Kapitel 1

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Der alte Wagen knarrte, als der Sechzehnjährige sich auf die abstehende Motorhaube setzte. Der Wagen war vollkommen hinüber, hinten fehlte eine Tür, es waren nur noch zwei Fenster vorhanden und der Rost hatte ihm bereits den Garaus gemacht. Zusammengefasst diente der Wagen bloß als Treffpunkt für Kovu und seine beiden Freundinnen. Er ließ seine Schultasche ins das Gras fallen, zupfte an seinem weißen Rollkragenpullover und fuhr sich dann durch die roten Haare. Er sah bloß in den Himmel, betrachtete wortlos die vorbeiziehenden Wolken und rümpfte die Nase, als der Wind ihm hin und wieder mal ein paar Pollen zuwehte.

Renee, seine beste Freundin, lag neben ihm und Evie saß auf der Rückbank des Autos, um für die anstehende Prüfung zu lernen. Kovu richtete sich auf, griff nach seinem Rucksack, in welchem sein Handy gerade klingelte, doch er langte nicht nach seinem Handy, sondern nach einer Schachtel Zigaretten, die auf dem Boden seines Rucksacks lag.

Renee warf Kovu einen verwirrten Blick zu, als er nicht dafür sorgte, dass das nervtötende Klingeln endlich ein Ende nahm, doch bevor sie etwas sagen konnte, verstummte es bereits von selbst. Ihre Verwirrung nahm nicht ab, als sie ihren besten Freund mit einer Schachtel Zigaretten in der Hand sah.

»Ich weiß, bei dir läuft es momentan nicht so blendend, aber musst du deshalb direkt anfangen zu rauchen? Und wo hast du die überhaupt her?«

»Hat mein Bruder in seinem Zimmer liegen lassen. Streng genommen habe ich ihm damit sogar geholfen, da es für ihn unangenehm geworden wäre, wenn Mum sie gefunden hätte.«

»Ein wahrer Held.« Renee schüttele ihre kurzen, schwarzen Haare, als sich irgendetwas darin verfing, sie konnte allerdings nicht identifizieren, was es war. Anfang letzten Jahres hatte sie sich dazu entschieden, ihre Haare kurz zu schneiden, doch die vordere Partie, die wild auf ihrer Stirn verteilt war, lockte sich immer mehr, je länger ihre Haare wurden. Mit dem Kurzhaarschnitt hatte sie versucht die Locken hinter sich zu lassen, obwohl Kovu das überhaupt nicht verstand. Renee sah mit ihren wilden Haaren, den weiten Klamotten und der braunen Hornbrille einfach aus, wie sie aussehen sollte und egal, wie oft sie es versuchte, sie würde es nie ändern können. Eine Veränderung war sowieso gar nicht nötig, was Kovu und Evie ihr auch andauernd erzählten, doch sie wollte es nicht hören.

Kovu schützte seine Zigarette vor dem Wind, der stets das Feuerzeug löschte, doch letztendlich schaffte er es doch, sie anzuzünden. Normalerweise hielt er nicht viel von solchen Sachen, doch wenn das Nikotin wirklich eine beruhigende Wirkung haben sollte, dann wäre er der erste, der es brauchen würde – bei ihm ging es momentan drunter und drüber.

———

Ich habe mich wieder dazu entschieden, ein Buch zu schreiben, da mir das letzte Buch (Psychopath) immer weniger gefällt. Kovu wird auf der Realität basieren und ohne übernatürliche Geschehnisse ablaufen.
Freu mich über jeden, der es liest!

KovuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt