~My little Angel~

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Yoongi

Engel sind Wesen, die mehr Kraft und Fähigkeiten haben als Menschen. Sie leben im Himmel - ein unsichtbarer Bereich, der nicht mit dem materiellen Universum vergleichbar, sondern etwas viel Höheres ist. Deshalb werden Engel auch als Geister bezeichnet. Es gibt verschiedene Legenden über Engel. Wie sie entstanden oder von wo sie herkommen.

"Auf welchem Trip bist du denn jetzt gelandet?" riss mich mein bester freund Namjoon aus meinen Gedanken als er auf mein Handy sah und den Beitrag laß der auf meinem Bildschirm zu sehen war. Schnell schaltete ich es aus und sah neben mich.

Es war noch früh am morgen. Wir waren gerade zusammen mit der Bahn auf dem Weg ins Stadtinnere von Seoul, um einen weiteren Tag in unserem Studio zu verbringen.

"Ich brauche ein paar neue Ideen für ein paar Songs." antwortete ich ihm nach einer weile. Mein letztes Album lag einige Monate zurück und es würde bald mal zeit für ein neues werden. Doch so richtig wollten mir keine neuen Songs einfallen. "Über Engel?" scherzte Namjoon worauf ich nur mit den Schultern zuckte. Warum nicht wäre mal was anderes. Ich ignorierte seine Kommentare holte meine Kopfhörer raus um für den Rest der Fahrt Musik zu hören.

Ich glaubte nicht an höhere Wesen wie Engel oder gar Gott. Wenn es Wesen gab die einen Beschützen und Glück brachten, dann übersahen sie mich entweder oder ignorierten mich. Mein Leben lang musste ich kämpfen um genau da zu stehen wo ich heute stand. Als einer der erfolgreichsten Musikproduzenten Koreas. Noch nie hatte ich das Gefühl das eine höhere Macht mir helfen oder mich unterstützen würde. Nicht einmal als ich ein kleiner Junge war und meine Mutter im Sterben lag hatte man meine Gebete erhört. Man hatte sie mir ohne zu zögern weg genommen und einige Jahre später auch noch meinen Vater. Religion und Glauben waren nichts für mich doch deshalb musste ich ja nicht alles ausschließen. Einen Song über Engel zu machen würde vielleicht ein paar neue Hörer anlocken.

Als die Bahn endlich an ihrem Ziel hielt, stiegen Namjoon und ich zusammen aus und steuerten die Treppen an. Zu dieser frühen Morgenstunde war zum glück noch nicht so viel los weshalb wir ohne Gedrängel die Treppen hoch gehen konnten und sofort ein Taxi fanden welches uns die letzten paar Kilometer zu unserem Studio fuhr.

Unsere WG lag weiter außerhalb der Stadt weshalb es mindestens eineinhalb Stunden dauerte bis wir am Studio ankamen. Namjoon und ich hätten uns auch eine WG in der nähe unseres Studios holen können allerdings waren die Wohnungen mitten in der Stadt zu teurer und wir beide mochten den ganzen Mittagsrummel auf den Straßen nicht wirklich. Außerhalb der Stadt war es schön ruhig und zum größten Teil noch erfüllt von blühender Natur. Die Stadt dagegen sah für mich grau und Kalt aus.

"Home sweet Home" trällerte Namjoon als er das Studio aufschloss und anschließend betrat. Ich folgte ihm ins innere, stieg die Treppen bis zum dritten Stock nach oben, da ich dem Fahrstuhl in unserem Gebäude nicht traute, und steuerte das letzte Zimmer im Gang an welches zu meinem Studio führte. Home sweet Home. Da hatte Namjoon vollkommen recht. Ich verbrachte mehr Zeit im Studio als zuhause. Meist schlief ich sogar hier weshalb ich mir vor einigen Jahren eine Couch sowie einen bequemen Sessel mit in den Raum gestellt hatte.

Meine Tasche stellte ich neben den Tisch, schaltete meinen Computer ein und ließ dann meine Rollos bis zur hälfte nach unten. Ich hasste zu viel Licht. Die Dunkelheit mochte ich mehr. Während mein Computer nach oben fuhr holte ich aus meiner Tasche meinen Laptop, Ladekabel und mein Handy heraus. Den Laptop schloss ich an meinen Computer an und mein Handy steckte ich an das Ladekabel.

Stunden vergingen in denen ich in meinem Studio saß und abwechselnd auf mein Klavier und meinen Laptop sah. Als jemand an meine Tür klopfte schreckte ich hoch. Ich sah aus dem Fenster und bemerkte das es bereits leicht dämmerte. Danach ging ich zur Tür und öffnete diese. Dahinter kam Namjoon mit einer Tüte in der Hand zum Vorschein. "So wie ich dich kenne hast du dich bestimmt den ganzen Tag von Kaffee ernährt und noch nichts gegessen." sagte er und drückte mir die Tüte in die Hände. "Ich schätze mal du wirst heute nicht nach Hause fahren?" fragte er danach. "Wahrscheinlich nicht." antwortete ich und schaute in die Tüte. Darin waren mehrere Schachteln mit essen und es roch stark nach gebratenen Nudeln. "Danke." bedankte ich mich bei Namjoon und stellte die Tüte auf den Tisch. "Denk daran auch ein bisschen zu schlafen." sagte er verabschiedete sich dann und schloss die Tür. Ich schob meine Zettel auf dem Tisch zur Seite und leerte die Tüte. Gebratene Nudeln, eine kleine Box mit Sushi, Edamame, Miso Suppe und Hakao hatte Namjoon mir besorgt. Viel zu viel als das ich das alles jetzt essen könnte, doch ich war es bereits gewohnt das Namjoon immer zu viel essen besorgte. Ein glück hatte ich einen Kühlschrank im Zimmer.

𝕸𝖞 𝖑𝖎𝖙𝖙𝖑𝖊 𝕬𝖓𝖌𝖊𝖑 || OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt