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Dieser Vorfall liegt nun schon ein paar Jahre zurück. Ludwig lernte kämpfen und sich zu verteidigen. Und auch zu klettern und tauchen. Aber auch Menschen zu töten. Er hasste es, Menschen zu töten. Vor allem wenn es unschuldige Menschen waren. Sein Bruder wäre bestimmt enttäuscht von ihm gewesen wenn er noch lebte. Ludwig schüttelte energisch den Kopf. Er durfte nicht so denken. Sein Bruder lebte bestimmt noch. Er durfte nur nicht die Hoffnung aufgeben.

Plötzlich stürmte Veneziano, der ältere Nachbarsjunge, in seinem Haus rein. Auf sein Gesicht war die Verzweiflung und der Schock zu sehen. ,, Was ist los, Veneziano?'' fragte Ludwig ruhig. Veneziano ist ein Junge der sehr nah am Wasser gebaut war. Da war es selbstverständlich das sein Nachbar oft gehänselt. Für Ludwig war es inzwischen schon eine tagtägliche Sache sich um den Italiener zu kümmern. ,, E-es ist furchtbar'', stotternd erzählte der Braunhaarige ihm von der Nachricht. Ludwig erstarrte. Das konnte nicht wahr sein. Nie im Leben! Veneziano musste lügen! Das war die einzig logische Erklärung! Und als ob der Ältere seine Gedanken lesen konnte schüttelte er sein Kopf voller verzweiflung,, Ich lüge nicht, Ludwig! Du musst mir glauben!'' Ludwig war den Tänen nah. Das konnte nicht sein. Aber dann begann er zu lächeln. ,, Und wer hat dir diesen Schwachsinn erzählt?'' ,, Roderich...er hat mich gebeten es dir zu sagen'' Ludwig lächelte und bedankte sich bei seinem einzigen Freund. Der Braunhaarige merkte aber das das Lächeln seines Freundes nur eine Fassade war,,Ich glaube ich lass dich allein. Du brachst Zeit es zu bearbeiten'' Dann schloss der Pasta-liebende Junge die Tür hinter sich und verschwand. Der Blondhaarige ließ sich auf den schäbigen Holzstuhl plumpsen. Sein Gesicht in seine Hände vergraben. Er konnte es einfach nicht fassen!  Das konnte einfach nicht sein! Das war bestimmt nicht wahr! Das dufte nicht wahr sein! Allerdings hat es Roderich gesagt. Und er sagt immer die Wahrheit.

Tränen kullerten ihm über die Wangen. Wieso musste das Leben auch immer so schrecklich sein? Ludwig lehnte seinen Kopf an die Stuhlehne und weinte im Stillen. Sein Bruder war tot.

Mein großer Bruder GilbertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt