Thirteen

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Pov. Yoongi

Es interessierte mich immernoch brennend worüber er so schreckliches geträumt hatte, dass er dies noch nicht einmal seinen Freunden erzählen wollte. Basierte der Traum auf einer wahren Geschichte oder war es ihm einfach peinlich? Womit auch immer es zutun hatte, ich war neugierig und dabei nicht allein. Alle anderen überhäufte die Neugier ebenfalls und sie konnten es kaum erwarten bis Jimin seinen Mund aufmachte und alles aus ihm herausprudelte.

Als sich sein Mund dann doch öffnete, konnte man in jedem Gesicht der anderen erkennen, wie gespitzt ihre Ohren waren und wie sehr sie versuchten leise zu sein. So auch ich. Jeder erhoffte eine Erklärung seines Traums, wurden jedoch enttäuscht. Alles was er sagte war: „Danke für das Essen Jin. Aber ich glaube jetzt gehen zu müssen, da ich meine Wohnung noch aufräumen und gründlich säubern muss.“ Er stand auf und ging, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

Jedem im Raum blieb der Mund offen stehen, bis ich die Totenstille unterbrach, „Ich glaube ich sollte hinterher.“ Kurzer Hand entschied ich, ihm zu folgen und bei Gelegenheit vielleicht auch auszufragen. „Du hattest doch noch nicht aufgegessen.“,  äußerte der grauhaarige sich, als wäre nichts passiert. „Alles okay?“,  vergewisserte ich mich vorsichtig. Erst ignorierte er gekonnt meine Frage, bis ich mich räusperte und erneut nachfragte.

„I-Ich will nicht drüber reden!“, antwortete er panisch. Er stand bereits an der Eingangstür und war kurz darauf, wütend herumstampfend gegangen. In Eile ihn noch zu erwischen, zog ich meine Schuhe an, riss meine Jacke vom Kleiderhaken und folgte ihm kurzer Hand. „Warte doch! Ich wollte dich nicht bedrängen!“ Er lief ziemlich schnell, also musste ich rennen um ihn einholen zu können. Hatte ich etwas falsches gesagt? Ich hatte bloß gefragt, ob alles okay wäre.

Ich machte mir Sorgen, dass unsere Beziehung vielleicht zerbrechen könnte. Für mich war eine Kleinigkeit. Für ihn ein ganzes Schloss. Auch wenn ich nicht verstand was in ihm vorging, versuchte ich trotzdem alles um ihn zu verstehen. Ich raste fast an Jimin vorbei, als er plötzlich an einer Ampel stehen blieb und ungeduldig auf die Anzeige starrte. Was sollte ich nun tun? Mit ihm reden oder einfach lautlos umarmen und meinen Mund halten? Ich stand vor einem Rätsel, denn ich wollte ihn nicht verletzten, geschweige denn unter Druck setzen.

Als ich mich für eine Option entschied, leuchtete die Ampel schon grün und Jimin war bereits auf der anderen Straßenseite. Ich sah wie er sich eine Träne wegwischte. Ab dann war mir der Straßenverkehr egal und ich rannte so schnell meine Beine es mir erlaubten, über die Straße. Es war wie Folter Jimin weinen zu sehen und nichts dagegen unternommen zu haben. Ich musste etwas tun. Denn ich wollte ihn auf keinen Fall alleine lassen, das hatte ich ihm schließlich versprochen.

In Gedanken versunken, konnte ich trotzdem die Bremsen und das Gehupe der Autos wahrnehmen. Dies war mir aber egal, denn nun ging es um Jimin. „W-Warte.. Bitte! Schatz!“ Nachdem ich diese Worte aus letzter Kraft ihm nachschrie - blieb er endlich stehen. Er drehte sich nicht zu mir um, sondern stand einfach da. Aus der Puste, stützte ich mich erleichtert an ihm ab. Ich umarmte den grauhaarigen herzhaft von hinten. In der Hoffnung, dass er etwas sagte, wartete ich stumm.

