Prolog

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Real eyes realise real lies

Ich sehe nichts, und doch sehe ich mehr als vorher. Ich sehe schwarz und doch sehe ich bunt. Ich erkenne nichts, und doch kann ich mir ein Bild von allem machen. Ich kann es hören. Spüren. Fühlen. Alles ergibt einen Sinn.

Lucy ist gerade erst 13 Jahre alt und ihr leben beginnt sich auf den Kopf zu stellen. Dieses Buch geht allerdings nicht darum, wie sie sich durch die Pubertät durch schlägt, sondern es geht um ihre leidenschaften. Natur, Musik.

Sie kann es spüren. Mit jeder ader. mit jeder Faser ihres Körpers. Sie lauscht der Musik. Sie hat gelernt der Natur zu zu hören. Allerdings fehlt ihr etwas...

Lucy öffnete den Eisenriegel vor ihrem vermoderten Fenster. Die feuchte Morgenluft schoss in ihr stickiges Zimmer. Sie lehnte sich nach vorne über das Sims und Atmete mit ihrer ganzen Seele die frische Luft ein und ihr Mund spürte die Leblichkeit in jeder Ader. Lucy schaute tief in den verwucherten Garten, der mehr Quadratmeter besaß als ihr Haus selbst. Das Gras hatte seit Jahren keiner mehr gemäht. Der Tau spielte mit den langen Halmen. Der Wind stand still, doch man Hörte ihn atmen. die Blätter des riesigen ginko Baumes wagten es nicht sich zu bewegen. Die komplette Welt stand still. Sie sah auf das Dach des Schuppens, wo noch die Picknick Decke von gestern Abend lag.

Alles um Lucy herum schien die Luft an zu halten aus Ehrfurcht vor diesem Moment. Aus Ehrfurcht vor sich selbst. Lucy schloss die Augen. Sie konzentrierte sich. Dann hörte sie es. Die Melodie der Natur.

Die Vögel leiteten das Konzert mit ihrem wundervollen Morgen Gesang. Man hörte im Hintergrund sogar die tautröpfchen die den Halm verließen und auf die Erde vielen. Es war ein einfach unbeschreibliches Gefühl. Ein Schauspiel der Natur, etwas, das nicht zu beschreiben ist. Schon mehrere Male hatte Lucy versucht dies in Noten zu verfassen. Doch es gelang ihr nicht. Sie hat eingesehen, dass die Menschheit nicht zu allem in der Lage ist. Es ist einfach unmöglich diese Melodie auf ein DIN A4 Blatt zu bekommen. Oder auf zwei. Niemand hatte es bisher geschafft. Mozart, Bach, kein einziger berühmter Komponist.

Letztes Jahr hatte Lucy ein Nobelpreis für jugendliches Komponieren bekommen, doch der war ihr nicht wichtig. Ihre Leidenschaft war Klavier.

Jedes mal wenn sie auf ihrem Flügel spielt fliegen ihre Hände nur so über die tasten. Mal schnell mal langsam, mal laut mal leise. In jedem ton den sie spielt ist so viel liebe drinnen wie es über haupt möglich ist. Lucy ist 13 Jahre alt und hat braune wellige Haare, die bis zur Mitte ihres Oberkörpers reichen. Das Haus indem sie wohnt wurde 1945 erbaut, weswegen es nach jedem schritt knarrzt. Lucy schlug ihre Augen auf. Ein Blick auf ihren Wecker, der so oder so nichts brachte, ließ sie von ihrem Sims weg und zu ihrem Klavier gleiten. Sie war der menschliche Wecker von ihren Eltern der jeden morgen the river flows in you spielte. Nach dem dritten mal wiederholen strich sie ihre Finger von den tasten und öffnete ihre Augen. Lucy liebte es die Augen zu schließen. Dann ist sie Ganz für sich alleine. Niemand konnte in ihre eigene kleine Welt einbrechen. In ihre Welt des Schweigens.

Ich sehe es.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt