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Und wieder einmal schon Freitags, da ich morgen keine Zeit habe 😎
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Liam lächelte und ich sah wieder der Landschaft zu wie sie blieb während wir weiter fuhren. Aufregung kräuselte sich durch meinen Körper als ich daran dachte was ich da gerade zugeben hatte. Super, nun wusste Liam also, dass ich gerne bleiben wollte und sein Ego würde das vermutlich ins unermessliche pushen. Argh.

„Super, dann könnt ihr ja diese Sache zwischen euch klären die Liam versaut hat und ein Paar werden." Entzückt klatschte Amber einmalig in ihre Hände bevor sie die wieder vor ihren Mund schlug. „Hups, habe ich das laut gesagt?" Gut, sie hatte also wirklich alles gehört. Das eine Mal wo ein Moment für mich sein sollte wurde nun auch mit meiner kleinen Schwester geteilt. Super. Liam versteifte sich neben mir und ich wusste es lag daran weil er überlegte was genau wir besprochen hatten aber ich war mir sicher dass der Deal nicht zur Rede kam.

„Ja und wenn du nicht in Louisiana ausgesetzt werden willst, würde ich dir empfehlen erst zu überlegen, dann zu sprechen und ansonsten zu schweigen.", antwortete Liam ihr und ich lachte leise. Sieh an Amber, dein Zauber scheint langsam die Wirkung bei ihm zu verlieren, dachte ich befriedigt.

„Wenn es nach mir geht würde auch die nächste Tankstelle reichen." Grinsend deutete ich auf das Schild welches uns darauf hinwies in vier Meilen an einer vorbei zu kommen. Smallie hinten schnaubte nur eingeschnappt, sagte aber lieber trotzdem nichts und entspannt lehnte ich mich zurück um diese Stille zu genießen.

*

Die Stille war ätzend. Weil keiner sprach und die Musik Mist war, konnte mein Kopf offensichtlich nicht anders als über Liam nachzudenken. Und mit nachdenken meinte ich nicht das normale ‚Wie kann so etwas überhaupt leben' sondern dieses ‚er hat gesagt er würde mich lieben'. Jedes Mal versuchte ich mich abzulenken indem ich ein lächerliches Gespräch über das Wetter anfing oder Amber nach etwas in der Schule fragte, aber da Madame noch schmollte und Monsieur Jefferson sich auf den Verkehr konzentrieren wollte, verliefen die Versuche regelmäßig im Sande.

Eigentlich war das was ich brauchte ein langes Gespräch mit Jules und Tia in dem wir jedes einzelne Wort genauestens sezierten um uns abschließend eine Meinung zu bilden, jede Geste interpretierten und entschieden wie es am besten weiter gehen sollte. Schon mehrfach hatte ich überlegt ihnen zu schreiben aber es würde nicht viel helfen weil es so viel gab was ich erzählen musste und eine Nachricht dafür nicht ausreichen würde. Zwar hatte ich Jules schon geschrieben, dass ich die Unterwäsche nicht gebraucht hätte und ihre Antwort war entsprechend aufbauend:

Selbst Schuld, ich habe dir gesagt trag Spitze. Oh und Tia stimmt mir zu bevor du es bei ihr versuchst. Haben dich lieb, bis Dienstag

Liam neben mir hustete. Ich wünschte mir er würde aufhören zu atmen damit ich aufhören konnte an ihn zu denken. Was dachte er sich denn mir einfach so zu sagen er würde mich lieben? So etwas sagte man nicht einfach so! Sowas sagte man, wenn man sich sicher war der andere würde das gleiche empfinden und dann würde man sich unter dem Sternhimmel küssen oder eben was anderes kitschig romantisches in dieser Art.

Aber doch nicht so! Nur weil man schlafen wollte! Gott, er war so ein Egoist. Nein okay, war er nicht weil er den Ausflug organisiert hatte der ihm sicher am wenigsten Spaß bereitet hatte. Trotzdem, es ging ums Prinzip jemanden vor dem Einschlafen zu gestehen, dass man die andere Person liebte, wenn die andere Person eigentlich davon ausgegangen war mit ihm wieder zu schlafen. Zu meinem Glück hatte ich das nicht laut gesagt. Und niemals würde ich zugeben enttäuscht gewesen zu sein weil er einfach nur ins Bett gefallen war, statt mich zu küssen wie er es in jener Nacht getan hatte.

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