Die Wahrheit ~ Kapitel 8

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Nach dem Frühstück zog Cam mich in den Garten, wir setzten uns an den Poolrand und lassen unsere Beinen im Wasser baumeln.

Es herrscht ein Moment Stille und dann fängt er an zu Stottern:" Ähm, ja was soll i-ich sagen, du h-hast v-viel s-s-scheiße g-ge-gebaut."

Ich unterbreche ihn und lege ihm meine Hand auf die Schulter :" Cam, ganz ruhig. Erzähl mir in Ruhe was passiert ist, so schlimm kann es ja nicht sein."

Dann fängt er an:" Na gut. Also du hast sehr viel getrunken und anschließend hast du dich auf den Tisch gestellt, angefangen zu singen und dabei fast eine Stripshow hingelegt. Als das Lied vorbei war, hast du mir dann vor all den anderen Leuten ein Liebesgeständnis gemacht."

Ich werde so rot wie noch nie in meinem Leben und schäme mich zu tiefst:" Allerdings denke ich, dass du meine Gefühle nicht erwidern  kannst, weil du mich als kleine Schwester siehst."

Er sieht auf den Boden und ich habe einen kurzen Augenblick Hoffnung, dass er meine Gefühle erwidert. Er schaut mir wieder in meine Augen, kommt immer näher und flüstert mir ins Ohr:" Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle nicht erwidern kann und dass du dich in mich verliebt hast. Allerdings gibt es ein kleines Problem, nämlich ich stehe auf dieselben wie du."

Ich verstehe nicht was er meint, bis ich es checke und schreie:" Omg, du bist schwul." Bevor er reagieren kann, stehe ich auf und schubse ihn in den Pool.

Er verflucht mich und zieht mich mit hinein. Er fängt an herzlichen zu lachen und ich spritze ihn nass, daraus entsteht eine Wasserschlacht.

Ich bin so froh, dass es endlich zwischen uns geklärt ist und ich weiß, dass er schwul ist. Ich fasse es immer noch nicht, ich habe einen schwulen besten Freund.

Fünf Minuten später kommt Maike mit frischen Klamotten vorbei und sagt:" So ihr Schnuffies, hier sind frische Sachen für euch. Denn wir müssen gleich zur Schule."

Wir gehen aus dem Pool und ziehen uns um und gehen zu Cams Motorrad. Ich ziehe mir den Helm auf und bin überrascht, dass ich seine Maschine fahren darf.

An der Schule angekommen, wollte ich mich auf meinen Stammplatz stellen, allerdings war dieser besetzt. Ich stelle mich 3 Plätze weiter und steige von der Maschine. Ich schaue mir die Initialen auf dem Motorrad an und erkenne LK.

Das kann nur Logan Knight sein, der Badboy unserer Schule, ich bin ihm bisher immer aus dem Weg gegangen. Doch wenn er Streit haben will, bitte kann er haben. Ich gehe mit großen Schritten zu ihm und brülle ihn an:" Warum stehst du mit deinem Motorrad auf meinen Parkplatz?"

Er antwortet ganz gelassen:"Aber Honey, ich fahre doch kein Motorrad, sondern einen Sportwagen. Aber schön, dass du dich endlich mal für mich interessierst."

"Von wem ist denn dann die geile Maschine? Mmh, erkläre mir das bitte!"

" Die ist von so einem Typen, der ist hier neu mit so nem anderen Kerl." Ich lasse ihn links liegen  und gehe mit Maike zu Mathe.

~30 Minuten später~

Wir sind mitten drinnen in unseren Matheaufgaben, bis die Türe aufgeht und Mr. Smith herein kommt. Er beredet etwas mit unserer Lehrerin, deshalb rede ich wieder mit Maike über das Thema Jungs.

Bis die Stimme unserer entzückenden Lehrerin uns stoppt und bittet den beiden neuen Schülern zu zuhören. Ich ignoriere es und höre nur wie eine dunkle Stimme sich als Ethan Johnson vorstellt, bei der ich eine Gänsehaut bekomme.

Ich schaue nach rechts und schaue Maike an, die mit den Kopf nach vorne weist. Ich gucke nach vorne, denn da stellt sich gerade ein toller Junge vor, der sagt, dass er Liam King heißt.

Ich bin kurz perplex und mega geschockt, das kann nicht sein. Ich verstehe es nicht, nein. Doch trotzdem Stürme ich nach vorne und umarme ihn bis wir beide Arm in Arm auf dem Boden liegen und als wir  wieder stehen, werde ich normal und schubse ihn von mir weg.

Er sieht mich erschrocken an und ich schreie ihn an:" Du haust einfach ab und ich sitze zuhause und weiß nicht, dass du noch lebst und so plötzlich platzt du hier in den Unterricht herein und und..."

"Psst Ali. Alles ist gut. Ich bin jetzt ja wieder hier bei dir und kann auf dich aufpassen und werde dich nicht mehr im Stich lassen."

Wir setzten uns wieder hin und folgen dem Unterricht, also alle außer ich. Denn ich bin gedanklich bei Liam.

In der Pause ziehen wir Ethan und Liam mit uns zu Luke und Cameron. Die beiden können es nicht glauben und umarmen Liam ganz stürmisch.

~Nach der Schule ~

Wir treffen uns an Cams Motorrad und dann fällt mir erst die Maschinen ein, die sich ja auf mein Platz gestellt hat. Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen. "Omg Liam, das ist deine Maschine, die da auf meinen Parkplatz steht."

"Da hast du wohl Recht, ich stehe da, aber da steht nirgends "Parkplatz von Alicia King". Also darf ich da parken", kam oberschlau von Liam.

Ich bin so froh, dass er wieder bei mir ist. Da ich aber mit Cam zur Schule gefahren bin, habe ich ein Problem. "Ähm, Liam. Ich habe ein Problem, du musst mich nach Hause fahren. Außerdem habe ich noch eine Frage und zwar, ziehst du wieder zuhause ein?"

Ich sehe wie sich seine Mundwinkel heben und springe ihn an. Er hält mich fest und gab mir ein Kuss auf die Haare. Ich habe ihn so lieb und will ihn nicht noch einmal in meinem Leben verlieren.

"Und wo wirst du wohnen Ethan? Du kannst ja bei uns im Gästezimmer schlafen?", kam eifrig von mir. Er grinste mich an:"Na, bei so einem Angebot von einer Schönheit werde ich bestimmt nicht nein sagen."

Er erntet einen bösen Blick von meinem Bruder, seine Beschützerinstinkte sind wieder da. Ich verabschiedete mich von meinen Freunden und setzte mich hinter meinen Zwilling auf das Motorrad und klammerte mich an ihm fest.

Ich atmete seinen Duft ein und war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Als wir zuhause ankamen, zog ich beide hinter mir her und führte sie ins Haus.

Beide kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ich zeige ihnen ihre Zimmer und verschwinde in mein Zimmer.

Der verschollene Bruder ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt