; Yonderly ;

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Yonderly [mental und emotional weit entfernt, abwesend, mit dem Kopf in den Wolken lebend]

Er sitzt an seinem Laptop, müsste eigentlich die Mind Map erstellen, die sein Chef schon seit einigen Tagen von ihm erwartet

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Er sitzt an seinem Laptop, müsste eigentlich die Mind Map erstellen, die sein Chef schon seit einigen Tagen von ihm erwartet. Aber dann fallen ihm all die kleinen, Halbwahrheiten ein, um denen sich sein Leben kreist. Ihm fällt auf, dass seine Arbeit keinen Sinn ergibt. Dass sein Leben, so wie es jetzt verläuft, keinen Sinn für ihn ergibt.

Als Kind hatte er noch Träume gehabt. Träume, die ihm niemand hätte wegnehmen können, außer er selbst.

Es gab eine Zeit, in der er Mal Astronaut werden wollte. Er wollte den Mond besteigen und einen großen Schritt für die Menschheit machen.

Ja, selbst Pirat wollte er damals Mal werden. Das Sagen über ein ganz großes Schiff, einen kleinen Papagei auf der Schulter sitzen haben und in einer Hand ein Fernrohr halten.

Er wollte damals auch mal Polizist werden. Für Gerechtigkeit sorgen und die Betrüger hinter Gittern bringen.

Danach wollte er Pilot werden. Andere Orte besuchen und erkunden. Erfahrungen machen.

Und was war jetzt aus ihm geworden?

Was würde sein acht jähriges Ich zu seinem jetzigen Lebenslauf sagen?

Er hatte keinen der ob ernannten Berufe ausgewählt. Er war Mitarbeiter einer großen Informatik Industrie. Er hatte einen dicken Vorgesetzten, der ihn täglich dazu verdonnerte ihm Donuts und Kaffee im Diner, eine Querstraße von dem Büro entfernt, kaufen zu gehen.

Er hatte eine Frau und eine Tochter, die er über alles liebte. Seiner Meinung nach, das einzig Richtige, was er in seinem Leben getan hatte.

Als er seine Tochter mal, wie jeden Abend, ins Bett gebrachte hatte, hatte sie ihm gesagt, dass er ihr Superheld sei. Er hatte gelacht und ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben, bevor er das Licht ausgemacht hatte und ihr ein sanftes 'Gute Nacht.' zugeflüstert hatte.

Jetzt fragte er sich, warum sie ihm das gesagt hatte.

Er war kein Superheld.

Er war ein Mann mittleren Alters, mit einem Faible für Modellschiffe und Erdbeerkuchen. Er brauchte mindestens zwei Kaffees am Morgen, um richtig in den Tag starten zu können. Dann frühstückte er mit seiner Familie und brachte seine Tochter zur Schule, bevor er den ganzen Tag im Büro verbrachte. Der Ort an dem er immer an so vieles dachte, was er hätte anders machen können. Der Ort an dem er mit seiner Frau telefonierte, weil er Sehnsucht nach ihr hatte.

Der Ort an dem er träumte. Von einem anderen Leben.

Ein Leben als Superheld. Ein Leben als den Superhelden, den seine Tochter in ihm  sah.


lagomWhere stories live. Discover now