Die Goldenen 20er

1.6K 30 3
                                    

Bei Recherchen geht es nicht nur um die Informationen an sich

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Bei Recherchen geht es nicht nur um die Informationen an sich. Um sie verarbeiten und verpacken zu können, muss man sich mit dem Lebensgefühl und das Denken von damals beschäftigen. Von daher verlinke ich zwischendurch Lieder, die beim Lesen einstimmen solle:

Gesellschaftliches Leben

Während des Krieges gab es durch die Abwesenheit vieler Männer eine Lücke in Industrie und Wirtschaft, die von Frauen ausgefüllt wurde und ihnen eine selbstbewusstere, gegenüber dem Mann gleichwertige Position ermöglichte. Angetrieben durch ihr neues Selbstwertgefühl, gaben sich viele Frauen auch nach Kriegsende nicht mehr mit ihrer alten Rolle der Ehefrau und Mutter zufrieden, die ihnen das klassische Rollenbild vorschrieb. Vielmehr erklärten sie das Streben nach eigener Erwerbstätigkeit und der damit verbundenen finanziellen Unabhängigkeit zum obersten Ziel.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und vor dem Beginn der Großen Depression feierte Europa und Amerika das 'Jazz Age'. Wirtschaftlicher Aufschwung war verbunden mit einer kulturellen Hochphase, die sich von 1923 bis 1929 zog. 1928 erreichten die britischen Frauenrechtlerinnen das Frauenwahlrecht für Frauen ab 21 Jahren.

 1928 erreichten die britischen Frauenrechtlerinnen das Frauenwahlrecht für Frauen ab 21 Jahren

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Mode

Die veränderte Selbstwahrnehmung vieler Frauen spiegelte sich nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch in ihrer Einstellung zur Mode wider. Sie unterlag dem Zeitgeist der Sachlichkeit; Kleidung musste mehreren Ansprüchen gerecht werden.
Sie sollte die moderne Frau schmücken, ohne sie in ihrer Bewegungsfreiheit zu beeinträchtigen, und gleichzeitig die neue Dynamik und Geschäftigkeit möglichst unzensiert nach außen tragen.
Zarte Füße, die in handhohen Absätzen bei einem Sonntagsspaziergang über Rasen tippelten, gehörten ebenso der Vergangenheit an wie von Miederwaren geformte Frauenkörper. Charakteristisch für die Zwanziger war ein neues androgynes Erscheinungsbild. Hosenanzüge und flaches Schuhwerk wurden nun auch für Frauen salonfähig und symbolisierten die neu empfundene Gleichstellung zwischen Mann und Frau – ebenso wie der „Bubikopf“.

Chroniken der Zeit (II) [Leseprobe]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt