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Das Haus ist still in der dunklen Nacht, die Bewohner schlafen. Nur der älteste der drei Söhne ist noch wach.

Liegt zitternd in seinem Bett und wünscht sich an einem anderen Ort zu sein. Weg von den nervigen Geschwistern und süchtigen Eltern. Das Haus ist die reinste Bruchbude und das Leben darin nicht mit seiner Warmherzigkeit ausgezeichnet.

Nächstes Jahr kann er ausziehen und seinen Weg alleine gehen, denn mit seiner Familie will er nichts zu tun haben.

Aber das dauert ihm zu lang, er hält es einfach nicht mehr aus. Deswegen steht er unter Schmerzen auf und schleicht sich hinaus in die tiefschwarze Winternacht.

Es ist genauso kalt wie in dem Haus und die Arme um sich geschlungen läuft er zu seinem Lieblingsort. Mitten im Wald zu einer Bank.

Dort legt er sich hin, kneift die Augen zu und hat endlich seine Ruhe.

Doch die Kälte spürt er immer weniger, genauso wie die Schmerzen. Sein Körper wird schlicht und einfach taub.

Das hält sein Herz nicht aus und die Schläge werden ruhiger, weniger. Mit einem Stich im Brustkorb schläft er völlig unterkühlt ein.

Wenn er sterben wollte, dann still und heimlich.

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