Kapitel 1

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„Mum?"
Eine verheulte Hermine Granger stand mit ihren Sachen vor ihrem Elternhaus, vor ihr, ihre Mutter.

Gott sei dank, konnte Hermine nur kurz nach dem Krieg die Erinnerungen von Ihrer Familie wieder herstellen. Sie konnte es sich nicht einmal ausmalen, ein Leben komplett ohne sie zu führen.

„Herr Gott. Hermine! Was ist passiert? Komm erstmal rein, Schatz."
Ihre Mutter, Jean Granger, zog ihre Tochter samt Kiste mit rein in das Haus und schloss die Tür hinter sich.

Zusammen gingen die zwei Frauen ins Wohnzimmer, wo auch Nathan, ihr 15 jähriger Bruder, auf der Couch saß.

Dieser drehte sich um als er die vertraute Stimme seiner großen Schwester hörte.
„Mine!" rief Nathan, von allen nur Nat genannt, und sprang förmlich von der Couch runter.

Er kam auf seine Schwester zu, die ihre Kiste auf den Boden absetze, und umarmte sie. „Ich hab dich vermisst." sprach Nat freudig und grinste. Allerdings verschwand sein grinsen als er die roten Augen von Hermine sah.

„Ich hab dich auch vermisst, Nat." Hermine versuchte zu lächeln, scheiterte jedoch gänzlich.

„Hermine Schatz, setz dich erstmal auf die Couch. Dann erzählst du uns was passiert ist. Oleg?" Jean streichelte sanft über die Schulter ihrer Tochter und diese nickte nur.

„Möchtest du was trinken? Wasser, Tee oder vielleicht in deinem Zustand einen Schnaps?" lächelte die ältere Frau und steckte damit Hermine an.

„Ein Schnaps wäre nicht verkehrt."

Jean kam wenige Minuten später aus der Küche und hatte tatsächlich ein Schnapsglas in der Hand. In der anderen den hochprozentigen Alkohol. Hermine musste Lächeln. Wenn jemand wusste, wie man sie aufmuntern konnte, dann war es ihre Mum.

„Danke, Mum." Hermine goss sich die Flüssigkeit in das Glas und trank es auf ex.

„So, und jetzt erzähl mal. Was ist passiert." fragte Jean und schaute Hermine liebevoll an. Nathan saß derweil gegenüber von den Frauen auf dem Sessel und hörte aufmerksam zu.

„Ron. Ron hat ganz plötzlich mit mir Schluss gemacht. Ohne jeglichen Grund. Er meinte durch mein Geschäft hätte ich keine Zeit mehr für ihn und ich könnte ihm nichts bieten. Außerdem war ihm es ein Dorn im Auge, dass ich mehr Geld verdiene als er." erzählte Hermine die Geschichte und genehmigte sich einen zweiten Schnaps.

Bevor sie noch mehr nahm, ergriff Nathan die Alkoholflasche und sagte „ich glaube für den Anfang reicht es. Du weißt doch was Dad immer sagt; kein Bier vor vier. Wobei du ja kein Bier trinkst sondern Schnaps und-"

„Nathan!" sagten Hermine und ihre Mutter gleichzeitig. „Jaja, ist ja gut." meinte Nat und Hermine sprach weiter.

„Jedenfalls hat Ron meine ganzen Sachen zusammengepackt. Natürlich als ich im Geschäft war. Er ist sowas von feige!"

Jean sah sie mitfühlend an. „Du weißt doch, ich habe nie wirklich was von ihm gehalten. Schon damals als ihr noch in der Schule wart. Ich fande ihn immer etwas, nunja, suspekt."

„Soll ich mir diesen Rotschopf vorknöpfen? Einfach so das Herz meiner großen Schwester zu brechen!" schimpfte Nat und stand auf.
Hermine lächelte leicht. „Nat, Ron ist 21, und du 15. Außerdem ist er mindestens zwei Köpfe größer als du."
„Na und? Wer meine Schwester verletzt bekommt es mit mir zu tun."

Hermine war gerührt von der Liebe ihres Bruders. Trotz des Altersunterschied von sieben Jahren und der Tatsache, dass Hermine fast seine ganze Kindheit kaum zu Hause war, hatten die zwei eine innige Beziehung zu einander. Ihr Vater sagte immer, die zwei waren ein Kopf und ein Arsch. Hermine,der Bücherwurm, der Kopf und Nathan, der Sprüche Klopfer,der Arsch.

Hermine stand ebenfalls auf und zog ihren kleinen Bruder in eine Umarmung. „Ich hab dich lieb." flüsterte die junge Hexe ihm ins Ohr.

Danach löste die sich wieder von der Umarmung und drehte sich wieder zu ihrer Mutter um.

„Kann ich vielleicht ein paar Tage hier schlafen? Ich weiß nicht wohin. Zu Harry und Ginny will ich ehrlich gesagt nicht. Ich weiß nämlich, dass Ron bei Ihnen ist. Und Luna ist immer noch auf Weltreise."

„Ein paar Tage? Hermine, ich würde es lieben, wenn du wieder hier bist. Endlich habe ich wieder meine zwei Engel um mich herum. Du kannst in deinem Kinderzimmer schlafen. Es sieht noch genauso aus, wie damals als du ausgezogen bist. Dein Vater wird sich freuen. Endlich hat er wieder seine kleine Prinzessin um sich herum."

Jean zog ihre Kinder in eine Umarmung und gab beiden einen Kuss.
„Ich liebe euch beide so sehr."

Nach ein paar Stunden, es war bereits Abend, beschloss Hermine in ihr altes Kinderzimmer zu gehen und dieses zu beziehen.

Und tatsächlich. Es sah noch genauso aus wie damals. Ihre Kuscheltiere lagen fein säuberlich auf dem Bett, Poster von einer Boyband hingen an der Wand und ihr Bücherregal war immer noch gestopfte voll.

Hermine lächelte. Sie ließ sich auf das Bett fallen und atmete schwer aus.

„Home Sweet Home."

𝒴𝑜𝓊 & 𝐼 - 𝒟𝓇𝒶𝓂𝒾𝑜𝓃𝑒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt