Kapitel 8 Das Traumpferd

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Elena passte sehr gut darauf auf, dass sie nicht zu fest mit ihren Schenkeln gegen Hopes Bauch kam, denn wie sie bereits gemerkt hatte war Hope sehr empfindlich und fein, auch ohne Gebiss. Genau diese Sorte von Pferd liebte Elena über alles. Sie hasste es wenn man dem Pferd die Schenkel in den Bauch rammen musste und mit der Gerte draufschlagen damit es antrabte. Hope war komplett anders. Elena merkte zwar beim antraben dass Hope ein bisschen nervös war, aber dass sie sich auf Elena verließ. Schon bei der kleinsten Hilfe reagierte sie und ihre Gänge waren einfach der Hammer. Es fühlte sich an, als würde Hope über den Boden fliegen und genau so sah es auch aus. Elena fühlte sich unfassbar geborgen, obwohl sie dieses Pferd eigentlich noch garnicht richtig kannte. Sie war so in Gedanken bei Hope, dass sie erschrak als ihr Vater zum fünften Mal ihren Namen rief. Hope versteifte sich ein wenig als Elena erschrak und ihr trab wurde schneller und unkontrollierter.,,Hey ist doch alles gut ich hab mich nur ein wenig erschrocken ist nichts schlimmes , beruhige dich wieder", flüsterte sie Hope ins Ohr und streichelte ihr kurz den Hals bevor sie Hope in Richtung Vater lenkte.,, Das sieht ja richtig gut aus! Diese Gänge sehen unfassbar weich aus. Fast als würde sie fliegen und sie ist so ruhig, das hätte ich garnicht von ihr erwartet!" Sagte Elenas Vater ein bisschen erstaunt. ,,Ich weiß, sie ist einfach mein Traumpferd! Ich darf sie doch behalten oder?" Rief Elena etwas gespannt zu ihrem Vater. Darauf antwortete ihr Vater:,,Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mich schon nach einem Käufer erkundigt weil ich dachte sie würde durchdrehen aber jetzt kann ich dir versichern dass du sie behalten darfst!" Elena strahlte über's ganze Gesicht und stieg ab um Hope ordentlich zu klopfen und ihr eine Möhre hin zuhalten.,,Ich geh noch mit ihr raus, kannst du Fussel aus der Box holen und Halfter und Strick mitbringen?" Also lief ihr Vater über die Koppel und holte Fussel schnell raus. Mit den Worten:,, Sei vorstichtig, du weißt wie deine Mutter darüber denkt", zwinkerte er Elena zu und machte sich auf den Weg ins Haus.

Elena entschloss sich dazu, in den Wald zu gehen und dann am Fluss entlang. Es war schon relativ spät abends und der Wald wirkte in diesem ganz besonderen Sonnenlicht wunderschön. Durch die Baumkronen vielen einzelne Lichtstrahle und die Pflanzen leuchteten schon fast. Hope schaute sich neugierig um, während Fussel nichts anderes als fressen im Kopf hatte. Elena saß nicht auf Hope, denn diesen Weg kannte die Rappstute noch nicht und sie wollte nichts riskieren. Jedoch hielt Elena Hope bloß ab und zu mal am Halsring fest, denn sie wollte Hope so viel Freiheit wie möglich geben. Hope war vollkommen entspannt und machte keine Anstalten ihren natürlichen Instinkten zu folgen und vor einem für sie bedrohlichen Geräusch davon zu laufen. Elena betrachtete sie und schließlich setzte sie sich dann doch auf die Stute. Sie hatte einfach unendliches Vertrauen zu ihr aufgebaut. Mit Fussel am langen Führstrick ritten sie in Richtung Fluss. Fussel wurde immer schneller denn er liebte es baden zu gehen und letzten Sommer war Elena fast jeden Tag mit ihm hier gewesen. Fussel galoppierte neben der trabenden Hope her und streckte seine kleinen Beine weit nach vorne sodass Hope auch schon fast galoppierte. Ohne Hope zurückhalten zu wollen, ließ Elena es zu und die beiden galoppierten Seite an Seite durch den wunderschönen Wald. Als sie ankamen, lehnte sich Elena von der großen Stute nach unten um den Führstrick aus Fussels Halfter zu lösen. Dabei viel sie fast vom Pferd, denn Fussel war so klein, dass sie kaum an seinen Hals kam. Lachend sah Elena zu wie Fussel auf das Wasser zu stürmte und grummelnd hineinsprang so dass es nach allen Seiten spritzte. Hope fand das aber garnicht lustig und sprang erschrocken beiseite. Ach stimmt Hope hat ja angst vor Wasser dachte Elena. Sie stieg ab und zog sich ihre Schuhe aus. Dann ließ sie Hope am Ufer stehen und ging langsam zu Fussel ins Wasser. ,,Siehst du Hope? Fussel steht hier mitten drin und fühlt sich pudelwohl. Du brauchst keine angst davor zu haben, komm einfach zu uns rein, du wirst sehen es macht riesen Spaß!" Fussel schien anscheinend zu bemerken dass Hope angst hatte und stieg aus dem Wasser zu ihr. Er blickte sie neugierig an, streckte seinen Hals zu ihr nach oben und wiehrte ihr zu. Dann drehte er sich um und machte ein paar Schritte auf das Wasser zu doch als er merkte dass Hope zögernd da stand drehte er seinen Kopf zu ihr und schaute sie mit gespitzten Ohren erwartungsvoll an. Jetzt folgte Hope ihm tatsächlich und stand mit allen vier Hufen im Wasser. Sie schaute neugierig nach unten und fing an mit einem Huf zu scharren. Es schien ihr Spaß zu machen. Auf einmal sprang sie mit aller Kraft mitten in den Fluss und wiehrte belustigt. Elena lachte und kriegte sich kaum noch ein als Hope sich einfach ins Wasser legte und erst dann merkte, dass es dafür viel zu tief war. Sie guckte erstaunt nach unten doch fing sofort wieder an zu scharren.

Sogar nach zwei Stunden waren die drei immer noch am Fluss. Fussel hatte sich ans feuchte Ufer gelegt, um nach einer Abkühlung zu suchen, denn obwohl es schon halb neun war, war es immer noch sehr warm. Elena lag auf der grasenden Hope und schaute hinauf in die Baumkronen und ein Stück freien Himmel. Wie sehr sie das liebte einfach hier zu liegen und das Leben zu genießen. Sie schloss die Augen und dachte daran, was für ein Glück sie hatte Hope und Fussel zu haben und dann dachte sie daran, wie wichtig Fussel für Hope war. Ohne ihn, hätte sie sich wahrscheinlich niemals getraut den Apfel aus Elenas Hand zu nehmen geschweige denn, ins Wasser zu gehen. Die beiden waren in der Zeit schon beste Freunde geworden.

Elena machte langsam die Augen auf und erschrak als sie Sonne schon fast untergegangen war und nur noch einzelne Lichtstrahlen auf ihre Beine schienen. Hope döste immer noch an der gleichen Stelle und Fussel war aufgestanden um etwas Gras zu knabbern. Elena sprang von Hope und lief zu ihrer Tasche um darin nach ihrem Handy zu suchen. ,,FUCK schon 22:00 uhr?!" Rutschte es ihr raus. ,,Hab ich wirklich mehr als eine Stunde geschlafen?" Fragte sie sich selbst. Sie rief nach Fussel um ihn fest zumachen. Als er dann kam, schwang sie sich auf Hopes Rücken, welche nun ein bisschen verdattert da stand und sich fragte warum Elena es so eilig hatte.,,Na los mein Mädchen komm schon wir müssen uns beeilen Mum und Dad machen sich bestimmt schon Sorgen." Damit gab sie Hope eine leichte Galopphilfe, ohne darauf zu achten, dass Fussel kaum mitkam.
Nach 10 Minuten waren sie endlich angekommen doch Fussel und Hope hatten noch ordentlich geschwitzt. Elena brachte sie in die Box und beeilte sich, die beiden mit Stroh abzureiben. Gleich würde sie wieder kommen und ihnen über Nacht die Boxentür auf zumachen. Doch erst war sie ihren Eltern eine Erklärung schuldig.

Fortsetzung folgt...


Hallo, heute mal ein etwas längeres Kapitel. Bisher ist es mein liebstes was meint ihr?:)

Elena&Hope   Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt