erste Reaktion ehe ich mir schnell ein Lappen nahm, diesen nass machte und damit die Flecken vom Boden wischte. Schnell trockente ich den Boden noch mit einen Tuch und legte Lappen und Tuch zurück.
Das war echt knapp. Wenn meine Eltern das gesehen hätten, wäre ich tot...

Ich zog meinen Ärmel nach oben. Gut, es war keine Wunde aufgegangen als ich schlief.
Schnell zog ich den Ärmel wieder runter und stellte mich vor das Waschbecken.
Ich betrachtete mich im Spiegel der über dem Waschbecken hing.

"Kookie, du bist ein Wrack. Egal ob dick oder dünn du wirst gehasst. Du bist abartig weil du auf Jungs stehst", sprach ich leise zu mir selbst. "Du bist einfach unnötig !", schrie ich mich nun fast selbst an.

Ich sagte Sätze zu mir, die mir andere immer wieder ins Gesicht sagten. Das letzte mal tat ich das, bevor ich zum ersten mal eine Klinge an meinen Arm ansetzte.
Ich wollte mir damals eigentlich die Pulsadern aufschlitzen, aber ich hatte schiss.
Und jetzt lief ich im Sommer, bei der größten Hitze im Pullover rum und niemand juckts.
Vielleicht auch besser so.

Naja, wie dem auch sei. Ich ging zurück in mein Zimmer. Wo ich direkt wieder einschlief als ich mich in mein Bett legte.

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Am nächsten Morgen wachte ich kurz vor meinem Wecker auf. Ich stand müde auf und zog mich direkt erstmal um ehe ich ins Bad huschte um mich frisch zu machen.

Die Zeit verging dann relativ schnell bis ich los musste zur Schule.
Ich zog nur meine Schuhe an. Die Jacke ließ ich diesmal Zuahuse, da es echt warm war. Ich schnappte mir noch meine Tasche, Handy und Kopfhörer und verließ das Haus. Draußen steckte ich die Kopfhörer in mein Handy. Die beiden Stöpsel davon jeweils in meine Ohren und machte Musik an. Das Handy steckte ich in meine Hosentasche, meine Hände in die Tasche des Hoodies.

An der Schule angekommen ging ich einfach weiter. Ich ignorierte die ganzen Blicke.
Auch wenn es für mich nicht so einfach war andere zu ignorieren, habe ich es dennoch irgendwie geschafft.
Im Klassenraum ließ ich mich auf meinem Platz nieder. Meine Tasche stellte ich ab.
Die Kopfhörer ließ ich ebenfalls noch drinnen und hörte einfach weiter Musik.
Ich holte meinen Block und Mäppchen heraus. Ich nahm mir einen Stift und fing wieder an irgendwas zu kritzeln.

Ich war so vertieft darin zu zeichnen und der Musik dabei zu lauschen, dass ich gar nicht merkte wie alle anderen in die Klasse kamen. Es schien wohl geklingelt zu haben. Doch der Lehrer war wie immer noch nicht in Sicht.
Auch als ich die anderen dann bemerkte, beachtete ich sie nicht sondern zeichnete weiter.
Das Bild beschrieb mich echt.
Ich hatte mich selbst gezeichnet. Mit einem dünnen Körper und mit leichten gestrichelten Linien zeichnete ich mein altes Ich. Mein fettes Ich. Dazu Narben an meinen Armen.
Den Kopf habe ich etwas gesenkt gezeichnet mit einem traurigen, leeren Gesichtsausdruck.

"Was ist das denn für ein Kack ?" hörte ich eine Stimme, obwohl ich die Kopfhörer drinnen hatte.
Ich nahm einen Stöpsel raus und schaute in das Gesicht von Jimin, der gerade mein Block weg nehmen wollte. Allerdings zog ich den Block zu mir damit er ihn nicht in die Finger bekam.
Ich verdeckte das Bild. "Nichts was dich angeht", meinte ich nur.
"Wenns mich nicht angeht, dann mach es nicht in der Schule wo es jeder sehen kann, Idiot." Jimin klang zum Teil genervt, aber auch zum Teil bedrohlich. Mein Blick richtete sich kurz auf Yoongi der nur zu Jimin schaute und nichts dazu sagte.
Ich steckte den Stöpsel wieder ins Ohr und legte den Block wieder auf den Tisch. Ich blätterte um, so dass man die Zeichnung nicht mehr sah und ich ein neues Blatt vor mir liegen hatte. Jimin drehte sich dann auch endlich um und wandte sich zu Yoongi.

Manchmal verstehe ich solche Leute nicht.

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