Kuroo x Kenma - Ich habe Schluss gemacht. Wegen dir.

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Ich höre dem Regen dabei zu, wie er auf dem schon total nassen Asphalt auf klatscht. Innerhalb der letzten paar Minuten ist es lauter geworden, schneller. Ich bin mittlerweile komplett durchnässt, etwas außer Atem. Aber das interessiert mich nicht. Ich bemerke nicht einmal, wie schwer meine Klamotten werden, dass mir meine Haare total in das Gesicht hängen. Alles an mir ist klitschnass, ich bin bis auf die Haut durchweicht.

Aber wie lange bin ich gerannt? 5 Minuten? 10 Minuten? Es könnte auch eine halbe Stunde gewesen sein, ich hatte kein Zeitgefühl gehabt.

Normalerweise war ich nicht jemand, der sich von seinen Gefühlen leiten ließ. Gott, ich war nicht mal jemand, der normalerweise viel fühlte. Deswegen war es umso untypischer für mich, umso merkwürdiger, als ich plötzlich dieses stechende Gefühl in der Brust hatte. Es war nervig und ätzend. Ich wollte es einfach nur loswerden. Aber das schlimmste war, als ich begriff, was dieses Gefühl zu bedeuten hatte. Es war ein ganz normales menschliches Gefühl. Etwas, was jeder kannte, jeder genau so sehr hasste, wie ich es tat.

Eifersucht.

Aber warum und auf wen?
Bevor ich genau wusste, wie ich diese negativen Gefühle in mir einzuordnen hatte, schob ich es immer auf andere Dinge.

Darauf, dass Lev zu unfähig war, mit mir zu spielen, auf schlechten Apfelkuchen, oder auf eine Niederlage in einem meiner geliebten Videospiele.

Aber es war etwas ganz anderes, etwas Handfestes.

Kuroos neue Freundin.

Ich zucke etwas zusammen, mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken, als ich sie gedanklich so nenne. Vermutlich lag es auch daran, dass mir langsam kalt wird, dass der Wind weht, ich merke, wie meine Lippen schon leicht bläulich werden. Meine Fingerspitzen beginnen, allmählich taub zu werden. Doch das ist mir egal.

Kuroo hat seit ein paar Wochen eine neue Freundin. Sie ist groß, größer als ich. Sie ist hübsch, schminkt sich, hat langes, feuerrotes Haar. Sie hat große, smaragdfarbene Augen, volle Lippen und sieht einfach genauso aus, wie man sich eine Traumfrau vorstellt. Aber das ist nicht das, was mich an der Sache stört oder irritiert, nein. Ich bin glücklich darüber, dass Kuroo eine Freundin gefunden hat.
Es geht darum, wie sie mit mir redet, mich behandelt. Jedesmal, wenn sie mich ansieht, erkenne ich dort die pure Abscheu, einfach nur Hass. Ich merke, dass sie will, dass ich einfach verschwinde, mich in Luft auflöse. Für sie bin ich ein störender Fleck, ein Kratzer auf einer sonst perfekten CD.

Ich blicke auf meine Schuhe, die bei jeder kleinen Bewegung quietschen, da nun auch das Wasser in diese eingedrungen ist. Mir wurde nicht umsonst gesagt, ich solle mir wasserdichte Sportschuhe holen. Aber wer hätte auch schon gedacht, dass ich wegen so etwas aus dem Training abhaue? Und das auch noch, während draußen so ein Unwetter herrscht?

Ihr Name ist Sharon und sie kommt ursprünglich aus England. Oder Amerika. Irgendwie so etwas, ich habe nicht wirklich zugehört, höre immer noch nicht wirklich zu, wenn irgendjemand etwas über sie sagt.

Vor allen anderen tut sie immer auf lieb. Sie lächelt viel, lacht dauernd. Sie versucht, das Team beim Training so sehr zu unterstützen, wie es eben möglich ist. Einmal hat sie uns nach dem Training sogar belegte Brötchen mitgebracht. Und diese verfressenen Idioten sind natürlich darauf reingefallen.

Doch ich konnte von Anfang an durch ihre Fassade schauen. Sie ist nicht das nette, süße Mädchen, was sie vorgibt zu sein.

Denn sobald wir alleine sind, zeigt sie ihr wahres Gesicht. Da lässt sie einfach ihre Maske fallen. Eine, von vielen. Und ihr echtes Gesicht ist hässlich.

Doch sie macht es subtil, unauffällig, so, dass es keiner bemerkt. Und wenn ich jemandem erzähle, sie darauf anspreche, sind alle total empört.

„Spinnst du?! Kenma, sie würde dir nie ein Bein stellen!“

15 Sätze - 15 Momente [Projekt] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt