Warrior Cats- Glänzende Sterne

Prolog

Im sanften Wind raschelten einige Blätter. Die Sonne erhellte den Wald und an dem Rascheln konnte man unzählige Beutetiere erkennen. Eine schlanke, schildplattfarbene Kätzin rannte mit gleichmäßigen Zügen einem Kaninchen hinterher, während sich auf einer Lichtung andere Katzen sonnten. Eine blaugraue Kätzin sah dem ganzen Treiben von einem hohen Stein aus zu, ihre Augen glänzten besorgt. Auf einmal stand eine zweite, silberne Kätzin hinter ihr. ,,Blaustern, was ist los?", fragte sie sanft und ließ sich auf den warmen, von der Sonne aufgeheizten Stein plumpsen.
Die erste Kätzin fuhr herum, kampfbereit und mit ausgefahrenen Krallen. ,,Was..." Als sie die zweite erkannte, entspannte sie sich. ,,Ah, du bist es Silberfluss. Hast du mich aber erschreckt! Ich war ganz in Gedanken..." Sie verstummte. Tröstend legte Silberfluss ihr die Schwanzspitze auf die Schulter. ,,Hast du schon wieder über die Prophezeiung nachgedacht?", fragte sie mitfühlend und sah zu, wie Blaustern langsam nickte. ,,Ja. Aber sie ist auch wirklich geheimnisvoll... Das Licht wird kommen, aber nicht allein. Sein Wurfbruder Dunkelheit wird immer hinter ihm stehen..." Während den letzten Worten veränderte sich ihre Stimme und sie schaute gedankenverloren in die Ferne. Geduldig sah Silberfluss der blaugrauen Kätzin zu und wartete, bis sie sich schüttelte und ihren Blick wieder auf sie richtete. In ihren Augen loderte Panik. ,,Ich habe Neues erfahren.", murmelte sie leise und senkte den Blick. Ihre Stimme wurde nun wieder geheimnisvoller. ,,Zwei Katzen aus jedem Clan müssen sich aufmachen um den BlütenClan wieder aufzubauen. BlütenClan?" Sie klang nun erstaunt. Auch Silberfluss überlegte. ,,Von diesem Clan habe ich noch nie gehört. Was auch immer mit ihm geschehen ist, es muss vor unserer Geburt geschehen sein. Aber wie auch immer. Wir müssen diesen Katzen Bescheid geben." Blaustern nickte langsam und flüsterte der Kätzin die Namen der Katzen zu, die auserwählt waren. Bei manchen Worten weiteten sich die Augen der Kötzin, doch sie blieb still. Und schließlich verblasste sie. Blaustern aber machte sich auf die Suche nach weiteren Katzen, die sie auch fand und alle miteinander lösten sich in Luft auf.

Erschrocken schreckte Funkensturm hoch. Nein, das konnte nicht wahr sein. Dieser Traum, in ihm waren Katzen des SternenClans vorgekommen! Das konnte doch nicht wahr sein! Sie war doch keine Heilerin... Klar, früher hatte sie immer eine werden wollen, doch sie war es nicht. Also konnte sie doch auch keine Prophezeiungen erhalten. Die einzige Möglichkeit... Nein. Sie schloss die Augen. Warum sollte der SternenClan sie, eine einfache Kriegerin auserwählen, die Clans zu retten? Aber es ist so. Ich muss die anderen finden. So leise wie möglich stand sie auf und erstarrte, als es raschelte. Doch alle schliefen tief und fest, niemand wachte auf. Sie schlich sich auf die Lagerlichtung und genoss die frische Luft. Durch den Mond war es fast taghell, nur dass alles silbern hlänzte. Morgen würde Vollmond sein, doch wenn Funkensturm, dem SternenClan glaubte, dann könnte sie nicht dabei sein. Sie musste die anderen Katzen finden und dann müsste sich die Prophezeiung erfüllen. Sie musste helfen und das so schnell wie möglich. Sonst wäre vielleicht sie am Untergang der Clans schuld. Sie sah zum Lagerausgang. Niemand da. Normalerweise müsste der zweite Anführer Farnfeuer Wache halten, doch wahrscheinlich war er gerade auf der anderen Seite des Lagers. Sie vergewisserte sich, dass niemand sie hörte und huschte hinaus. Da hörte sie auf einmal eine leise Stimme ihren Namen rufen. ,,Funkensturm!" Sie wirbelte herum und sah ihre Schülerin auf sich zutraben, ihre grünen Augen glänzten besorgt. ,,Ich hatte einem Traum vom SternenClan, ich soll die Clans retten. Aber wie?" Sie zitterte und hatte sichtlich Angst. Tröstend schmiegte sich die Kriegerin an ihre Schülerin. ,,Diesen Traum hatte ich auch. Weißt du..." Sie erzählte ihr die ganze Geschichte und merkte, dass sich Rußpfote sichtlich entspannte. ,,Wir können es schaffen!", flüsterte sie mutig und schon trabten die beiden Kätzinnen los, auf der Suche nach den anderren Katzen, gen Horizont, einem großen Abenteuer entgegen.