Kapitel 1 - Wie das Feuer uns Veränderte

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Es war ein ganz normaler Schultag, so wie jeder andere. Ob heiß oder kalt weis ich nicht mehr. Auch weis ich nicht mehr, zu welcher Jahreszeit sich diese Geschichte abspielte. Was ich aber noch weis, ist, dass es vor Dezember war, zu der Zeit, als mein Zimmer noch unser angetrauter Stammplatz des Fernsehens war.
  Zur kurzen Erklärung: Meine Mitbewohnerin (Katja) und ich (Jasmin) wohnen zusammen in einer kleinen Zweiraumwohnung. Da nur ich einen Fernseher zu dieser Zeit besaß, verbrachten wir die meiste zeit in meinem Zimmer.  
  Wir saßen also da, und zündeten uns ein paar Kerzen an. Einige von ihnen waren schon fast abgebrannt, insbesondere die rosa Kerzen in den Aluminiumschalen. Da sich das Anzünden und vor allem, und viel wichtiger, das spielen mit dem Wachs und Räucherstäbchen so viel einfacher gestaltete, wählten wir diese. Die Reste der vorhin erwähnten Räucherstäbchen, legten wir in die Aluminiumschälchen, bis wir sie wieder brauchten.
  Kleiner Tipp: Wenn man Räucherstäbchen in Wachs taucht, brennen diese sehr gut.
Mit der Zeit fingen diese Feuer und die daraus resultierende Flamme wuchs rasch heran. Aus Panik, da das Aluminium auf Papier stand und es sich immer stärker erhitzte und das Papier dadurch anfing zu kokeln, gerieten wir in Panik und wollten die Kerze zum erlöschen bringen. Wir wussten jedoch nicht wie. Also reichte ich Katja meine Wasserflasche, welche etwas Wasser in die Kappe füllte und diese in die Flamme schüttete. Was wir bis dahin nicht wussten: Wasser in heißem Wachs hat den selben Effekt wie Wasser in heißem Öl. Die daraus resultierende Stichflamme stieg empor, züngelte an meinem Bett und streckte ihre Flammen in Richtung Decke aus. Ich fing an zu schreien und Katja schüttete aus Reflex  eine weitere Wasserkappe in die gerade wieder klein gewordene Flamme hinein. Eine zweite Stichflamme folgte, und ich konnte ihre Wärme in meinem Gesicht spüren. Ich geriet in Panik und wie aus dem nichts schoss eine weitere Flamme Richtung Decke empor. Woher sie kam, und wie sie entstand wissen wir bis heute nicht und wird wohl auch noch lange oder gar für immer ein Rätsel bleiben. Was wir aber wissen, ist das wir diese Geschichte nie vergessen werden. Als auch diese Flamme wieder schrumpfte, erstickten wir sie, noch immer mit dem Schock in unseren Adern, mit weiterem Wachs. So schnell spielten wir also nicht mehr in diesem Niveau mit Wachs. Zum Glück ist weiter nichts passiert und es gibt keine weiteren Spuren, bis auf die Wachsspritzer, welche Monate später noch über meinen Boden verteilt waren. 

Dies war die Geschichte wie das Feuer uns veränderte, doch es gibt weitere...

Die Enzyklopädie der DämlichkeitWhere stories live. Discover now