Meine Reifen quietschten, als ich um die Kurve fuhr und eine Vollbremsung machte, damit ich die Omi, die im Schneckentempo über den Fahrradweg ging, nicht platt machte. Aber statt sich bei mir zu bedanken, dass meine außergewöhnlichen Reflexe ihr gerade das Leben gerettet hatten, warf sie mir einen Blick zu, der, wenn Blicke töten könnten, mich definitiv umgebracht hätte.
Na super, jetzt kam ich vermutlich auch an meinem vorerst letzten Tag an dieser verdammten Schule zu spät. Ich heiße Leah und bin 16 Jahre alt. Und ja: Ich bin nicht unbedingt pünktlich, was Termine angeht, auf die ich keine Lust habe. Ich trat weiter kräftig in die Pedale, in dem Versuch die Verzögerung, die von der Omi ausgelöst wurde, wieder gut zu machen. Mein Problem war, dass ich es morgens einfach nicht schaffte meinen Arsch aus dem Haus zu bewegen. Ich wohnte nichtmal weit weg vom der Schule. Wenn ich um 7.45 Uhr los fahren würde, wäre ich pünktlich in der Schule. Meistens war es aber so, dass ich um 7.45 Uhr noch bessere Dinge zu tun hatte, als zur Schule zu fahren. Zum Beispiel mich zu schminken oder Hausaufgaben zu machen, die ich eigentlich schon am Tag vorher erledigt haben sollte. Normalerweise kam ich also frühestens um 7.50 Uhr los, was auch noch reichte, wenn ich wie eine Bekloppte in die Pedalen tritt. Heute war ich aber besonders spät. Ich hatte das Haus fluchend um 7.55 Uhr verlassen und stellte jetzt mit einem Blick auf die Uhr fest, dass soeben die erste Stunde begann. Physik. Wie ich dieses Fach hasste. Ich meine: Wer zur Hölle will denn wissen, wie lang die Startbahn für ein bescheuertes Flugzeug sein muss, wenn es x Masse und y Beschleunigung hat? Ich jedenfalls nicht! Ich bog um die nächste Kurve und das Hauptgebäude meiner Schule blickte zwischen einigen Ästen hervor. Meine Motivation sank noch tiefer, obwohl ich das kaum für möglich gehalten hatte, als ich mein Rad anschloss und auf den Physikraum zuging.Ich klopfte und öffnete kurz danach die Tür. Das wohlbekannte und eintönige „zu spät" der gesamten Klasse begrüßte mich. Als ob ich das nicht selber wusste. Mein Blick wanderte wie ferngesteuert zu dem Platz von Ryan und leider war er besetzt. Ich hatte die Hoffnung gehabt, dass er mir an meinem letzten Tag nicht aufs neue das Herz brechen würde. Aber das war soeben bereits geschehen. Einfach wie er dasaß und perfekt aussah. Wie immer. Gott. Wie kann jemand nur so verdammt gut aussehen? *Und gleichzeitig so ein riesiges Arschloch sein...?* meldete sich meine innere Stimme zu Wort und erinnerte mich gleichzeitig daran, dass ich mich erstens für mein Zuspätkommen entschuldigen sollte und zweitens schon mehr als einen Moment zu lange zu Ryan starrte. „Entschuldigung" murmelte ich, während ich mich zu meinem Platz begab und am liebsten angefangen hätte zu heulen. Der Anblick von Ryan brachte mich jedes Mal aufs neue aus der Fassung, während ihn unsere Trennung, die mittlerweile schon um die 3 Monate zurück lag, anscheinend komplett kalt ließ. Aber gut... Er trug ja auch die Schuld daran. Ryan war auch der Grund, warum heute mein letzter Tag an dieser Schule war. Ich hatte ihn, in meiner weiblichen Naivität, für meine große Liebe gehalten und dachte, ich hätte mit ihm das große Los gezogen. Leider war das nicht der Fall. Nach 4 Monaten Beziehung, in denen ich dachte ich währe die Einzige für ihn und mein Leben könnte nicht besser laufen, habe ich herausgefunden, dass er mich nicht nur ein- oder zweimal, sondern gleich unzählige Male betrogen hatte. Daraufhin war ein Teil meiner Welt zusammengebrochen und ich habe beschlossen, dass ich es nicht viel länger an dieser Schule, in diesem Land aushalte. Ich musste so schnell wie möglich weg. Und daraus hat sich dann ergeben, dass ich das nächste Jahr bei einer meiner besten Freundinnen in Spanien verbringen würde. Ich war zwar nicht unbedingt gut in Spanisch, aber ich konnte nach fast vier Jahren Spanischunterricht immerhin einige Dinge verstehen. Außerdem stand das für mich bei der Entscheidung nicht unbedingt im Vordergrund. Das wichtigste war einfach nur so schnell und so weit es geht weg zu kommen. Okay... So weit es geht ist Spanien zwar nicht, aber es hat mir erstmal gereicht.
„Leah", riss mich die Stimme meines Lehrers aus meinen Gedanken, „willst du nicht auch deine Sachen auspacken?" Eigentlich wollte ich das ja nicht, aber mir blieb wohl kaum etwas anderes übrig. Ich fing an, in meiner Tasche rumzukramen und zog schließlich meine Federtasche, mein Physikbuch, welches gefühlt drei Tonnen wog, und meinen Hefter hervor.Der Rest des Tages verging quälend langsam. Wer denkt sich denn Unterricht bis um 17.00 Uhr aus?! Aber schließlich war es so weit. Ich musste oder konnte, je nachdem wie man es sieht, mich endlich verabschieden. Meine Freundinnen hatten alle einen Brief bekommen, in den ich hineingeschrieben hatte, warum sie mir wichtig waren. Nachdem ich alle umarmt hatte und ihnen versichert hatte mich regelmäßig zu melden, machte ich mich auf den Weg zu den Fahrradständern, aber nicht ohne nochmal nach Ryan zu sehen. Er stand etwas abseits und ihn schien das Geschehen nun wirklich kein Stück zu interessieren...
Hey,
ich hoffe mal euch gefällt der Prolog meiner Story. Ich hatte schon immer mal vor eine Geschichte auf Wattpad zu schreiben und zu veröffentlichen, allerdings fehlte mir bis jetzt immer die Motivation. Bzw. wollte ich erst eine Geschichte fertig schreiben, damit ich sie am Stück veröffentlichen kann, aber ich bin nie dazu gekommen eine zu schreiben. Ich hoffe mal ich werde diese hier weiter führen xD
Die Idee ist mir ganz spontan vor ungefähr zwei Stunden gekommen und weil ich sie nicht verwerfen wollte, habe ich mir ein Herz genommen und sie direkt aufgeschrieben... Deshalb ist der Titel der Geschichte auch noch nicht optimal. Ein Cover fehlt mir auch noch, aber hey: Was nicht ist, kann ja noch werden...
Wie gefällt euch die Story bis jetzt? Ich freue mich über Kritik!
Ich hoffe mal, dass ich bald zum weiterschreiben komme :)
![](https://img.wattpad.com/cover/147188144-288-k347166.jpg)