13.If this room was burning I couldn't even notice.

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Abby:

Langsam öffne ich die Augen. Und ich zucke erstmal gehörig zusammen. Scheisse, das habe ich ganz vergessen... Harrys Kopf liegt nur ein paar Zentimeter neben meinem und er schläft tief und fest. Er ist tatsächlich geblieben-die ganze Nacht, denke ich und auf einmal durchströmt mich ein warmes Gefühl. Ich muss lächeln.
Verstohlen mustere ich ihn.

Er sieht vollkommen entspannt aus... und irgendwie... friedlich. Und ich glaube ich verstehe jetzt, was Leute damit meinen, wenn sie sagen, dass jemand im Schlaf jünger aussieht. Harry hat sogar etwas kindliches an sich. Er ist einfach nur er selbst, sein Gesicht ist vollkommen rein. Er trägt keine Maske. Kein spöttisches Lächeln, keine hochgezogenen Augenbrauen. Ich sehe ihn ganz genau an.

Er hat ausgeprägte Wangenknochen und ein schönes Kinn. Auf der linken Wange hat er einen kleinen Leberfleck. Mein Blick gleitet weiter zu seinem Hals und über die Konturen seiner muskulösen Brust, die durch sein leicht aufgeknöpftes Hemd zu erahnen sind. Ich muss lächeln, als mein Blick auf die beiden Schwalben fällt, die seinen Brustkorb zieren. Dann gleitet mein Blick zurück zu seinem Gesicht. Seine Nase ist gerade und schmal. Sie passt zu seinem Gesicht... anders als meine Nase, denke ich und verziehe das Gesicht. Er hat dünne Augenbrauen, die aber trotzdem noch männlich sind. Naja, sofern Augenbrauen männlich sein können... Und er hat wahnsinnig lange Wimpern. Fasziniert starre ich sie an.

Dann fällt mein Blick auf seine Haare: Zugegeben, seine Locken sind sehr niedlich. Ich verstehe schon, warum sie alle lieben. Ich verstehe allgemein, warum er die Frauen verrückt macht, denn er ist ein wahnsinnig schöner Mann. Fast schon perfekt. Und als ich sein Gesicht so eingehend mustere, fällt mir doch eine klitzkleine Sache auf, die nicht ganz perfekt ist. Ich lächele, als ich seinen Mund ansehe. Er ist ein klitzekleines bisschen schräg und die Oberlippe ist ein bisschen grösser als die Unterlippe, vorallem, weil er sie im Schlaf ein bisschen vorgeschoben hat. Aber in meinen Augen macht ihn dieser kleine Mackel nur umso perfekter. Diese Lippen, die so wahnsinnig schlagfertig sind, diese Lippen, die sich so oft zu einem spöttischen oder anzüglichen Grinsen verziehen. Diese Lippen, die wenn er lacht, eine Reihe gleichmässiger, weisser Zähne entblössen. Und zwei kleine Grübchen...

Es ist, als sehe ich ihn zum ersten Mal und verdammt, er ist wunderschön...
Und auf einmal habe ich den dringenden Wunsch, ihn zu berühren. Ich hebe die Hand und fahre zärtlich durch seine Locken, dann lege ich meine Finger an seine Wange und streiche langsam über seine weiche Haut, mein Zeigefinger fährt über seine starken Wangenknochen und berührt sanft den kleinen Leberfleck, bevor ich ihn über seine festen, aber gleichzeitig weichen Lippen streichen lasse. Auf einmal durchfährt mich eine wahnsinnige Zuneigung für Harry Styles, die ich so nicht kenne. Aber mir bleibt keine Zeit, darüber nachzudenken.

„Mhmm.", Harrys Lippen vibrieren an meinem Zeigefinger. Erschrocken nehme ich meine Hand von seinem Gesicht. Seine Augenlieder zucken. Scheisse. Er darf auf keinen Fall merken, dass ich ihn gerade bestimmt fünf Minuten lang angesehen habe. Was habe ich mir überhaupt dabei gedacht? Es war einfach intuitiv... Panisch überlege ich, was ich tun soll. Mist, er wird jeden Moment seine Augen öffnen Ich kann es vergessen, jetzt ins Badezimmer zu sprinten. Also mache ich die einzige Sache, die mir noch übrigbleibt. Ich ziehe mir die Decke bis unter die Nase, schliesse die Augen und stelle mich schlafend...

Kennt ihr das Gefühl, wenn man weiss, dass man angesehen wird? Dieses Gefühl, dass sich irgendwo in der Magengrube ausbreitet. Und dein Kopf sagt: Dreh dich nicht um, dreh dich nicht um. Oder: guck nicht hoch, guck nicht hoch, guck nicht hoch. Und in meinem Fall: Mach die Augen nicht auf, mach die Augen nicht auf, mach die Augen nicht auf. Und man verwendet seine ganze Kraft darauf, nicht zu gucken, aber macht es dann doch, weil man unbedingt sehen will, wer einen anguckt. Oder wie jemand einen anguckt. Ich will unbedingt wissen, wie er guckt. Und ich gebe nach und öffne die Augen.

She's so mean but I kinda love it •h.s•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt