Nicht aller Tage Abend

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Ich musste hier raus. Dieses Haus und diese Athmosphäre machen mich gerade einfach fertig, das Messer stecke ich so in die Innentasche meiner Jacke, natürlich mit der Klinge nach oben gerichtet, sonst könnte es sich durch den Stoff schneiden.
Mein ganzes T-shirt ist mit Blut bedeckt, also mache ich die Jacke ganz zu, damit es anderen nicht auffällt und setze zudem meine Jackenkaputze auf, um nicht zufällig erkannt zu werden.
Zum Glück habe ich die Jacke vorher über den Stuhl gelegt, sonst hätte ich oberkörperfrei herumlaufen oder Kleidung von Gean klauen müssen.
Gerade, als ich im Flur stehe und die Tür schließe, höre ich den Schlüssel in der Tür drehen.
'Fuck, was mache ich jetzt?!'
Ich laufe hinter den Schrank, der breit genug ist, um mich vor den Augen der eintretenden Person zu schützen.
Das erste was ich merke, als jemand eintritt, ist dass es zwei sind, vermutlich Geans Eltern, die von ihrem Theaterbesuch zurückgekommen sind.
Doch damit lag ich falsch. Die Beiden wirkten nicht menschlich, der eine zuckte mit seinen Augen hin und her, als würde er auf der Jagd nach etwas sein, während der Andere nach etwas zu schnuppern schien. Dieser stoppte damit aber ziemlich schnell wieder grunzte einmal laut und machte eine Kopfbewegung in Richtung des Zimmers in dem Gean liegt.
Sie fingen an zu grinsen, was eher an eine Bestie erinnerte, welche die Zähne fletschte.
Zudem hatten beide auch einen ungewöhnlich kleinen Kopf, vergleichbar mit einem Gnom, dafür lange spitze Ohren und eine sehr lange Nase.
Die Augen traten weit aus ihren Höhlen, sodass man denken könnte, dass sie gleich herausfallen. Ihr rundlicher Kopf war mit Haaren bedeckt, welche eher den Eindruck machen, dass sie dort bloß zufällig draufgeklebt wurden und überzogen sind ihre Fratzen mit einer ranzigen, faltigen Haut, die von etwas besäht waren, was Warzen ähnlich sehen.
Dazu ihr sehr breiter Körper, der auf dem ersten Blick dicklich wirkt, aber beim zweiten Hinsehen ein riesiger Muskelberg ist. Dieser massive Körper steht auf zwei dünnen scheinbar gebrechlichen Beinen, die behaarter sind als der Bauch eines Grizzlybären.
Mit ebendiesen schwächlich wirkenden Beinen tritt der Riecher die Tür aus den Angeln, lässt sie durchs Zimmer fliegen und an der Wand zersplittern. Mit langsamen schweren Schritten, die eher nach Watscheln aussehen, betreten sie den Raum.
'Jetzt', denke ich mir und schleiche hinter dem Schrank hervor.
'Bloß keine Geräusche machen, ganz langsam an der Tür vorbeigehen, sie werden dich nicht bemerken.'
Mir Mut zu machen klappt nur halbwegs, aber ich bewege mich jetzt vor. Schritt für Schritt gezielt und vorsichtig aufgesetzt.
Die Geräusche aus dem Raum lassen darauf schließen, dass sie sich grunzend über Geans Leiche hermachen.
'Gean....mein Freund.....was ist hier passiert?..... Ich sollte für dich da sein, wie du immer für mich warst.....oder?'
...
Ich verlor mein Bewusstsein...

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