Wonwoo POV
Ich stellte mich, nachdem Dongmin den Raum verlassen hatte, vor die Tür, damit YN nicht gehen konnte. Denn sie war definitiv aus irgendeinem Grund sauer und würde nicht mit mir darüber reden, würde ich sie nicht mehr oder weniger dazu zwingen.
"Warum arbeitest du hier?", fragte ich sie dann und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Antwort auf meine Frage überraschte mich ziemlich.
"Was interessiert dich das? Ich bedeute dir doch eh nichts."
Verwirrt versuchte ich, herauszufinden, aus welchem Grund sie das denken könnte, denn ehrlich gesagt hatte ich absolut keine Ahnung, woher sie diesen Schwachsinn hatte.
"Glaubst du das wirklich?", fragte ich und griff dabei nach ihrem Arm, während sie versuchte, an mir vorbeizugehen. Eine Weile lang schauten wir uns nur in die Augen, bis sie sich los riss und verschwand.
Irgendetwas gab mir das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben, aber mir fiel beim besten Willen nichts ein.
Von all den Fragen etwas durcheinander, war ich nicht unbedingt ganz anwesend und lief in eine Person, als ich das Café verließ.
Ich konnte mich wieder etwas zusammenreißen und sah Soonyoung vor mir stehen. Und mir kam eine Idee.
"Hallo, Wonwoo."
"Soonyoung... Du warst es oder? Wegen dir arbeitet YN jetzt auch hier."
"Hey, du solltest mir dankbar sein!", meinte er nur und schmollte.
"Ich wüsste nicht, wieso."
"Ach komm schon, Wonwoo. Sind wir uns etwa zu schade, uns was einzugestehen?"
"Ich weiß nicht, wovon du redest."Um ehrlich zu sein, wusste ich genau, wovon er redete. Aber ich konnte über so etwas einfach nicht sprechen, das war nicht meine Art. Vor allem nicht, wenn ich mir selbst über meine Gefühle noch nicht so ganz im Klaren war.
"Hör zu, Wonwoo, ich will dir nur helf- ... Ich will nur YN helfen. Sie ist meine beste Freundin und einer der wenigen absolut wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich bin davon überzeugt, dass du ein korrekter Typ bist, aber du musst lernen, zu erkennen, was du fühlst."
Er kam einen Schritt auf mich zu und legte freundschaftlich die Hand auf meine Schulter.
"Und vor allem", fuhr er fort, "es zu akzeptieren. Denn, wenn du das nicht tust, wirst du YN ein weiteres Mal verletzen."
"Moment mal", unterbrach ich seine Rede, die mir zwar langsam etwas zu tiefgründig wurde, aber einen Gedanken in mir weckte, "was meinst du mit... ein weiteres Mal?"
Urplötzlich fing mein Gegenüber an zu lachen, schaute in den Himmel und stützte ungläubig den Kopf schüttelnd die Hände in die Hüften.
"Er hat es nicht einmal gemerkt", sagte er dann zu sich selbst.
"Weißt du, Wonwoo... An deiner Stelle würde ich mich jetzt schnellstmöglich auf den Weg zu YN machen und mich entschuldigen. Oder es erklären, sollte dir eine gute Erklärung dafür einfallen."
"Wofür überhaupt? Kannst du mir bitte mal erklären, worüber wir hier die ganze Zeit reden?", schrie ich ihn schon fast an, denn langsam verließ mich die Geduld.
"Das wird dir auf dem Weg zu ihr schon einfallen." Er drehte sich mit dem Kopf wieder zu mir und sah mir direkt in die Augen. "Und falls nicht, hast du jegliches Recht auf diese wundervolle Person verloren."Mit diesen Worten ließ Soonyoung mich allein zurück - noch verwirrter als zuvor. Aber wenn er überzeugt davon war, dass ich wissen sollte, worum es ging, war ein Besuch bei YN jeden Versuch wert.
Auf dem Weg zu ihr starrte ich fast die ganze Zeit auf das Hintergrundbild meines Handys, das immernoch das Bild war, was ich damals von YN gemacht hatte. Ich hatte es nie geändert.
An ihrer Tür angekommen konnte ich mich eine ganze Weile lang nicht überwinden, zu klingeln, was mir nervös machte, denn das war die letzten Male doch auch kein Problem. Was zur Hölle war los mit mir, dass ich plötzlich so nervös war?
Schließlich biss ich die Zähne zusammen und klingelte. Und ich war etwas schockiert, als sie tatsächlich die Tür öffnete und ziemlich rote Augen hatte. Ich weiß nicht, wieso, aber ohne ihre Erlaubnis trat ich einfach ein.
"Hast du geweint?", fragte ich gerade heraus und schien auf einmal wieder völlig selbstsicher. Zwar war mein Kopf immernoch nicht ganz frei, aber ich konnte mir wenigstens wieder vor Augen führen, warum ich gekommen war und warum ich mich entschuldigen sollte. Denn Soonyoung hatte Recht gehabt - ich glaube, ich hatte eine Idee, wieso alles so komisch gewesen ist. Ich hatte auf eine Frage genau die Antwort gegeben, die sie auf keinen Fall hören wollte. Und warum? Weil ich nicht wollte, dass andere Leute ihre Nasen in meine Angelegenheiten steckten. Nur hatte ich vergessen, dass es auch ihre Angelegenheiten waren. Ich hatte nicht daran gedacht. Ich hatte nicht an sie gedacht."Erst sagst du, ich bedeute ich dir nichts und dann tauchst du ganz selbstverständlich hier auf und tust, als wär nichts gewesen?", kam es aus ihr herausgesprudelt. Sie schüttelte leicht den Kopf und als sie zu mir hochschaute, rollte eine Träne ihre Wange herunter.
"Was willst du, Wonwoo?", fragte sie dann und versuchte, meinem Blick stand zu halten.
Ich brauchte nicht lange Zeit zum Nachdenken, denn mir war jetzt völlig klar, was ich wollte, oder eher, was ich zu tun hatte - und zwar klarzustellen, dass sie mir verdammt nochmal sehr wohl etwas bedeutete. Die einzige Angst, die ich hatte, war nur ihre Reaktion darauf. Tiefgründige Dinge waren nicht meine Art und mir war bewusst, dass ich mich oft vielleicht etwas unangemessen ausdrückte oder die Dinge nicht unbedingt so rüberbringen konnte, wie ich es wollte. Deshalb versuchte ich, es ziemlich genau auf den Punkt zu bringen."Dich."
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Picture • Jeon Wonwoo || SEVENTEEN x Reader
Fanfiction"Hey, was-?! Hast du gerade ein Bild von mir gemacht?" "Ja." "Lösch das sofort!" "Nö." "Ich sagte, lösch es!!" "Hol's dir doch." [beendet] #1 in svt (Stand 26.10.18)