#56 Psychoterror

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Pov. Paluten

Ich fand Manu, als ich abseits vom Internat etwas spazieren ging, bewusstlos mit einer Kopfverletzung am Boden liegen. "Manu?!" Rief ich zu ihm. In mir kamen die verschiedensten Gefühle hoch. Ich schüttelte den Kopf und versuchte bei klaren Gedanken zu bleiben. Blitzartig rannte ich zu ihm und hob ihn auf meinen Schoß. "M-manu..?" Flüsterte ich leise, mit etwas Hoffung im Unterton, er würde würde mich hören können. Aber im Gegenteil. Manu lag bewusstlos mit nur noch leichten Atem mit dem Kopf auf meinem Schoß und rührte sich kein bisschen. Vorsichtig strich ich ihm seine Haare aus der Wunde am Kopf. Sie war recht tief, verschmutzt und blutete immer noch. Hastig tastete ich nach seinem Plus. Vielleicht war die Hoffung ja nicht um sonst. Er war sehr niedrig. Fuck!? So schnell ich konnte, griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer des Notrufs, um ihn hier her zu bestellen. Der Notarzt am Telefon versuchte mich verzweifelt zu beruhigen, aber ich hatte so Schiss ich könnte jetzt auch noch Manu vor meinen Augen verlieren. Das wollte ich nicht, ich würde alles dafür tun, dass er wieder aufwacht. Das er aufwacht und wir über alles reden können. Wir uns vertragen können und eine normale Beziehung führen können. Aber das war mir im Moment nicht gegönnt.

Nach etlichen Minuten hörte ich endlich die Sirene des Notarzt, der zum Internat fuhr. Etwas zu hastig hob ich Manus Kopf an, legte ihn zurück auf den Boden, sprang auf und rannte Richtung Internat. Der Notarzt war ausgestiegen und suchte vergeblich den Verletzten. So schnell ich konnte, rannte ich zu ihm und schrie so laut ich konnte. "Hallo! Hallo..ich hab....ich hab sie gerufen! Bitte kommen sie schnell, er atmet nicht mehr!" Der Notarzt wurde aufmerksam auf mich, rufte seine Kollegen zusammen und folgten mir mit einer Liege in den Wald, abseits vom Internat.

Alles ging zu schnell um es wirklich zu realisieren. Und mit jeder Sekunde Manu vielleicht doch noch zu verlieren, stieg meine Angst was mir die Kehle zu schnürrte und ich nicht mehr bei mir war. "Hallo?! Junge? Ist alles ok bei dir?" Wendete sich ein Arzt zu mir, doch ich konnte nicht reagieren. "Wir nehmen ihn mit! Er sieht nicht so gut aus." Ein Notarzt hob mich hoch und setzte mich erst wieder im Krankenwagen ab, mit Manu zusammen. Verbissen griff ich nach seiner Hand und schluchzte auf. "Es tut mir so leid, alles was ich getan habe...Taddl wär vielleicht sogar noch am Leben, wäre ich nicht gewesen." Ich weinte immer stärker. All meine Gedanken waren gegen mich und zeigten mir klar und deutlich das das alles. Alles. Meine Schuld war. "Wär ich doch nur nicht so besessen davon gewesen auf eine Schule zu kommen..dann wäre das alles nicht zwischen dir und Taddl passiert." Verzweifelt versuchten mich die Ärzte zu beruhigen, denn Überforderung war hier fehl am Platz. Sie brauchten mich zur Unterstützung Manu noch am Leben zu behalten.

Es wurde dunkel und dauerte ewig bis Manu ins Zimmer zu mir gebracht wurde. "Er ist stabil, aber wir haben leider keine Ahnung wann er wieder wach wird. Sie können gerne bei ihm bleiben, aber bitte berichten sie uns sofort wenn sich etwas ändert." Sagte ein Arzt zu mir. Ich nickte hastig. "J-ja...mach ich..." Der Arzt ging wieder und ließ mich mit dieser unendlichen Leere und Stille alleine, nur ab und zu mal piepste das Gerät, das an Manu befestigt wurde, um seinen Herz- und Pulsschlag zumessen, mit jedem bisschen Hoffung weiter. Ich legte mich zu Manu und strich ihm vorsichtig durch die Haare. Genau jetzt fällt mir auf, wie er sich fühlen musste, als ich hier lag und bewusstlos war. Es ist ein schreckliches Gefühl. "Ich liebe dich" Flüsterte ich und küsste seine Wange. Langsam wurde ich müde, kuschelte mich enger an Manu und versuchte zu schlafen. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, er könnte vielleicht schon morgen aufwachen. Morgen sieht die Welt schon wieder besser aus, mein kleiner Schatz. Die Worte meiner Mutter schoßen mir durch den Kopf, die Worte die sie immer zu mir sagte, als ich noch ein Kind war. Ich verlor eine Träne, ehe ich einschlief.

Ein lautes Pochen an der Tür ließ mich hoch zucken. Müde schaute ich auf die Uhr. 2:45uhr?! Wer will den bitte jetzt was von Manu? Außerdem, warum ist ein Arzt den so laut? Ist er verrückt?! Will er das ganze Krankenhaus wecken?! Ein weiteres und lauteres Pochen. "Herrein?" Rief ich verwirrt zur Tür. Ich hörte ein Nuscheln, etwas wie: "Ahh! Hier ist er!" Dann wurde Sekundenschnelle die Tür aufgeschlagen und er kam rein. Ardy, mit dem übelsten Psychoblick und zitternd einem Messer in der Hand. "Hallo! Paluten, du Mistkerl!" Er lachte verrückt auf. "Dachtest du, du könntest dich vor mir verstecken?! Oh da, hast du dich aber getäuscht!" Mit dem breitesten und psychohaftesten Grinsen kam er langsam auf mich zu.

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*keks geb*

Liebe kann so grausam sein {ABGESCHLOSSENE GESCHICHTE}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt