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Ich selbst bin kein "Fan" von solchen Texten, den müsst ihr aber lesen...

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》Hört auf zu denken, dass Narben und Wunden schön sind.

Hört auf damit, zu denken, dass ihr mehr beachtet werdet oder Aufmerksamkeit bekommt, wenn ihr euch verletzt.

Hört auf, zu denken, dass ihr alles unter Kontrolle habt.

Und hört vor allem auf, euch einzureden, dass Selbstverletzungen euch weiter helfen, wenn ihr eine schlechte Zeit habt.

So fängt es nämlich an.

Ihr habt Streit mit den Eltern oder Freunden. Fühlt euch ungeliebt. Habt Liebeskummer oder kommt in der Schule nicht klar.

Um diese Gedanken loszuwerden, kratzt ihr euch. Mit den Fingernägeln, einer Haarklammer oder etwas anderem spitzen.

Ihr kommt auf andere Gedanken, fühlt den Schmerz und nehmt ihn als positiv war. Vielleicht findet ihr die Kratzer schön, an eurem Arm und lauft in kurzen Sachen herum.

Als unfreiwilliger Hilfeschrei.

Aber niemand beachtet diese Kratzer.

Und wenn doch, lügt ihr.

Es kommt ganz automatisch. Eure Gedanken fangen sich an, umzustellen. Ihr habt Spaß daran, zuzusehen, wie eure Haut rot wird und brennt.

Am nächsten Tag sieht man nichts mehr, deswegen wollt ihr mehr haben und macht weiter. Immer noch tragt ihr kurze Sachen.

Eure Mitschüler reden über euch, aber nicht mit euch. Vielleicht kriegt ihr mit, aber sie kommen nicht auf euch zu.

Nach einiger Zeit seht ihr ein, dass es nicht hilfreich ist und lasst es sein.

Vielleicht für ein paar Monate.

Doch dann kommt eine Zeit, in der ihr wieder fallt. Und euch kommt die Idee mit den Kratzern.

Das negative dabei blendet ihr aus.

Für eine Weile denkt ihr, es hilft euch. Ihr fangt an, Lieder zu hören oder euch Bilder anzuschauen, die Selbstverletzungen veranschaulichen.

Ihr findet das Blut schön, wollt es auch sehen.

Doch nur mit den Fingernägeln geht das nicht. Ihr nehmt euch heimlich einen Rasierer und schürft damit über eure Haut.

Nur ganz kurz.

Ganz leicht.

Aber es blutet.

Winzige Perlen lächeln euch an.

Es brennt höllisch, aber ihr seid stolz, dass ihr euch zum ersten Mal ganz wirklich echt geschnitten habt.

Ihr gebt euch das Gefühl, wenigstens etwas erreicht zu haben.

Nach ein paar Monaten sieht man diese winzigen Schnitte auch nicht mehr.

Ihr habt alles unter Kontrolle, nicht wahr?

Ihr wollt endlich Narben haben und mehr Blut sehen. Ihr fangt an, aus den Rasierern die Klingen heraus zu bauen oder aus Anspitzern.

Erst geht ihr wieder leicht über eure Haut.

Es juckt nur.

Aber ihr wollt mehr.

Ist ja nichts schlimmes, ihr habt es ja unter Kontrolle.

Mittlerweile tragt ihr nur noch lange Oberteile.

Die Schnitte sind nicht mehr nur auf dem Arm, ihr wollt testen, ob es an anderen Stellen genauso weh tut.

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