„Tut mir leid. Nur ich möchte wirklich nicht darüber reden. Jetzt nicht..“ Danach brach er in Tränen aus und drehte sich zu mir, um seine Arme ebenfalls um mich zu legen. Schluchzend murmelte er etwas, jedoch unverständlich. „Lass uns Nachhause gehen und ich mache dir einen Tee.“, versuchte ich ihn mit ruhiger Stimme zu beruhigen. Ich fragte mich immernoch was er so schlimmes geträumt hatte. Es muss ihn wirklich fertig gemacht haben und wer weiß, wie lange er dies schon mit sich herumtrug.

Jimin willigte letztendlich mit einem fast unsichtbaren Kopfnicken ein und wir begaben uns auf den Weg. Ich wollte seine Hand nehmen, traute mich jedoch nicht. Kurz darauf war dieser Gedanke erledigt, da der grauhaarige meine nahm und schüchtern zu Boden schaute. Hand in Hand liefen wir durch die Straßen, bis zu seiner Wohnung. Jedoch absolut im Schweigen. Keiner sagte etwas oder wollte etwas sagen. Es war einfach Stille zwischen uns. Unangenehme Stille.

Als der grauhaarige die Wohnungstür aufschloss, wir hindurchgingen und ich die Tür hinter mir in das Schloss fiel, drehte er sich ruckartig zu mir um und fiel mir in die Arme. „Ich will doch darüber reden. Es bedrückt mich schon so lange und ich kann nicht mehr. Ich brauche eine Bezugsperson. Jemand der mich vielleicht versteht. Ich brauche einen Rat damit umzugehen. Ich brauche dich, mehr als je zuvor. Bitte hör mir zu und behandele mich. Gib mir den Mut damit abzuschließen.“

Er flehte mich förmlich an. Was ist bloß los mit ihm? Steht es vielleicht mit der Mysophobie im Zusammenhang? Wäre nicht ungewöhnlich. Er wollte mir schon einmal etwas erzählen, jedoch kam in dem Moment Taehyung in den Raum und unterbrach ihn somit. „Okay. Du kannst mir alles erzählen und das weißt du auch. Ich bin immer für dich da! Ich mache uns Tee und danach setzten wir uns ins Wohnzimmer und du erzählst mir alles.“

Meine Worte beruhigten ihn sichtlich. Er atmete zwar schwer, jedoch entspannte seine Atmung sich etwas und er nickte leicht. Er erklärte mir, dass er im Wohnzimmer auf mich warten wolle, bis ich wiederkommen würde und er begab sich lautlos zu dem besagten Raum. Ich machte mir Sorgen um ihn, extreme Sorgen. Aber wie soll er auch verletzt war, würde er sich nicht selbst verletzten. Da war ich mir sicher. Das ganze wäre mit zu vielen Bakterien verbunden und er würde sich eher übergeben, als den Versuch daran zu wagen.

Mit zwei Tassen grünem Tee, welche ich auf den Wohnzimmertisch stellte, setzte ich mich zu ihm. „Dann erzähl mir in Ruhe was passiert war und ich mache mir nebenbei notizen.“ Es war eine Gewohnheit nebenbei alles aufzuschreiben, da ich dies jeden Tag tat. „Puh..“, er atmete tief durch und fuhr dann dort: „Alles fing an als ich gerade Mal 10 Jahre alt war..“

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Muhahaha!!

Jetzt hasst ihr mich bestimmt für diesen Cut, denn ich habe das jetzt schon zum 2ten mal gebracht xD I'm so sorry 💕
Aber Tae hat auch noch etwas zu verbergen, erinnert ihr euch? Ich helfe euch etwas auf die Sprünge: Narben auf dem Rücken
Dieses Geheimnis werde ich im nächsten Kapitel verraten :3 Also: ✌

Wir sehen uns 💕

Mysophobia - YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt