So fühlte es sich also an, wenn das Ende kam, auf welches man dachte vorbereitet gewesen zu sein. So war es aber nicht. Das Planen und Denken hatte mich nicht im geringsten auf diesen Tag vorbereitet.
Ich hatte die Entscheidung selber getroffen. Ich wollte diesen Neuanfang, doch linderte dies nicht den Schmerz, der in mir auf kam."Meinst du das Ernst?", fragte Niall erschrocken und sah mich entsetzt an. Ich nickte leicht und senkte meinen Blick auf den Boden.
"Krass", rief Louis im nächsten Moment und klopfte mir brüderlich auf die Schulter. "Und du bist dir ganz sicher?", hakte er in einer ernsten Stimme nach. Da mein Mund zu trocken zum Sprechen war, beließ ich es abermals bei einem Nicken. "Das kannst du doch nicht machen!", warf Niall ein, der mich noch immer an starrte, als hätte ich ihm soeben einen Heiratsantrag gemacht."Es ist deine Entscheidung", hörte ich plötzlich Harrys Stimme neben mir sagen. "Niemand hält dich davon ab diesen Weg zu gehen"
Seine Worte hinterließen ein Stechen in meiner Brust. Ich hatte gehofft, dass er mich versuchte umzustimmen und er mir den Beweis geben würde, dass es sich lohnte um ihn zu kämpfen. Doch diese Hoffnung wurde nun von ihm höchstpersönlich zu Nichte gemacht."Ich werde die Band verlassen", meinte ich mit einer Entschlossenheit, die ich noch nie zuvor verspürt hatte.
"Heute Abend ist unser letztes Konzert"
Louis atmete geräuschvoll aus, während Niall völlig perplex zwischen mir und den anderen hin und her schaute. Liam hingegen regte sich nicht und starrte gedankenverloren in die Ferne. Schließlich sah er mich aus seinen warmen braunen Augen an. Ich machte es ihm nach, bis Harry mich aus meinen Gedanken riss."Ich will dich nicht ausfragen, aber würde ich doch gerne den Grund wissen" Langsam wandte ich meinen Kopf zu ihm um und öffnete dann meinen Mund: "Der Stress und der Druck sind auf Dauer einfach zu viel"
Dass der eigentliche Grund neben mir saß, erwähnte ich nicht."Verstehe", murmelte Harry und sah in die Runde. Einen Moment schwiegen wir. Die Stille erschien mir ungewöhnlich laut, so als würde ich die Gedanken der anderen in meinem Kopf hören können.
"Zayn", sagte Niall auf einmal und blickte mich traurig an. "Wie soll denn das ohne dich werden? Ich möchte nicht, dass du gehst"Bevor ich antworten konnte, kam mir Louis mit einem matten Grinsen zuvor: "Pass lieber auf dich auf, Zayn. Sonst kettet dich Niall noch auf der Bühne fest"
Ein Lachen verließ meine Lippen. Die anderen stimmten mit ein.
"Bringe mich nicht auf dumme Ideen", lachte Niall laut und stieß Louis in die Seite, der nur unschuldig die Hände hob und eine Unschuldsmiene aussetzte.
Es fühlte sich an wie immer. Doch wusste ich, dass es nicht wie immer war.Einen Augenblick spürte ich Tränen in meinen Augen brennen. Der Gedanke, dass ich diese vertraute Atmosphäre hinter mir lassen würde, gab mir den Rest. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie sehr ich Louis' Witze vermissen würde. Auch würde ich nicht mehr das Lachen Nialls in meinen Ohren hören können oder mit Liam bis in die Nacht über das Leben philosophieren oder ihn meine tiefsten Sorgen erzählen können.
Ja und dann gab es da noch Harry. Ihn zurück zu lassen war das Schlimmste für mich. Und doch war er der Grund, weshalb ich dies alles tat. So oft hatte ich versucht ihn zu vergessen. Und so oft war ich daran gescheitert. Irgendwann hatte ich die Tatsache akzeptiert, dass ich ihn nie gehen lassen könnte. Und da gab es nur eine einzige Option: Selber zu gehen.
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Let him go (Zarry)
Short StoryWie fühlt es sich an sich selbst zu verlieren und das wertvollste hinter sich zu lassen, was einem im Leben begegnet ist? Was ist es für ein Gefühl, wenn man sich im Kreis dreht und der einzige Weg aus ihn auszubrechen das Ende von der schönsten Zei...