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Da das erste Kapitel nur ein Ausschnitt ihres Tages war, wird dieses hier mit dem nächsten Tag beginnen. Jeden Morgen werde ich eigentlich nicht mit Aufstehen, Anziehen, Zähne putzen etc. beginnen, da das nun mal normal ist und nichts in dem Buch "bewirkt".


Wie jeden Tag, fuhr ich mit dem Bus zur Schule und sobald ich da war, blickten mich alle an, fingen an zu tuscheln oder warteten still, bis ich drinnen war. Irgendwo war mir zu Ohren gekommen, dass ich wohl heute eine neue Schülerin in die Klasse bekommen würde, was mich aber nicht besonders interessierte, da ich sowieso mit niemandem meiner Mitschüler rede.

So kam es also, dass mitten in meiner ersten Stunde an der Tür geklopft wurde und ein Mädchen rein kam. Sie stellte sich als Lara Smith vor und so wie es kommen musste, setzte sie sich natürlich neben mich. Doch anstatt mit mir zu reden oder mich überhaupt nur anzuschauen, schaute sie einfach nach vorne. Nun ja, war mir recht, da ich sowieso nicht mit ihr reden werde. Wenn sie also darauf wartete, dass ich sie anspreche, irrte sie sich gewaltig.

Nach der Stunde ging ich zu meinem Schließfach und holte mir meine Mathe Hefte und Bücher. Doch zuerst hatte ich Mittagspause, also lief ich in die Cafeteria und setzte mich in eine Ecke, welche sehr außerhalb lag. Bis ich auf meinem Platz war, blieben alle still, da man in meiner Anwesenheit lieber nichts falsches sagen sollte. Ich sah nur in der Halle herum, weil ich in der Schule nie etwas esse. Natürlich machte ich mir auch wieder viele Gedanken, unter anderem auch über meine schulischen Leistungen. Ich gehörte zu den Besten Schülern, da ich, nun ja, kaum etwas mit anderen zu tun hatte und mich so mehr auf die Schule konzentrieren konnte. Klar war es für die Meisten "unmöglich" nie mit anderen zu reden, doch ich bin so und habe zum Reden trotzdem noch meine Pflegefamilie.
Ich wurde durch immer lauter werdende Schritte aus meinen Danken gerissen und sah die Neue, welche sich meinem Tisch näherte und mich anlächelte. Ich verdrehte nur die Augen und sah sie neutral an. Da inzwischen alle mitbekommen hatten, dass sich jemand getraut hat, zu mir zu gehen, schauten alle zu meinem Tisch in der Ecke und es wurde still.
Ihr Blick verriet mir, dass sie sehr geschockt über meine Reaktion war, doch fasste sie sich sehr schnell wieder.
"Hör zu, wenn du denkst, dass wir Freunde seien könnten, vergiss es. Ich bin nicht die Art von Mensch, die sich gerne in der Nähe anderer aufhält, also fang besser gar nicht erst an, etwas zu sagen.", sagte ich ihr direkt und ohne auch nur meinen Gesichtsausdruck zu verändern.
Kurz danach drehte sie sich verängstigt um und suchte sich einen neuen Platz. Ein paar Minuten später stand ich auf und verließ die Cafeteria.
Ich machte mir mal wieder Gedanken über alles, während ich in den Raum lief, in welchem Mathe war. Natürlich kann sie nicht wissen, mit wem sie reden oder nicht reden sollte, aber jetzt weiß sie es. Lara suchte sich einen anderen freien Platz, was mir auch viel lieber war. Nach dieser Stunde Mathe ging ich schnellen Schrittes zur Bushaltestelle. Es regnete mal wieder, was mich zum Entspannen brachte, da ich den Geruch und das Geräusch des Regens liebte. Nach einer kurzen Zeit stieg ich in den Bus und setzte mich auf meinen Stammplatz, nach ganz hinten, steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und wartete einfach bis ich zu Hause war.


Schreibt mir bitte Verbesserungsvorschläge in die Kommentare! Die Kapitel werden noch spannender, versprochen!
Dadurch, dass es sehr lange dauert ein Kapitel zu schreiben, werde ich erstmal nur ein Kapitel in der Woche schreiben.

Das Mädchen ohne GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt