17. Kapitel

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Der Komissar, der am gestrigen Tag schon unser Haus inspiziert hatte, holte mich kurze Zeit später ab und brachte mich ins Krankenhaus. Die Frau an der Rezeption wollte mich nicht durch lassen, weshalb ich wartete bis sie kurz weg musste und mich dann an der Rezeption vorbei schlich. So schnell ich konnte lief ich durch die Flure und suchte das Zimmer 104. Dass meine Mutter und Jannik dort lagen hatte mir der Komissar schon am Telefon mitgeteilt. Vorsichtig öffnete ich die Tür und spähte durch einen Spalt in das Zimmer. An einer Wand standen zwei Betten. In dem einen lag meine Mutter. es waren verschiedene Schläuche an sie angeschlossen und sie war leichenblass. In dem Bett daneben lag Jannik. Seine Augen waren geöffnet und er starrte an die Decke. Es schien als hätte er noch garnicht bemerkt, dass jemand ins Zimmer gekommen war. Ich räusperte mich einmal. Immernoch keine Reaktion. "Jannik?" flüsterte ich deshalb leise. Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich mit ausdrucksloser Miene an. Er freute sich nicht mal darüber, dass ich da war. Ich stellte mich neben sein Bett und sah auf ihn herunter. Bis auf ein paar Schnittwunden am Kopf sah er gesund aus. "Jannik?" flüsterte ich wieder. Langsam machte ich mir wirklich sorgen. Sein Verhalten war doch nicht normal. "Hallo kleine" sagte er schließlich und auf seine Lippen bildete sich ein leichtes lächeln. Ich lächelte zurück. "Wie geht es dir?" fragte ich ehrlich besorgt und griff nach seiner Hand. "Gut Gut" antwortete er und lächelte wieder. "Erzählst du mir was genau passiert ist?" er nickte und richtete sich in seinem Bett auf. "Da gibt es nicht viel zu erzählen. Wir sind Auto gefahren und dann kam so ein Typ von der Seite. Er ist in unser Auto reingekracht genau da wo Mama saß." Wehmütig blickte er zu ihr hinüber. "Mir geht es soweit gut und auch der Autofahrer ist unverletzt aber sie hat es übel erwischt." Ich sah ebenfalls zu ihr. Wie sie dort lag. So schwach und zerbrechlich. Ich hätte sie jetzt gerne Umarmt aber sie sah so schwach aus, dass ich befürchtete ihre Knochen würden bei der Berührung zerbrechen. Also drehte ich mich wieder um und umarmte Stattdessen Jannik. Er erwiderte die Umarmung leicht. Eigentlich wollte ich ihn fragen, was genau jetzt mit unserem Bruder passiert war und wieso er mir nichts gesagt hatte aber er sah so fertig und kaputt aus, dass ich ihn damit nicht auch noch belasten wollte. Das konnte ich später ja auch noch machen. Er löste sich von mir und sah mir in die Augen. "Sie wird es überleben. Versprochen" versuchte er mich aufzubauen, wobei ich das Gefühl hatte, dass er das im moment viel mehr brauchte als ich. "Ich weiß" antwortete ich deshalb und hoffte, dass ihm das helfen würde.

Jannik is my BrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt