Full house ~ Kapitel 10

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Er reagierte kurz nicht und holte dann tief Luft. "Ich denke, dass hier eine ganze Familie stehen und zusammen kochen sollte und nicht die Frau alleine."

Ich muss schon sagen, ich war über seine Wortwahl mehr als überrascht, ich dachte er wäre so ein Macho, der seine Frau nur in der Küche und im Bett sieht. Da hab ich mich wohl getäuscht.

Ich ließ mich nicht beirren und bereitete weiter das Essen vor. " Was willst du eigentlich hier in der Küche?", unterbrach ich die unangenehme Stille.

"Ähmmm, ja, also ich wollte, ähmmm, ich weiß auch nicht gen..!", weiter kam er nicht, "Ethan bitte, sammle dich erst einmal, ich habe echt keine Zeit mir dein Gestammel anzuhören!" Also wenn ich dem keine Ansage gemacht habe, dann weiß ich auch nicht.

Habe ich schon einmal gesagt, dass ich langsame Menschen hasse, die einen überholen, aber dann nur im Schneckentempo vor einem laufen. Zum kotzen ist das.

"Also, eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob ich dir beim kochen helfen kann?", er ließ es eher wie eine Frage klingen und sah mich hoffnungsvoll an.

Ich weiß zwar nicht, was hier momentan alles schief läuft, aber es ist verdammt nochmal nicht wenig. Deshalb antwortete ich mit einem einfachen:"Klar, warum nicht?" Um den Gedanken aus dem Weg zu gehen.

Aber ich muss mich konzentrieren, ich will ja heute noch mit dem Essen fertig werden. Ich drücke ihm dem Schäler in die Hand, damit er die Kartoffeln weiter schält, während ich mich dem Rest des Gratins zuwende.

Ich versuche ihn zu ignorieren, aber es will nicht funktionieren, es gibt immer diese Anziehungskraft die meinen Blick auf ihn lenkt.

Mir wird augenblicklich die Stille zu viel und ich schalte das Radio an, natürlich läuft zu meinem Bedauern das Lied „I will always love you" von Whitney Houston.

Warum? Ganz ehrlich, ich will mich doch von meinem viel zu schnell schlagenden Herzen beruhigen und dann läuft so ein schnulziges Liebeslied.

Nach einigen Minuten spüre ich eine Präsenz hinter mir, die sehr ausgeprägt ist, ich drehe mich um und schaue Ethan in seine schönen, strahlenden Augen.

Er räuspert sich und sagt mit einem schelmischen Grinsen:" Ich will den Augenblick jetzt eigentlich nicht zerstören, aber ich muss da mal an den Mülleimer."

Peinlich, peinlich! Ich merke wie ich rot anlaufe, sehr rot. Ich gehe einen Schritt nach links, damit er seinen Müll wegschmeißen kann. Allerdings bleibt mein Blick auf seinen schönen, muskulären Schultern heften, mit denen er sehr flüssige Bewegungen ausführt.

Hilfe! Warum muss er so gut aussehen, hätte er nicht so ein hässlicher Nerd sein können. Ich habe wohl zu lange gestarrt, denn irgendwie starre ich jetzt nicht mehr seine Schultern, sondern seine tolle Brust an, die ich wie seine mega heftigen Bauchmuskeln durch das eng anliegende Shirt entdecken kann.

Er bemerkt mein Starren und fängt mit seiner rauen Stimme an zu lachen. Augenblicklich bekomme ich eine Gänsehaut auf meinen Armen. Mein Blick wandert seinen Körper nach oben und stoppt in seinem überaus hübschen Gesicht. Während des Lachens zeigt er seine sehr geraden und weiß aufblitzenden Zähne und innerlich gebe ich mir für mein kindisches Verhalten 100 Backpfeifen.

Ich muss echt aufpassen, dass ich nicht anfange zu sabbern wie ein Bernhardiner. Das wäre nämlich jetzt noch die Krönung, dann müsste ich mich vergraben gehen.

„Bist du fertig mit starren oder willst du noch ein Foto machen, das hält länger." Verdammt, ich habe schon wieder nicht aufgepasst.
„Die Frage ist, ob du fertig bist mit dem Schälen der Kartoffeln", knurrte ich zurück.

„Hier, aber du hast mir die Frage nicht beantwortet", er will mir die Schüssel mit den fertigen Kartoffeln reichen, überlegt es sich aber anders und hebt sie in die Luft, als ich danach greifen will.

Ich möchte Sie mir holen und springe gefühlt 2 Meter hoch, aber vergebens, der Kerl ist einfach zu riesig. „Nein, du Idiot. Ich will kein Foto von dir und jetzt gib mir endlich die verdammten Kartoffeln, sonst wird das Essen nie fertig."

Er lässt sich nicht beirren und macht sich nur über mich lustig, also drehe ich mich um und tue so als würde ich den Gratin weiter zubereiten, obwohl der schon fertig ist und ich nur auf diese verdammten Kartoffeln warte.

Doch augenblicklich stellt Ethan die Kartoffeln neben mich ab und lächelt dabei verschmitzt.
„Was hast du gemacht, dass du so dumm grinst?", frage ich genervt.

„Gar nichts."

„Und so sieht für dich gar nichts aus? Das kaufe ich dir nicht ab!"

„Du hast recht, ich hab nämlich einen Plan."

„Aha und wie lautet dein fantastischer Plan?"

„Na gut, wenn du es wirklich wissen willst, werde ich es dir sagen. Aber nur vielleicht."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 02, 2020 ⏰

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