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Ich habe Elyrium in mir?!
Das kann nicht sein. Elyrium ist höchst gefährlich und bei Nichtverarbeitung extrem explosiv.
Das heißt ich müsste schon längst tot sein.
"Bist du dir sicher? Was war denn das andere an das du gedacht hattest?"

"Ja ich bin mir sicher. Das andere war eine Chemikalie, aber wenn es leuchtet gibt es keinen Zweifel."

"Müsste ich dann nicht tot sein??"

"Nein nein. Ich habe mit Elyrium schon viel experimentiert und durch Adern kann Elyrium fließen wie Blut.
Zeig mir mal deinen Hals.''

"Meinen Hals? Wie denn?"

"Leg dich auf's Bett drauf und drehe deinen Kopf so das ich die Stelle wo gespritzt wurde sehen kann."

Zögerlich lege ich mich hin drehe meinen Kopf aber nicht. Laut meiner Schwester hat er es mittig unter meinem Kinn gespritzt.

"Ähm er hat es dort rein gespritzt."
Ich zeige ihm die Stelle.

"Ach so okay kein Problem. Erschreck dich jetzt nicht ich muss abtasten."

Er setzt sich über mich aufs Bett und ich fühle mich jetzt schon unangenehm.
Das sieht wahrscheinlich gerade voll falsch aus. Hoffentlich kommt jetzt nicht noch der alte Mann.
Chris hebt mein Kinn hoch und tastet mit seinen kalten Fingern meinen Hals herunter vorsichtig ab.
Mich durchfährt ein Schauer.
Das ist gerade ja mal total die komische Situation.
Er tastet immer wieder hoch und runter, langsam fühlt sich das an wie eine Massage.
Aber dann ist es auch schon wieder vorbei.

"Okay also ich denke immernoch das es Elyrium ist. Ich muss jetzt etwas anderes testen wenn das für dich in Ordnung ist."

"Ähm an sich schon. Was willst du denn ausprobieren."

"Dir in die Haut schneiden."
Er holt ein kleines Taschenmesser aus seiner Hose und sucht sich eine kleine glänzende Klinge raus.
Nicht mit mir.
Ich schlüpfe unter ihm hindurch vom Bett runter.

"Wehe du tust das! Ich lass mir doch nicht ins Fleisch schneiden. Das tut dir vielleicht nicht weh aber mir umso mehr!"

"Beruhig dich. Falls es dir weh tun sollte kannst du an mir das gleiche machen. Versprochen"

Chris geht vorsichtig auf mich zu Schritt für Schritt.
Und ich gehe vorsichtig zurück Schritt für Schritt.
Und deshalb rechne ich nicht damit das er plötzlich auf mich zukommt und mir tatsächlich einen tiefen Kratzer in meinen Unterarm verpasst.
Vor lauter Schreck vergesse ich zu schreien und schaue nur auf meinen Arm.
Anstatt Blut, das ich sowieso nicht erwartet hätte, sehe ich Elyrium ganz am Ende des Kratzers leuchten.
Es scheint wie ein Fluss durch meinen Körper zu strömen.
Aber dieser Psycho Chris drückt jetzt sogar noch die Stelle zusammen und ja das tut weh.

"Meine Fresse hör auf! Das tut übelst weh!"

Er gibt mir aber nur zu verstehen ruhig zu sein und hinzuschauen.
Was ich da sehe ist unglaublich.
Der tiefe Schnitt schließt sich langsam wie ein Reißverschluss.
Nur ein paar Sekunden später ist mein Arm wieder so wie vorher.
Es bleibt nur ein kleiner Rest Elyrium auf meiner Haut zurück.

"Hey jetzt lass die paar Tropfen mal auf den Boden tropfen. Und gehe nicht zu nah an die Stelle dran."

Perplex mache ich das was er sagt.
Die drei Tropfen scheinen in Zeitlupe zu fallen und verursachen auf dem Holzboden drei kleine Knallgeräusche und qualmenden Rauch.
Automatisch müssen wir beide husten und wedeln den Rauch weg.
Und da im dunklen Holz finden sich jetzt drei Löcher die noch nach glühen.
Unglaublich. Was ist da gerade passiert?

Ich bekomme gar keine richtigen Worte zustande und muss stottern:
"W-was ist d-da bitte gerade passiert?!"

Chris nickt anstatt mir zu antworten nur aufgeregt und holt etwas unter seinem Bett hervor.
Natürlich ist es dort nicht so sauber und es staubt extrem.
Aber das stört mich gerade überhaupt nicht, ich starre immernoch abwechselnd auf den Boden und dann wieder auf meinen Arm.
Hat der alte Mann denn gar nichts mitbekommen?

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