Die blaue Tür

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Ich öffnete meine Augen und schaute mich um. Das Zimmer war hell erleuchtet, da ich vergessen hatte die Jalousien runter zu machen. Ich blickte neben mich, auf den Wecker. 8:24 zeigten die roten Zahlen. Heute ist Sonntag. Als Ich mich aufrichtete schaute ich aus dem Fenster. Ich brauchte dringend frische Luft deswegen stand ich auf und lief in Richtung Fenster. Ich öffnete die Balkontür und trat ins Sonnenlicht. Die frische Luft tat mir gut. Ich atmete tief ein. Die Vögel zwitscherten in den Bäumen. Hier war es wunderschön. Die Bäume waren grün und alles sah so gepflegt aus. Aber wo war ich eigentlich? Ich musste Roth unbedingt fragen wo wir hier waren. Ich ging zum Geländer und stützte mich auf dem Rand ab und sonnte mich in den Sonnenstrahlen. Hier könnte man den perfekten Urlaub machen. Ich blickte über das Geländer. Da unten waren nur Fliesen und gleich daneben der Pool. Ich hatte nicht vor so schnell wieder schwimmen zu gehen. Ich lehnte mich noch ein bisschen weiter vor, doch plötzlich erfasste mich ein Windstoß und ich verlor das Gleichgewicht.
Ich fiel über das Geländer und sah schon die Steine auf mich zukommen als mich ein weiterer kühler Lufthauch erfasste. Der erste Lufthauch kam von außen, aber der zweite kam von innen. Es hört sich komisch an aber anders kann ich es nicht beschreiben. Ich würde schon nicht sterben, wenn ich auf die Fliesen fallen würde aber hässlich würde es schon werden. Ich machte mich auf den Aufprall gefasst als ich etwas feuchtes spürte, das mich umschloss.
Ich landete, schon zum 2. mal, im Pool!! Ich berührte den Boden vom Pool, als ich etwas blaues an meinem Bein bemerkte. Ich schaute an meinem Bein runter.
Ich erschrak so sehr, das ich Unterwasser meine ganze Luft ausschrie. Um meinem Bein war eine blaue Schlange gewickelt. Seit wann hatte ich eine blaue Schlange. Ich schaute sie mir noch eine Weile an. Sie war die schönste Schlange, die ich je gesehen habe. Die Schuppen auf ihrer Haut sahen fast echt aus. Sie hatte Rubinrote Augen und einen Diamantförmiegen Kopf. Ich streichelte über mein Bein aber es war normale Haut. Während ich sie betrachtete ging mir auf, dass ich noch unter Wasser war. OMG!! Ich konnte unter Wasser atmen. Ich wollte aber nicht ausprobieren wie lange das an hält. Ich stieß mich vom Boden ab und tauchte auf.
Wie lange war ich schon untergetaucht? Mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Was sollte ich jetzt machen? Ich sollte vielleicht erstmal zurück in 'mein' Zimmer gehen.
Ich hievte mich aus dem Becken raus und stand nun am Beckenrand. Wohin jetzt? Gestern war ich so müde gewesen, dass ich nicht aufgepasst hätte wo wir entlang gingen.
Das wäre auch zu sinnvoll gewesen! Ich ging tropfend auf die Eingangstür zu. Hoffentlich war sie offen. Ich zog einmal dran und natürlich war sie verschlossen.
Was hatte ich für ein Glück.
Wenn mich hier jemand sah? Was sollte er von mir denken? Ein morgendlicher Pool Besuch in Jogginghose und T-Shirt? Was sollte ich sagen, wenn mich jemand fragt warum ich hier bin? 'Ich bin vom Balkon in den Pool gefallen.' 'Aber der ist doch ein paar Meter vom Rand entfernt. Und warum bist überhaupt runtergefallen?' 'Ein Geheimnisvoller Lufthauch hat mich durch die Luft getragen' oder so ähnlich. Ich ging auf ein großes Terrassenfenster zu und versuchte dieses zu öffnen. Bingo!
Sie ging auf. Im Kopf führte ich einen kleinen Freudentanz auf. Ich stieg langsam hinein und schloss die Tür wieder. Ich blickte an mir runter. Ich tropfte den ganzen Boden voll. Ich brauchte dringend was zum trocknen.
Ich schaute mich um und sah ein Sofa mit einer Decke. Ich ging vorsichtig an Stühlen vorbei und schnappte mit die Decke. Sie war warm und flauschig. Ich hüllte mich ein und versuchte meine Haare mit zu bedecken. Jetzt machte ich den Boden nicht mehr nass. 1. Problem gelöst. 2. Problem: mein Zimmer finden. 
Ich hatte keine Ahnung wo das war. Ich wusste nur noch das wir in einen Aufzug gestiegen sind und irgendwo wieder Raus.
Ich blickte mich um.
Wenn ich zum Flur käme wüsste ich vielleicht wieder wo der Aufzug ist. Ich schlich umher und versuchte so leise wie möglich zu sein. Ich wusste nicht wovor ich mich versteckte aber es war mir sicherer so leise wie möglich zu sein. Endlich entdeckte ich einen langen Gang und lief vorsichtig hinein. Am Ende war wirklich der Aufzug.
Endlich!!
Ich lief auf den Aufzug zu doch plötzlich leuchtete ein Lämpchen auf, das zeigte, das der Aufzug unten angekommen war. Scheiße!! Ich musste mich verstecken. Ich drehte mich um und lief in den nächst besten Raum.
So wie es aussah war es die Küche. Ich schaute mich hektisch um und sah einen leeren Küchenschrank. Ich lief auf ihn zu und zwängte mich rein und machte die Tür vorsichtig zu. Es war sehr unbequem hier drin.
Ich hörte wie jemand das Licht anmachte und rein ging. Na super. Bei meinem Glück habe ich mit genau den Raum ausgesucht wo die Person rein wollte. Ich versuchte so still wie möglich zu sein. Durch einen Schlitzt in der Tür konnte ich ihn beobachten. Er war groß gebaut und hatte schwarze strubbelige Haare. Er stand mit dem Rücken zu mir, deswegen konnte ich sein Gesicht nicht erkennen.
Doch plötzlich drehte er sich um und kam auf mich zu. Ich kniff die Augen zusammen und betete zu den Göttern, dass er mich in meinen Schrank schaute.
Als ich die Augen öffnete sah ich nur 2 durchtrainierte Beine.
Ich hörte ein Quietschen und blickte in die Richtung aus der das Geräusch kam.
Es war genau über mir. Ich sah wie die Schublade aufgezogen wurde und versuchte mich noch kleiner zu machen. Ich hielt den Atem an und nach einer gefühlten Ewigkeit machte er die Schublade wieder zu und ging pfeifend raus.
Ich atmete erleichtert aus.
Was hätte ich bloß gemacht wenn er mich gefunden hätte. Ich wollte garnicht darüber nachdenken. Ich zwängte mich aus der Schublade und richtete mich auf.
Ich suchte den Weg in den Flur und ging zum Aufzug und drückte den Knopf nach oben. Es dauerte eine Weile bis ich das Geräusch hörte, das mir verriet, dass sich der Aufzug in Bewegung gesetzt hat. Ich stand vor der Aufzugstür bis mir aufging das da sich jemand drin befinden könnte.
Ich ging zur Seite und versteckte mich hinter einer riesigen Blumenvase. Als die Tür aufging kam niemand heraus und ich wagte einen Blick hinein. Da war niemand und ging erleichtert rein. Als die Tür zu ging schaute ich die vielen Knöpfe. Insgesamt waren es 5. Einer für diese Etage einer für die erste und ich nahm an drei für die Unteren.
Da wir gestern nach oben gefahren sind nahm ich den Knopf mit der +1. Der Aufzug setzte sich in Bewegung und ich fuhr in den Ersten Stock. Als sich die Türen öffneten blickte ich in einen Gang mit sehr sehr vielen Türen. Und welche war die zu meinem Zimmer. Ich wusste noch das Roth mir eine Nummer gesagt hatte aber bei meinem Goldfisch Gedächtnis hatte ich sie vergessen. Es war aber einer der ersten Türen gewesen. Und es war auf der rechten Seite gewesen. Ich nahm an das die ersten 5 zu meiner engeren Auswahl gehörten. Die erste war es glaube ich nicht. Nur noch 4. Ich meiner er hat etwas mit einer 9 gesagt. Als ich die Nummern sah wusste ich das sie mir nicht helfen konnten. Es waren die Zahlen mit der 9 als Zehner. Das half mir nicht. Zur Auswahl standen 97, 98, 99 und 100. Also blieben nur 3 denn die 100 konnte ich ausschließen. Ich lauschte an jeder Tür aber ich hörte nichts. Ich wusste ja, das alle unten lebten aber sie könnten die Zimmer wenigstens beschriften aber so, dass man sich die Namen auch merken konnte wie z.B. Sonnenschein oder Haselnuss. Was weiß ich. Ich riet einfach und nahm die Tür mit der 99 drauf. Wenn ich recht hatte würde 99 meine Glückszahl werden.
Leider war meine Glückszahl 98. ich machte die blaue Tür von der Nummer 99 auf. Was ich dann sah raubte mir die Sprache....

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Ghost - Die Gabe. [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt