14. Kapitel

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Ich atme noch einmal tief vor der Kinderzimmertür von Milo durch, bevor ich die Klinke herunterdrücke und weiß, dass wenn ich das nächste Mal durch diese Tür gehe, nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Ich spüre Roman's Präsenz direkt hinter mir. Ich drehe mich zu ihm um und sehe wie er mich erwartungsvoll ansieht. Dann öffne ich die Tür und sehe unseren kleinen Sohn am Boden sitzend spielen. Sein Kopf dreht sich schlagartig zu uns und seine Augen beginnen zu leuchten.
Milo: „ Mami, schau mal!"
Er zeigt mir, was er gerade mit den Legos gebaut hat.
Ich: „ Super hast du das gemacht."
Ich streiche meinen Jungen durch sein braunes Haar.
Ich: „ Du Milo, Mama und Roman müssen mal mit dir reden, kannst du bitte kurz aufhören zu spielen."
Natürlich bin ich nichts anderes gewohnt, dass Milo mal wieder mit seinen Kopf durch die Wand gehen will. Mich überrascht es dennoch, als Roman sich in unsere Diskussion einmischt, dabei geht er vor Milo in die Knie und redet leise auf ihn ein.
Roman: „ Weißt du Milo, ich wollte, als ich ein Kind war, auch nie auf meine Mama hören, aber jetzt weiß ich, dass meine Mama es immer nur gut mit mir gemeint hat. Wie wäre es, wenn wir kurz ins Wohnzimmer gehen und reden und direkt danach spielen wir zwei solange was auch immer du willst."
Milo nickt grinsend mit den Kopf und rennt ins Wohnzimmer. Roman streckt mir seine Hand entgegen und hilft mir auf. Meine Hand kribbelt an der Stelle, an der sich unsere Finger berühren. Schnell ziehe ich meine Hand weg und unterbreche den Blickkontakt mit ihm. Zusammen gehen wir zu Milo ins Wohnzimmer. Wir setzen uns links und rechts von Milo, der uns neugierig ansieht.
Ich: „ Milo, du hast doch immer gefragt, warum deine Freunde alle einen Papa haben und du nicht...."
Ich warte und blicke Milo ernst an, er nickt und schaut mich aufmerksam an. Auch Roman's Blick spüre ich auf mir, aber ich atme noch einmal tief ein und wieder aus, bevor ich meinen Sohn endlich die Wahrheit erzähle.
Ich: „ Ich habe dir dann immer gesagt, dass wir keinen Papa brauchen, weil wir zwei besonders stark sind. Aber das stimmt nicht. Milo, du hast natürlich einen Papa."
Ich blicke zu Roman, der auch mich in diesen Moment ansieht. Leise zählen wir von drei herunter, dann sagen wir es ihm gleichzeitig.
Ich: „ Roman ist dein Papa.
Roman: „ Ich bin dein Papa."
Gespannt verfolge ich wie Milo reagiert. Anfangs sieht Milo verwirrt zwischen mir und Roman hin und her, bevor er sich in Roman's Arme fallen lässt.
Milo: „ Roman, du hast gesagt, dass wir danach spielen gehen."
Naja, wenn der Kleine das nicht vergessen hat und jetzt mit Roman spielen will, ist das doch ein gutes Zeichen, oder?
Milo: „ Papa, kommst du jetzt endlich?"
Erstaunt schnellt Roman's Kopf in meine Richtung. Ich sehe wie Roman seinen Sohn stolz über den Kopf streichelt und dann ihn in sein Zimmer folgt. Lächelt zucke ich mit den Schultern und entspanne auf der Couch. Nachdem ich nachmittags einkaufen gegangen bin und die Beiden immer noch spielen, habe ich entschlossen einen Mädelstag zu machen. Abends komme ich vom Shoppen mit Mara nach Hause, der meine Story über Roman und mir heute morgen natürlich besonders gefallen hat. Wir konnten mal wieder einen richtig schönen Tag zu zweit genießen. Auch wenn ich Milo vermisst habe, wusste ich dennoch, dass er bei seinen Papa in guten Händen ist. Außerdem habe ich Roman ja meine Handynummer gegeben, für alle Fälle. Ich schließe die Tür auf und mir fällt die gespenstische Stille in der Wohnung auf. Mein erster Weg ist Milo's Zimmer, dort sehe ich den Kleinen schon schlafend in seinen Schlafanzug. Lächelnd schließe ich die Tür und gehe ins Wohnzimmer, wo ich einen schlafenden Roman auf der Couch wieder finde. Soll ich ihn wecken? Aber er sieht gerade so süß beim Schlafen aus. Außerdem war es für ihn bestimmt ein aufregender und anstrengender Tag, deshalb breite ich über ihn eine Decke aus. Dann geh auch ich schlafen..
Denn da wusste ich ja noch nicht, dass morgen mein Leben mal wieder aus den Fugen geraten würde....

~Mein Leben könnte im Moment gar nicht besser sein. Roman versteht sich super mit Milo und auch er hat anscheinend seinen Papa akzeptiert. Doch Vorfreude kommt vor den Fall, oder?~Luna

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