Die restliche Woche verlief ruhig, mit Lara verstand ich mich immer besser. Wir zwei hatten den gleichen Humor und seit ein paar Jahren, hatte ich mal wieder richtigen Kontakt zu jemandem.
Heute war Samstag und ich wollte mich mit meiner einzigen Freundin treffen, auch wenn es ungewohnt für mich war. Bis 13 Uhr lernte ich also für die Schule, machte meine Hausaufgaben und machte mich fertig. Danach lief ich zur Bushaltestelle, in der Hoffnung, sie dort zu treffen, doch es fehlte jede Spur von ihr. Also wartete ich und nach 15 Minuten kam sie, schwer atmend, angerannt.
„Tut mir leid, dass ich zu spät bin", sagte sie, völlig aus der Puste.
Ich lächelte sie an. „Kein Problem, jetzt können wir ja los!"
Wir stiegen in den nächsten Bus ein und fuhren ins Zentrum, wo wir in viele Geschäfte gingen und selbst ich, kaufte mir ein paar Sachen.
„Na sieh mal einer an, Emilia Miller. Dass man dich mal hier sieht, ist ja ein Weltwunder.", hörte ich eine spöttische Stimme hinter mir und blieb ruckartig stehen.
Ich brauchte mich nicht mal umzudrehen und wusste wer es war. Avery West. Das beliebteste Mädchen, an meiner Schule. Gott, wie ich solche Menschen hasse, die sich für etwas Besseres halten.
So, wie sich niemand mit mir anlegen wollte, wollte sich auch niemand mit ihr anlegen. Doch ich, ließ mir nicht gefallen was sie sagte, sondern drehte mich um und schaute sie ernst an.
„Was willst du von mir? Sprich mich noch einmal an und du kannst was erleben!"
Sie lachte. Keine gute Entscheidung.
„Und was willst du machen? Ich kann schnell dafür sorgen, dass..", stotterte sie und wusste nicht mehr, was sie sagen solle. Sonst sagte sie bei so etwas immer, wie schnell sie die Leute unbeliebt machen könnte und so, doch bei mir, wusste sie nicht was sie sagen sollte. Immerhin, legte sich keiner mit mir an. Ich sorgte dafür, dass niemand, Lara ausgeschlossen, sich mir auch nur jemals wieder näherte. Einmal hatte ich einem Mädchen blaue Haare gefärbt, sie hatte mich provoziert. Manchmal schreie ich die Leute einfach nur an, damit ich meine Ruhe habe und mich um niemanden kümmern musste. Früher, war ich viel zu nett und hilfsbereit. Ich wurde ausgenutzt, weil ich ja so toll war. Jetzt,
ist das anders.
Naja, ich zog nur eine Augenbraue hoch und sah sie abwartend an, doch sagte sie nichts. Eingeschnappt drehte sie sich auf ihrem Absatz um und lief davon. Lara und ich konnten uns vor lachen nicht mehr halten.
Es war ein wirklich schöner Tag, doch der Sonntag verging schnell und schon, war
wieder Schule.
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Das Mädchen ohne Gefühle
Подростковая литература„Das Mädchen ohne Gefühle", so nennen sie mich alle. Egal was ich tue, es ist falsch. Egal was ich sage, es ist falsch. Ich bin ihnen egal. Und das war ich schon immer. Ich bin Emilia, 16 Jahre alt und gehe auf eine High-School. Von vielen Büchern...