Das Prinzip unseres Lebens ist einfach. Das Weltbild das uns vermittelt werden soll lässt nur einen Blick auf ewig weite Felder zu. Auf diesen wiegen sich die Grashalme im Wind. Andauernd werden die Gerüche der Ferne zu uns getragen. Der beste Ausblick ist von unserem Hügel, welcher im Tal steht. Natürlich gehört das Tal mit den kleinen Höhlen auch uns. Das ist mein Zuhause. Hier leben wir, die Gominas. Wir sind ein Volk. 200 Gominas auf diesem einem Fleck. Wir sind Gestalten mit Körpern die zart schimmern. Die Haut scheint fast durchsichtig zu sein, wie zu dünn geratenes Porzelan. Wären wir Menschen, würden vermutlich alle Adern und Venen sichtbar sein. Unsere Augen sind groß und vermitteln Wärme, Verständnis, Geborgenheit. Die Beine sind lang, fast Giraffenähnlich. An unseren Handgelenken haben wir verwachsene Armbänder, welche an eine wilde Rosenhecke erinnern. Verworren und sie haben etwas gefährliches an sich, wunderschön. Bis man sie berührt, dann enthüllen sie die Wahrheit. Wenn man den Schmetterling aus Glas berührt, welcher verborgen in dem Gewirr ruht, verwandelt sich diese Stelle unseres Körpers. Zum Vorschein gerät unser Herz. Unser Glasherz. Manche haben Risse, andere sind unberührt und scheinen makellos zu sein. Das Sonnenlicht spiegelt sich darin, bereit die Augen eines geheimen Betrachters zu blenden und ihn somit zu enttarnen. Eigentlich kann jeder selbst bestimmen, wer unser Herz zu Gesicht bekommt, denn nur der Herrscher hat die Befugnis jederzeit einen Blick in unsere Brust zu werfen. Dank meines Glücks, ist dieser natürlich mein Vater. Den Zustand unseres Herzes können wir nicht selbst bestimmen. Es gibt strikte Regeln hier im Reich der Gominas. Bei einem Verstoß, fügen wir uns selbst Schaden zu, da so unser Herz zu zerspringen beginnt. Anfangs sind es nur kleine Risse im Glas, so dass das ein Muster entsteht. Vergleichbar mit kleinen Eiskristallen. Doch manchmal kann es zu einer wahren Explosion kommen, so dass innerhalb des Bruchteils einer Sekunde die Glassplitter ihren Zusammenhalt auflösen und getrennte Wege gehen. Das wäre ein Todesurteil, denn ohne Herz kann doch ein Leben nicht existieren. Oder doch?
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Zerbrechlich wie Glas?
Fantasy"Ich vernahm gerade noch wie aus meinem Glasherz der letzten Splitter, der gerade noch für den Zusammenhalt sorgte aus dem Glasscherbenmuster heraus brach. Schwarz. Leere. Stille. Tot." An einer kleiner Lichtung, in einem verborgenen Dorf leben die...