Spiegel der Schatten

Prolog

Kieron öffnete die Augen. Aschfahles Licht drang in die Gasse. Er konnte nicht sagen wo er war oder warum er hier war. Das Einzige was er mit Sicherheit sagen konnte war, dass die nasse Kälte des Bodens ihm in alle Körperteile kroch. Er versuchte sich aufzusetzen, doch sein linker Arm gab nach und er hatte Mühe, nicht zurück auf den Boden zu knallen. Ein Frösteln schüttelte ihn. Er sah sich um. Mehrere Müllsäcke lagen am Ende der Gasse. Er selbst lag auf eben diesen. Was um alles in der Welt war passiert? Wo war er? Aber das Wichtigste: Warum war er hier? In seinem Kopf schwirrten weitere 1000 Fragen herum, doch er ignorierte sie und horchte in sich hinein. Tat ihm etwas weh? Erst jetzt fiel ihm auf, dass sich etwas in seine Wade bohrte. Er fuhr vorsichtig mit seiner rechten Hand unter sein Bein und ertastete eine etwa Kirschgroße Kugel. Er hob das Bein an und erblickte die Kugel. Oder besser gesagt, die Murmel. Er hob sie auf und betrachtete sie, als er sie drehte, fiel ihm auf, dass eine Zahl darin eingraviert war. 8! Was hatte das zu bedeuten? Obwohl er sich ziemlich sicher war, dass es eine gewöhnliche Murmel zum Spielen war, wurde er das Gefühl nicht los, dass sie doch eine Verbindung zu seinem seltsamen Erwachen hatte. Und damit sollte er recht behalten!

Währenddessen am anderen Ende dieser Welt:
"Wo ist er?!"
"Ich weiß es nicht! Einfach weg!"
"Was soll das heißen, weg? Ich habe dir eine einzige Aufgabe aufgetragen und nicht mal das schaffst du!"
"Er war einfach zu schnell!"
"Zu schnell!? Für einen Gorlin!? Du gehörst zur Spezies mit dem schnellsten Lauftempo in der gesamten Galaxie! Und er war dir, zu schnell!?" Trivia ließ ihre langen Fingernägel über den großen Marmortisch in der Mitte des Raumes schleifen. Das Geräusch trieb Zagan einen Schauer über den schuppigen Rücken.
"Na gut. Meine Wortwahl war vielleicht nicht ganz passend. Aber du hast schon verstanden! Er ist weg und dagegen kann ich nichts machen!"
"Oh doch! Lass dich überraschen! Ich werde dafür sorgen, dass du etwas dagegen machst, weil dein Kopf sonst meine Sammlung bereichert!"
Zagan schluckte leer. Plötzlich wurde ihm die ganze Situation hier spürbar unbehaglich. Trivia beugte sich zu Zagan hinunter und legte ihre Hand auf seinen Kopf.
"Also? Wirst du etwas dagegen tun?"
"Natürlich, meine Herrin!"
"Gut! Wir wollen doch nicht das dein süßer, kleiner Kopf demnächst über den Boden rollt, oder?"
Trivia drehte sich um und ging auf ihren Thron zu. Ihr böses Gelächter verhallte und Zagan machte sich auf, um ihr ihren Wunsch zu erfüllen und sein Leben zu retten.