Gegenwart

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Da ich das alles ja gestern nur kurz Umrissen habe will ich hier ein wenig genauer darauf eingehen.

Ich bin im Januar diesen Jahres von meinen Eltern ausgezogen und zu den Eltern meines Verlobten gezogen. Es hatte mehrere Gründe aber zum einen konnte ich nicht mehr bei meinen Eltern bleiben. Sie hatten null Interesse an mir, wir haben nur noch gestritten. Ich habe mich unwohl gefühlt. Das ging seit Jahren so. Meine Mutter war einfach überfordert mit mir und meinen Krankheiten und das obwohl ich sie schon seit längerem gut unter verschluss habe und sie nur selten vor anderen Menschen zum vorschein kommen. Doch sie wusste einfach nicht mehr wie sie mit mir umgehen soll.

Noch einer der Gründe war ich wollte eine Ausbildung anfangen, wollte etwas machen. Ich saß gut 9 Monate untätig zuhause, weil ich nicht gefunden habe oder es anfangs psychisch nicht ging. Ich bin damals aus einem Kurs für arbeits Vorbereitung  für psychisch Kranke raus geflogen weil ich zu instabil war. Nach 2-3 Monaten hab ich angefangen mich zu bewerben. Anfangs nur bei Stellen wo ich 100% dahinter gestanden hätte. Dann auch auf Stellen die ich sonst nie machen wollen würde. Überall nur Absagen. Ich weiß das man in Deutschland im sozialen Bereich mehr Möglichkeiten hat und so bin ich auch deswegen nach Deutschland. Ich habe zwei Bewerbungen geschrieben und mache jetzt ein BFD und auch noch etwas das ich immer machen wollte. Ich arbeite mit behinderten Menschen. Es war zwar nicht mein Traum aber ich arbeite gerne mit Menschen die nicht zu 100% in die Gesellschaft passen. Die Arbeit macht mir eigentlich Spaß auch wenn 3 Stunden davon ziemlich langweilig sind. Aber das ist okay.

Nebenbei wollte ich natürlich die Familie meines Verlobten unterstützen. Die haben es auch nicht immer einfach in den letzten Monaten gehabt und ich denke das ich bei meinem Verlobten sein wollte liegt auf der Hand.

Dadurch das ich umgezogen bin fehlt mir ein Schulabschluss (Realschule), diesen möchte ich jetzt aber gerne in Form einer Abendschule nach machen.

Seit dem ich hier bin geht es mir ein wenig besser. Ich habe immer noch Tage/Wochen da ist es ganz schlimm und ich schaff meinen Tag fast gar nicht. Aber es gibt auch mal so am Tag Stunden wo ich einfach kaputt bin und nur schlechte Gedanken habe. Aber ich habe gelernt damit ein wenig besser umzugehen. Genau so gibt es Tage da bin ich sehr reizbar aber ich werde halt nur noch laut und nicht "handgreiflich". Ich habe gelernt mich nicht selbst zu verletzten. Auch wenn ich nun für ewig die Narben haben werde, manche schlimmer manche leichter. Aber es ist besser so als ständig frische Wunden und ich stehe zu mir und meiner Vergangenheit.

Das Essen ist noch so eines der schlimmsten Dinge. Hier wird sehr darauf geachtet das ich esse. Zur meisten Zeit fällt mir das aber sehr schwer. Und hier ist es nicht okay wenn ich zu Mittag nur einen Apfel oder einen halben esse. Ich muss richtig essen. Auf der einen Seite bin ich den Menschen hier dafür dankbar auf der anderen Seite hasse ich sie dafür. Aber irgendwie werde ich damit auch noch klar kommen. Spätestens wenn ich alleine wohne muss ich ja wohl damit klar kommen. Denn verhungern möchte ich eigentlich nicht.

Ich bin auf Wohnungssuche in der Nähe meiner zukünftigen Schwiegereltern und so das ich zur Arbeit komme. Es ist gar nicht so einfach eine kleine Wohnung zu finden die nicht so viel kostet. Denn viel Geld hab ich nicht, aber ich werde das irgendwie meistern. Denn alles in mir schreit danach endlich alleine zu Wohnen. Niemand geht mehr an meine Sachen, ich kann mein Buch wo liegen lassen ohne das es jemanden stört, ich habe meine Ruhe, ich kann dann richtig lernen, usw.

So erst mal reicht das xD Das nächste "Kapitel" dreht sich dann wieder um meine Vergangenheit.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 12, 2018 ⏰

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Tagebuch eines Depressiven MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt