Prolog

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Das Klingeln der Haustür riss Clay unsanft aus dem Land der Träume.
Aus den Träumen die ihn seit Hannah's Tod jede Nacht verfolgten.

Er schaute zur Uhr die auf seinem Nachttisch stand während er sich müde die Augen rieb.

>6:26 Uhr. Wer klingelt bitte um diese Uhrzeit?< Fragte er sich während er die Decke zur Seite legte und das Bett verließ.

Kurz vor seiner Zimmertür blieb er stehen und nahm Stimmen aus der unteren Etage wahr.

Er hielt sein Ohr an die Tür und versuchte die Stimmen zu identifizieren.

Zweifelsohne war eine der Stimmen, die Stimme seiner Mutter und eine andere die Stimme seines Vaters,
jedoch konnte noch mindestens drei weitere unterschiedliche und unbekannte Männerstimmen wahrnehmen.
Außerdem eine Frauenstimme die ihm zwar bekannt vorkam, aber die er keinem Gesicht zuordnen konnte.

Clay öffnete leise die Tür und versuchte zu verstehen was unten gesagt wurde. Ohne Erfolg.

Schleichend ging er auf die Treppe zu, die in die untere Etage führte und musste kurz darauf feststellen, dass das Parkett an einer Stelle ein lautes knarren von sich gab.
>Oh nein... scheisse.< Schoss es ihm durch den Kopf.

,,Pssst. Er kommt.'' hörte er seine Mutter sagen ehe die Stimmen von unten ganz verstummten.

Er wartete noch einige Sekunden und ging dann im normalen Tempo die Stufen der Treppe hinunter, lief durch das kurze Flurstück und blieb im Türrahmen der Küche stehen.

,,Guten morgen mein Schatz.'' Begrüßte ihn seine Mutter die mit gefalteten Händen am Küchentisch saß.
Sein Vater lehnte mit verschränkten Armen am Kühlschrank und lächelte ihn an.

Neben dem Küchetisch stand zur Clay's großen Überraschung eine verlegen lächelnde Mrs. Baker, ein ernst schauender Mr. Baker und hinter den beiden zwei junge Polizisten dessen Gesichtsausdruck er nicht deuten konnte.

,,Was ist denn hier los?" Fragte Clay und schaute seine Mutter dabei misstrauisch an.

,,Clay Schatz, wie du siehst sind Hannah's Eltern hier und... "
,,Mr. Jensen kommen Sie bitte umgehend mit." Wurde Clay's Mutter von einem der Polizisten unterbrochen, der nun auf Clay zukam, Clay's Hände hinter seinen Rücken führte und ihm Handschellen anlegte.

Schockiert schaute er zu seinen Eltern hinüber.
,,Mum? Dad?" Fragte er mit zitternder Stimme.

,,Ist schon okay mein Sohn. Es geht leider nicht anders. Bitte stell jetzt keine weiteren Fragen und vertrau uns einfach."

Clay tat was ihm sein Vater sagte und stellte keine Fragen mehr.
Er verstand den Sinn nicht und fragte sich selbst was er getan haben könnte um jetzt verhaftet zu werden, jedoch vertraute er seinen Eltern und der Ruhe die alle fünf Personen ausstrahlten.

Mrs.Baker kam auf Clay zu und umarmte ihn.
,,Es ist alles gut Clay.
Dies dient nur der Sicherheit von allen Anwesenden.
Deine Fragen werden nicht unbeantwortet bleiben.
Glaub mir." Flüsterte sie Clay in's Ohr ehe sie ihr Umarmung löste, Clay sanft lächelnt in die Augen blickte und ihm liebevoll über die Wange streichelte.

,,So... können wir dann?" Fragte Mr. Baker und gestikulierte fragend mit seinen Händen während seine Blicke zwischen Clay's Eltern und Mrs. Baker hin und her wanderten.

Clay spürte einen fordernden Druck im Rücken.
Es war der Polizist hinter ihm der Clay nun nach draußen in einen Mannschaftswagen der Polizei führte.

Seine Eltern, Mr. und Mrs. Baker und der andere Polizist folgten ihnen und nahmen ebenfalls im Wagen platz.

Seine Mutter, die sich neben ihm gesetzt hatte legte beruhigend die Hand auf sein rechtes Knie während sie in den Fahrerraum zu den beiden Polizisten schaute.

,,Habe ich etwas angestellt Mum? Geht es um das Tape von Hannah?"

,,Clay es tut mir leid, aber ich darf dir keine Fragen beantworten. Ich kann dir nur versichern, das du nichts falsch gemacht hast und das ich dir jetzt die Augen verbinden muss."

,,Du musst WAS? " Fragte Clay ungläubig nach.

Er sah wie seine Mum Mrs.Baker zunickte und ein schwarzes Tuch aus ihrer Handtasche zog.

Dann blickte sie wieder zu Clay, der sie fassungslos anstarrte.

,,Ich muss dir jetzt leider die Augen verbinden Clay. Aber es ist alles gut."

>Natürlich ist alles gut.
Verdammt Mum... warum musst du deinen Job immer so ernst nehmen?<
Fragte sich Clay in Gedanken ehe seine Mutter ihm das Tuch über die Augen legte, es am Hinterkopf festgebunden hatte und er nurnoch Dunkelheit sah.

Tote Mädchen lügen nicht - Fortsetzung FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt