Save me

91 13 3
                                    

( Es tut mir leid, dass ich trotz der langen Pause so wenig geschrieben habe, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem)

8 Jahre zuvor

(Y/N) Pov.

Überall lagen umgekippte Stühle herum, Scherben steckten im Boden und Blätter flogen wild durch die Luft. Ich hörte einen Tropfen durch dieses verunstaltete Zimmer hallen und sah Blut, welches langsam zur Spitze des Messer in der Hand meiner Mutter eilte und schließlich hinunter tropfte.

Mit jedem Ton wurde die Pfütze aus Blut größer, die gerade all den Platzt in meinem Gehirn einnahm, sodass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte.
Ich sah so viel Rot, so viel Blut und ich sah eine Leiche und deren Mörder.

Meine Mutter

Ich wusste nicht...

Ich konnte nicht ....

Ich wollte nicht...

Ich wollte nicht wissen warum es dazu kam, ich wollte nicht wissen wie es dazu kam, ich wollte nicht wissen was gerade passiert war. Ich wollte nicht wissen weshalb meine Mutter das getan hatte, ich wollte nicht wissen ob das Herz meines Vaters noch schlug oder es doch für immer aufgehört hat zu lieben und zu leben.

Und ich wollte diese Tränen nicht sehen.

Die Tränen meiner Mutter. Ich wollte nicht sehen wie sie mit dem Messer in der Hand ihren Kopf an die Brust meines Vaters rieb und dabei schrie. Dabei weinte und seine Hand fast zerdrückte. Wie sie leidete.

Ich wollte nicht den Grund für das Lächeln meines Vaters wissen. Ich wollte es nicht sehen. Ich konnte es mir nicht erklären. Warum lachte er? Was war passiert? Ich hatte angst die Antwort auf diese Fragen zu kennen. Zu diesem Zeitpunkt verspürte einen starken Drang seine Tränen sehen zu wollen. Ich wollte nicht, dass er mich mit diesem Gesicht verließ, auch wenn ich es mehr als alles geliebt hatte.

Sein Lachen

Voller Angst, die ich verspürte, rannte ich los. Aus dem Zimmer, aus dem Haus, auf die Straße, weiter und weiter, immer weiter bis ich nicht mehr konnte. Es fing an zu regnen sodass ich Kälte an meinem durchnässten Körper wahrnahm, doch ich lief weiter. Weiter und weiter. An Häusern und Autos und Brücken und Leuten vorbei ohne sie
als diese zu erkennen. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, ob ich geweint hatte, aber es hatte sich so angefühlt. Alles was ich spürte, war dieses Gefühl. Oder waren es ganz viele Gefühle? Es fühlte sich an, als hätte mir jemand das Herz heraus gerissen. Als würde ein Dolch in meiner Brust stecken oder als würde ich fallen und nie mehr am Boden ankommen.

Als gäbe es keinen Boden mehr.

In meinem Kopf schwirrten Bilder herum. Bilder von dem Blut, Bilder von den Tränen und Bilder von dem Lachen, welches ich vergessen wollte. Es sah so aus wie ein Schrei oder wie eine Träne. Es sah so schmerzhaft aus und nicht passend zu dem Rest. Als hätte er gerne geweint es jedoch nicht getan. Dieser Gedanke machte mich verrückt. Und als ich in diesem Moment jimin traf, wie er dort auf dem Boden zusammengebrochen mit aufgerissenen Augen lachte und mich dies an meinen Vater erinnerte, konnte ich nicht anders als zu ihm zu gehen und dies zu ihm zu segen.

"Lass los"

Daraufhin fing der damals mir noch unbekannte Junge an zu weinen, zu schreien und mir die Wahrheit zu zeigen, seine Wahrheit. Sein wahres Gesicht und seine wahren Gefühle zu zeigen. Vor ihm kniend schaute ich zu wie seine Tränen flossen und ließ mich von ihnen verführen. Ich ließ mich von allem an ihm verführen. Von seinen glasigen Augen und seinen weichen Lippen. Von seiner zarten und hohen Stimme und seinem Haar. Von seinem Gesicht und von seinen Gefühlen. Doch auch dieser Moment war irgendwann zu ende.

Als ich mich dazu entschied wieder nach Hause zu gehen und meine Mutter dort im verwüsten Zimmer auffand erblickte ich eine andere Person. Eine Person mit anderen Augen und anderen Gefühlen die ich förmlich spüren konnte. Doch ich war noch zu jung um sie definieren zu können. Um sie verstehen zu können.

Ich suchte nach meinem Vater doch das einzige, was übrig geblieben war, war eine große rote Pfütze aus Blut.

" Komm mit (Y/N)."

Ich folgte meiner Mutter in's hintere Zimmer und fand dann das, was ich gesucht hatte. Mein Vater lag in dem Bett, welches in mitten eines kleinen Zimmer stand, beleuchtet von Mondlicht, doch die Gardine verdeckte sein Gesicht. In langsamen Schritten ging ich auf ihn zu und mit jedem Schritt den ich wagte, schlug mein schwaches Herz schneller und schneller. Als ich dann die Kante des Bettes erreicht hatte und mit der Hand nach der Gardine griff, zögerte ich. Was wäre, wenn er tot wäre? Ich wünschte mir so sehr, dass wenn ich diese Gardine aufziehen würde, er mich mit seinem Lächeln in seine Arme einladen würde.

Ich nahm all mienen Mut zusammen, zog die Gadiene auf und bekam sein Lächeln zu Gesicht. Doch ehe ich vor lauter Freude weinen wollte, bemerkte ich, dass dieses Lachen kein bisschen Liebe enthielt. Es stammte nämlich einer toten Person. Seine Augen waren geschlossen und seine Körper bewegte sich nicht. Man hätte denken können er würde schlafen, doch ich merkte es. Es musste so sein.

Wahrscheinlich geschah es in diesem Moment.

Der Gedanke, dieses Lächeln vergessen zu wollen, wurde größer als ich selbst und sperrte alle Erinnerungen, die mich an dieses Lächeln von damals erinnern würde weg. Dazu gehörte auch Jimin und die Zuneigung, die ich an diesem Tag für ihn empfand. Ich sperrte diese wichtige Erinnerung weg und damit auch einen Teil von mir. Dieser Teil bin ich.

Ich wurde von mir in einer Lüge eingesperrt damit ich mich nicht erinnern muss. Ich tue so als wäre das alles nicht passiert und kann nicht mehr auf diese gesperrte Datei zugreifen. Ich selbst hinderte mich daran mich zu erinnern. Doch tief in mir weiß ich, dass ich mich aus dieser Lüge befreien muss.

Doch nach allem was passiert ist, bin ich nicht in der Lage mich selbst zu retten. Der einzige der mir noch helfen kann bist du, jimin.

Befreie mich, auch wenn es weh tun sollte.

Ich warte auf dich.





























Caught in a lie - Jimin FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt