Kapitel 3

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Plötzlich fühle ich ihn: Ein Lichtschalter! Endlich!
Ich hätte ihn auslassen sollen.
Ich kreische. Und sacke heulend zusammen.
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Der Raum ist groß. Und hell. Er  wurde von mehreren Neonröhren beleuchtet. An der Wand hängen Fliesen. Ich denke sie waren mal Hellgelb, aber jetzt sind sie verschmiert. Blutverschmiert. Nicht nur getrocknetes Blut klebt an den Fliesen, sondern auch frisches. "Ach du scheiße!", stieß ich geschockt hervor.

Das Schüsseldings war keine Schüssel, sondern so eine Aufbewahrungsschale wie Ärzte sie im OP haben wo sie herausgenommene Organe reintun. Und dieses flatschende Geräusch wurde verursacht von etwas dunkelrotem. Ich sehe von hier aus was es ist. Eine Leber. Eine frische Leber. Geschockt und sprachlos sehe ich mich weiter um. "Scheiße,  was ist das?!" Ich schaue nach oben. Ich traue meinen Augen nicht.Über mir hängt ein Arm! Ohgott, daran hatte ich mich vorhin hochgezogen! Einen Schreikrampf später schweifte mein Blick über Schränke mit Operationswerkzeugen wie Skalpelle oder Scheren bis hin zu Sägen und Feilen. Hier sieht es aus wie in einem Schlachthaus!

Angewidert schaue ich auf mehrere Blutlachen vom Durchmesser eines Autoreifens. Wo bin ich hier nur gelandet? Mein Blick bleibt an einer Tür hängen. Sie ist groß und aus massivem dunklen Holz. Die Türgriffe sind Gold. Es ist so eine Tür bei der man die beiden Seiten voneinander wegzieht. Irgendetwas in mir spricht heftig dagegen diese Tür zu öffnen. "Aber ich muss sie öffnen. Vielleicht ist das der Weg in die Freiheit!", rede ich mir ein. Eher unwahrscheinlich. Wenigstens schlummert in mir nochwas wie Hoffnung. Ich nenne es in diesem Moment blanke Angst. Noch schlimmer als in diesem Raum kann es sowieso nicht sein.

Entschlossen schließe ich die Augen und öffne die große Tür. Sie geht tatsächlich auf, ich glaubs nicht!

Was ich dann sah, kann und will ich nicht begreifen...

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