Chapter 6 - "Gefällt es dir überhaupt ein Engel zu sein?" - Niall

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Chapter 6 - "Gefällt es dir überhaupt ein Engel zu sein?"

Mit den Handrücken strich ich mir über die Augen. Mein Körper zitterte und immer wieder versuchte ich, mich zu beruhigen. Warum tat Louis mir soetwas an? Ich dachte, er mag mich. Plötzlich öffnete sich die Tür und Louis trat herein. "Ich habe dir Essen mitgenommen." Er hielt in den Händen ein Tablett, das er vor mir ablegte. "Hast du geweint?" Nein. Habe ich nicht. Ich blickte zur Seite, unfähig etwas zu sagen. Mit meinen Finger spielte ich am Saum meines T-Shirts. Er sollte gehen. Er sollte mich alleine lassen. Ich wollte ihn nicht sehen. "Louis, bitte geh. Bitte, lass mich alleine", flehte ich ihn an. Er seufzte und setzte sich auf den Boden gegenüber von mir hin. "Nein. Ich werde nicht gehen! Ich will bei dir bleiben!" Er wollte seine Hand auf meinen Arm legen, doch ich wich ihm aus. Ich wollte seine Berührung nicht. "Niall, ich weiß, dass du ein Engel bist,  und ich weiß auch, dass du mich sehr magst. Weißt du noch unsere erste Begegnung? Da hast du mich gefragt, was ich bin. Willst du es immernoch wissen?" Ich überlegte eine Weile, nickte aber dann. "Ich war auch ein Engel." - "War?" Geschockt sah ich ihn an. "Ja. Ich wollte nicht mehr dort oben sein. Ich wollte nicht immer das Gute in jedem sehen. Nicht jeder ist das, was andere von ihm denken." Louis sah mir in die Augen und seine Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben. "Was bist du dann?" Mehr als ein leises Flüstern schaffte ich nicht, denn meine Stimme drohte, zu versagen. Ein dicker Klos hatte sich in meinem Hals gebildet. "Ich bin ein Gefallener. Manche nennen mich auch Diener des Satans. Aber sie haben recht. Durch mich sterben Menschen. Ich zeige jedem ihre schlechten Seiten. Denkst du nicht auch, es ist besser, wenn man sie umbringt? Sie von ihrem Leid, hier auf der Erde, erlöst? Was bringt es ihnen, wenn sie weiterleben und Gutes tuen, aber innerlich sterben wollen? Sie rufen nach Erlösung und ich gebe sie ihnen." Ich versuchte, seine Worte zu verarbeiten. War nicht dann auch ein Engel? Er tat doch etwas Gutes, indem er den Menschen hilft, sich von ihrem Leid zu trennen, oder? Glaube ihm. Er will dir nichts Böses. Vertraue ihm! Du gehörst ihm! "Du hast recht. Du tust das Richtige, Louis. Ich gehöre dir. Es hat lange gedauert, bis ich es eingesehen habe. Es tut mir Leid." Traurig schaute ich zu ihm. Louis lächelte mich an und umarmte mich. "Schon gut. Von jetzt an wirst du bei mir bleiben! Für immer. Niemand wird dich mir wegnehmen können." Küss ihn! Ich löste mich aus seiner Umarmung und näherte mein Gesicht seinem. Unsere Lippen waren nur noch wenige Millimeter entfernt, bis ich sie miteinander verbündete. Seine Lippen waren weich und sanft. Sie verursachten ein Gefühlschaos in mir. Nach einigen Minuten, die für mich wie Stunden vorkamen, lösten wir uns voneinander. Als ich realisierte, was ich getan hatte, stand ich erschrocken auf und presste meine Hand gegen meine Lippen. "Niall, was ist los?" Tränen stiegen mir in die Augen. Was habe ich nur getan? "Rede mit mir!" Wie von selbst entfernte sich meine Hand. "Engel dürfen nicht lieben. Liebe ist ein menschliches Gefühl. Ein Engel darf sich nicht verlieben!" Die Tränen strömten mir wie Wasserfälle aus meinen Augen. "Also, liebst du mich?" - "Ja. Nein. Ich weiß es nicht. Ich habe noch nie soetwas gespürt. Aber es ist verboten." Louis kam mir näher und streichelte mit seiner Hand meinen Rücken, während seine andere Hand auf meiner Hüfte Platz fand. "Gefällt es dir überhaupt ein Engel zu sein? Du könntest aber auch wie ich werden. Frei und unabhängig. Ist das, was du willst, wirklich eingesperrt zu sein? Immer von anderen Befehle zu erfüllen und keinen freien Willen zu haben?"

Was sollte ich ihm antworten? Natürlich mochte ich es, ein Engel zu sein. Doch wäre es für mich besser, wenn ich frei wäre? Wenn ich ein Gefallener wäre? Würde ich dadurch denn glücklich werden?

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Words: 660

Oh oh. Wie wird sich Niall entscheiden? Na was denkt ihr?? ^^ :)

Tut mir Leid, dass es kurz geworden ist, aber ich wollte euch nicht länger warten lassen und fand diese Stelle perfekt als Ende für das Kapitel  :)

Angel » Nouis HoransonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt